Sellier-Carossier, Chaise de Poste à l’Ecreviße. Pl. XIII.

Titel

Sellier-Carossier, Chaise de Poste à l’Ecreviße. Pl. XIII.

Beschreibung

Darstellung einer überdachter Reisekutsche mit 12 verschiedenen Abbildungen und technischen Details. Zeichnung von Jacques-Raymond Lucotte, die Mitarbeit der Encyclopédie stammt vom Künstler, der auch der Autor des Textes ist. Aus der Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers von Denis Diderot und Jean-Baptiste Le Rond d'Alembert.

ca. 1776

Stecher

Diderot Denis (1713-1784)

Historische Beschreibung

Schon die Römer benutzten, zumindest ab dem 2. Jahrhundert n. Chr., gefederte Reisewagen. Im 15. Jahrhundert wurde die Federung im ungarischen Kocs erneut erfunden. Von da an wurde an den Kutschen stetig verbessert, was immer die Entwicklung der Technik hergab. Der große Erfolg dieses komfortablen Kutsch-Wagens, der sich schnell über den ganzen Kontinent ausbreitete. Eine ganze Reihe von Berufen war im Kutschenbau engagiert: z. B. Stellmacher, Tischler, Lackierer. Als Privatfahrzeug waren Kutschen auch stets ein Statussymbol, das aber nicht nur durch den Wagen selbst, sondern durch die ganze Equipage ausgedrückt wurde. Mit dem etwa gleichzeitig mit der neuzeitlichen Kutsche aufgekommenen Postwesen wurde die Postkutsche für über zwei Jahrhunderte zum wichtigsten öffentlichen Transportmittel Europas und der Neuen Welt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts besaß die Stadt Columbus im US-Bundesstaat Ohio mehr als 20 Firmen, die Kutschen produzierten, so dass ein Sechstel aller weltweit produzierten Kutschen aus Columbus stammten. Die Lindner Waggonfabrik in Halle hat auch zur Weltproduktion wesentlich beigetragen: „Bis zum Ende der Kutschenproduktion im Jahr 1912 wurden insgesamt fast 6000 Fahrzeuge geliefert. Erst die Entwicklung des Automobils ließ die Kutsche langsam aus dem Straßenbild verschwinden.