Von der Littaw. / Von etlichen Stetten der Littaw.

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Artikel ID EUL4184

Titel

Von der Littaw. / Von etlichen Stetten der Littaw.

Beschreibung

Vorderseite zeigt ein Ritual beim Aberglaube der Samogetien (Niedrerlitauen). Rückseite zeigt 3 Abbildungen: Wölfe und Hirsche, Einheimische beim Abendmahl und einen Imker.

Zeit

ca. 1550

Stecher

Münster Sebastian (1489-1552)

Sebastian Münsters (1489-1552) gehört zu den berühmten Kosmographen der Renaissance. Seine eigentliche Bedeutung auf dem Gebiet der Kartographie beruht auf seiner berühmten Kosmographie, die er 1544 mit 24 doppelseitigen Karten (u.a. Moskau und Siebenbürgen) herausgab. Das Material dafür stammte größtenteils aus Recherchen und dem Sammeln von Informationen aus der Zeit um 1528, was er anfangs nur für eine Beschreibung Deutschlands verwenden wollte, nun aber für eine Kartierung der gesamten Welt ausreichte und schließlich zu einer Kosmographie führte. Er suchte ständig dieses Werk zu verbessern, also Karten zu ersetzen oder zu ergänzen. So waren in der Ausgabe von 1550 nur noch 14 Karten aus den früheren Ausgaben übernommen worden. Auch die 52, im Text gedruckten Karten, basierten nur teilweise auf den alten Karten. Der große Erfolg dieser Kosmographie beruhte auch auf der präziesen Arbeit der Holzschnitte meist von Hans Holbein der Jüngere, Urs Graf, Hans Rudolph Deutsch und David Kandel. Es war die erste wissenschaftliche und zugleich allgemeinverständliche Beschreibung des Wissens der Welt in deutscher Sprache, worin die Grundlagen aus Geschichte und Geographie, Astronomie und Naturwissenschaften, Landes- und Volkskunde nach dem damaligen Wissensstand zusammengefasst worden sind. Unter Kosmographie versteht man die Wissenschaft von der Beschreibung der Erde und des Weltalls. Bis ins Spätmittelalter gehörten dazu auch Geographie, Geologie und Astronomie . Die Erstausgabe der Cosmographia erfolgte 1544 in deutscher Sprache, gedruckt in der Offizin von Heinrich Petri in Basel. Heinrich Petri war ein Sohn aus der ersten Ehe von Münsters Frau mit dem Basler Buchdrucker Adam Petri. Über die Hälfte aller Ausgaben bis 1628 erschien ebenfalls in deutscher Sprache. Das Werk wurde jedoch auch auf lateinisch, französisch, tschechisch und italienisch publiziert. Die englischen Ausgaben umfassten alle nur einen Teil des Gesamtwerkes. Viktor Hantzsch ermittelte 1898 noch insgesamt 46 Ausgaben (deutsch 27; lateinisch 8; französisch 3; italienisch 3; tschechisch 1) die von 1544 bis 1650 erschienen sind, während Karl Heinz Burmeister 1964 nur noch 36 (deutsch 21; lateinisch 5; französisch 6; italienisch 3; tschechisch 1) nachweisen konnte, die von 1544 bis 1628 erschienen sind. Nach der ersten Ausgabe von 1544 folgten 1545 die zweite, 1546 die dritte, 1548 die vierte und 1550 die fünfte Ausgabe, jeweils durch neue Berichte und Details, Textbilder, Stadtansichten und Karten ergänzt sowie insgesamt überarbeitet. Darüber welche Personen - nebst den Buchdruckern Heinrich Petri und Sebastian Henricpetri — die Neuausgaben nach Münsters Tod besorgten ist wenig überliefert. Die Ausgabe von 1628 wurde von dem Basler Theologen Wolfgang Meyer bearbeitet und erweitert. Sebastian Münster hat mit der Cosmographia erstmals ein Gemeinschaftswerk von gelehrten Geschichtsschreibern und Künstlern, von Verlegern, Holzschneidern und Stechern herausgegeben. Die zahlreichen Veduten sind in aller Regel als Holzschnitte ausgeführt. Sein Wissen bezog Sebastian Münster aus den Reiseberichten und Erzählungen verschiedener Gelehrter, Geographen, Kartographen und von Seereisenden. Noch lange nach seinem Tod galt die "Kosmographie" als ein beliebtes Werk, das große Auflagen erlebte: 27 deutsche, 8 lateinische, 3 französische, 4 englische und sogar 1 tschechische Ausgabe erschienen. Die letzte Auflage erschien 1650 in Basel.

Historische Beschreibung

Der Anfang Litauens als Staat liegt im 13. Jahrhundert. Fürst Mindaugas, der sich 1253 vom Papst abgesegnet sogar zum König krönen ließ, brachte die Nachbarstämme mit militärischer Gewalt unter seine Hoheit. Sein Fürstentum/Königreich umfasste bei seinem Tod 1263 in etwa das Gebiet des heutigen Litauens. Parallel dazu erfolgte bereits im 14. Jahrhundert die Expansion nach Osten. Aus dem Zerfall der alten Kiewer Rus nach dem Mongolensturm bis 1240 hatten sich mehrere Nachfolgefürstentümer entwickelt. Durch den Deutschen Orden wurde Litauen an einer expansiven Westpolitik gehindert, während die Ostflanke durch den Tatareneinbruch offen lag. In dieses Machtvakuum stieß nun das Großfürstentum Litauen vor und geriet mit der Eroberung von Kiew (nach 1362) in die Konkurrenz zum Großfürstentum Moskau um die Vorherrschaft unter den Teilfürstentümern der Rus. Die litauische Ostexpansion fand ihren Höhepunkt in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die enge politische Einheit Polens und Litauens mündete 1569 in die Realunion von Lublin, die das Ende des eigenständigen Litauens bedeutete, nachdem der litauische Adel bereits in den vorangegangenen Jahrzehnten zunehmend unter den Einfluss der polnischen Kultur und Sprache gelangt war. So ging Litauen in den Zeiten der Reformation den polnischen Weg und blieb katholisch, während das nördliche, deutsch beeinflusste Baltikum protestantisch wurde. Litauen blieb bis zu den Teilungen Polens beim polnischen Staat und kam dann 1795 unter russische Herrschaft. Im Zuge der Perestrojka, die im Baltikum die singende Revolution auslöste, erklärte sich Litauen 1990 als erste Unionsrepublik der Sowjetunion zum souveränen Staat und benannte den Obersten Sowjet in Verfassunggebende Versammlung um.

Besonderheiten Aus der berühmten Cosmographia, Deutsche Ausgabe
Erscheinungsort Basel
Größe (cm)27,5 x 16,5 cm
ZustandPerfekt, dem Alter entsprechend
Koloritkoloriert
TechnikHolzschnitt

Nachdruck:

22.50 €

( Ein Nachdruck kann auf Anfrage individuell bestellt werden. )