Magdeburg

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Artikel ID EUD5074

Titel

Magdeburg

Beschreibung

Gesamtansicht der Stadt Magdeburg an der Elbe. Rückseite zeigt mehrere Darstellungen von Königen. Gedruckt bei Anton Kober, deutsche Ausgabe.

Zeit

ca. 1493

Stecher

Schedel Hartman (1440-1515)

Schedel, Hartman (1440- 1515) Nuremberg. Sein wichtigstes Werk ist die sogenannte Nürnberger Chronik, auch bekannt als Schedel’sche Weltchronik, aus dem Jahr 1493. Die Schedelsche Weltchronik auch "Liber chronicarum" genannt, hat bis heute nichts an Popularität verloren. Der Verdienst dafür ist in seinen weltbekannten Städteansichten zu sehen, obwohl diese nur einen Teil der Gesamtillustrationen ausmachen, denn die Schedelsche Weltchronik mit seinen 1809 Holzschnitten, gedruckt von 645 Holzstöcken ist das bilderreichste Werk aus der Frühzeit des Buchdrucks. Die sogenannte Schedelsche Weltchronik von 1493 ist nach dem Stadtarzt und Humanisten Hartmann Schedel (1440-1514) benannt, der das Werk als Auftragsarbeit für die Kaufleute Sebald Schreyer (1446-1520) und Sebastian Kammermeister (1446-1503) in lateinischer Sprache kompilierte. Die zahlreichen Illustrationen stammen aus der Werkstatt der Maler Michael Wolgemut (1434/37-1519) und Wilhelm Pleydenwurff (um 1450-1494). Die Chronik wurde von dem ursprünglich aus Augsburg stammenden Losungsschreiber Georg Alt (um 1450-1510) ins Deutsche (Frühneuhochdeutsch, Nürnberger Mundart) übersetzt. Beide Ausgaben wurden als Lohnarbeit von dem Drucker Anton Koberger (um 1440-1513) produziert. Alle Beteiligten waren Nürnberger. Die Weltchronik ist eine universalhistorische Darstellung der Weltgeschichte. Sie bietet von Anbeginn der Welt bis zum Jahr 1492/1493 in chronologischer Abfolge außer historischen Ereignissen und Personen auch Wundererscheinungen, Sensationsberichte und geographische Informationen, insbesondere zu Städten und Gegenden. Die Unterteilung folgt den "Etymologiae" des Isidor von Sevilla (gest. 636) in sechs Weltaltern. Schedel erweitert das Schema um zwei zusätzliche: das siebte Zeitalter mit dem Kommen des Antichristen und das letzte Zeitalter mit dem Jüngsten Gericht. Das sechste Weltalter von Christi Geburt bis in Schedels Gegenwart, zu dem auch zwei Anhänge gehören, macht etwa die Hälfte des Gesamtumfangs aus. Schedels Hauptquelle war das "Supplementum chronicarum" des Italieners Jacobus Foresta (1434-1520) di Bergamo (Haitz). Er bediente sich aber noch diverser anderer, insbesondere italienischer Quellen, beispielsweise von Eneas Silvio Piccolomini (der spätere Papst Pius II. [reg. 1458-1464]), von dem auch der Annex "Europa" stammt, den der Arzt und Humanist Hieronymus Münzer (um 1437/1447-1508) für die Weltchronik bearbeitete. Die epochale Bedeutung der Schedelschen Weltchronik beruht nicht nur auf ihren zahlreichen authentischen Städteansichten - in vielen Fällen handelt es sich um das erste Abbild-, sondern gleicherweise auf ihrer buchkünstlerischen Gestaltung, bei der Schrift und Bild zu einer Einheit zusammengefügt sind. Die Finanzierung der Chronik trägt zusammen mit seinen Schwager, der Mäzen Sebald Schreyer, der als Förderer des Bildhauers Adam Kraft in die Kunstgeschichte eingeht. Die berühmten Holzschnitte stammen von Michael Wolgemut und Wilhelm Pleydenwurff. Sie werden gerade zu der Zeit geschnitten, als der junge Dürer bei Wolgemut lernt. Im Gegensatz zu den alten Wolgemut zugeschriebenen Stücken (z. B. Nürnberg), in denen noch Haupt- und Nebenansichten der Stadt zu einer Darstellung zusammengezogen sind, gibt der jüngere Pleydenwurff (z. B. Passau) die Stadt in einer bestimmten Ansicht wieder, die ganz von einem festen Punkt aus gewonnen wird. Hier ist die Stadt in ihrer baulichen und landschaftlichen Einmaligkeit deutlich erfasst. Damit greift er die Gestaltungsart der bedeutenden Holzschnittansichten B. Breidenbachs auf.

Historische Beschreibung

Die Gegend des heutigen Landes Sachsen-Anhalt war im Frühmittelalter einer der kulturellen Schwerpunkte im deutschsprachigen Raum. Die heutige Landeshauptstadt Magdeburg war zu jener Zeit eines der politischen Zentren im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Von der früheren Bedeutung der gesamten Region zeugen heute die für das Land typischen, gut erhaltenen Baudenkmäler aus der Zeit der Romanik und der Gotik wie die Dome zu Magdeburg und zu Halberstadt, die Quedlinburger Altstadt und viele Burgen und Kirchen. Das Land entstand am im Juli 1947 durch Vereinigung des Freistaates Anhalt mit den preußischen Provinzen Magdeburg und Halle-Merseburg, die der Freistaat Preußen im April 1944 durch Teilung seiner Provinz Sachsen geschaffen hatte.

Besonderheiten Aus der berühmten Schedelschen Weltchronik, deutsche Ausgabe
Erscheinungsort Nürnberg
Größe (cm)36 x 51,5 cm
ZustandFalz etwas restauriert
Koloritaltkoloriert
TechnikHolzschnitt

Nachdruck:

127.50 €

( Ein Nachdruck kann auf Anfrage individuell bestellt werden. )