Adina Sommer
Antike und zeitgenössische Kunst
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Der königlichen Statt Neapels Abcontrafehtung
Artikel ID | EUI1105 |
Titel | Der königlichen Statt Neapels Abcontrafehtung |
Beschreibung | Karte zeigt die Stadt Neapel mit prachvoller Bordure. |
Zeit | ca. 1550 |
Stecher | Münster Sebastian (1489-1552) |
Sebastian Münsters (1489-1552) gehört zu den berühmten Kosmographen der Renaissance. Seine eigentliche Bedeutung auf dem Gebiet der Kartographie beruht auf seiner berühmten Kosmographie, die er 1544 mit 24 doppelseitigen Karten (u.a. Moskau und Siebenbürgen) herausgab. Das Material dafür stammte größtenteils aus Recherchen und dem Sammeln von Informationen aus der Zeit um 1528, was er anfangs nur für eine Beschreibung Deutschlands verwenden wollte, nun aber für eine Kartierung der gesamten Welt ausreichte und schließlich zu einer Kosmographie führte. Er suchte ständig dieses Werk zu verbessern, also Karten zu ersetzen oder zu ergänzen. So waren in der Ausgabe von 1550 nur noch 14 Karten aus den früheren Ausgaben übernommen worden. Auch die 52, im Text gedruckten Karten, basierten nur teilweise auf den alten Karten. Der große Erfolg dieser Kosmographie beruhte auch auf der präziesen Arbeit der Holzschnitte meist von Hans Holbein der Jüngere, Urs Graf, Hans Rudolph Deutsch und David Kandel. Es war die erste wissenschaftliche und zugleich allgemeinverständliche Beschreibung des Wissens der Welt in deutscher Sprache, worin die Grundlagen aus Geschichte und Geographie, Astronomie und Naturwissenschaften, Landes- und Volkskunde nach dem damaligen Wissensstand zusammengefasst worden sind. Unter Kosmographie versteht man die Wissenschaft von der Beschreibung der Erde und des Weltalls. Bis ins Spätmittelalter gehörten dazu auch Geographie, Geologie und Astronomie . Die Erstausgabe der Cosmographia erfolgte 1544 in deutscher Sprache, gedruckt in der Offizin von Heinrich Petri in Basel. Heinrich Petri war ein Sohn aus der ersten Ehe von Münsters Frau mit dem Basler Buchdrucker Adam Petri. Über die Hälfte aller Ausgaben bis 1628 erschien ebenfalls in deutscher Sprache. Das Werk wurde jedoch auch auf lateinisch, französisch, tschechisch und italienisch publiziert. Die englischen Ausgaben umfassten alle nur einen Teil des Gesamtwerkes. Viktor Hantzsch ermittelte 1898 noch insgesamt 46 Ausgaben (deutsch 27; lateinisch 8; französisch 3; italienisch 3; tschechisch 1) die von 1544 bis 1650 erschienen sind, während Karl Heinz Burmeister 1964 nur noch 36 (deutsch 21; lateinisch 5; französisch 6; italienisch 3; tschechisch 1) nachweisen konnte, die von 1544 bis 1628 erschienen sind. Nach der ersten Ausgabe von 1544 folgten 1545 die zweite, 1546 die dritte, 1548 die vierte und 1550 die fünfte Ausgabe, jeweils durch neue Berichte und Details, Textbilder, Stadtansichten und Karten ergänzt sowie insgesamt überarbeitet. Darüber welche Personen - nebst den Buchdruckern Heinrich Petri und Sebastian Henricpetri — die Neuausgaben nach Münsters Tod besorgten ist wenig überliefert. Die Ausgabe von 1628 wurde von dem Basler Theologen Wolfgang Meyer bearbeitet und erweitert. Sebastian Münster hat mit der Cosmographia erstmals ein Gemeinschaftswerk von gelehrten Geschichtsschreibern und Künstlern, von Verlegern, Holzschneidern und Stechern herausgegeben. Die zahlreichen Veduten sind in aller Regel als Holzschnitte ausgeführt. Sein Wissen bezog Sebastian Münster aus den Reiseberichten und Erzählungen verschiedener Gelehrter, Geographen, Kartographen und von Seereisenden. Noch lange nach seinem Tod galt die "Kosmographie" als ein beliebtes Werk, das große Auflagen erlebte: 27 deutsche, 8 lateinische, 3 französische, 4 englische und sogar 1 tschechische Ausgabe erschienen. Die letzte Auflage erschien 1650 in Basel. | |
Historische Beschreibung | Neapel. Die ursprüngliche griechische Siedlung trug den Namen Neapolis („Neustadt“). Später geriet sie unter römische Herrschaft. Vom Spätmittelalter bis zum 18. Jahrhundert gehörte Neapel zu den größten Städten Europas. Seine politische Geschichte ist über weite Strecken von Fremdherrschaft geprägt, zudem war es die Hauptstadt süditalienischer Reiche. Die Geschichte Kampaniens im 4. Jahrhundert v. Chr. war geprägt von der Expansion des aufstrebenden Römischen Reichs. Einige Überreste der griechischen wie der römischen Stadt sind noch vorhanden. Doch bereits 568 begannen die Langobarden Italien zu erobern, 581 besetzten sie Benevent. Die verbliebenen oströmisch-byzantinischen Gebiete wurden vom Exarchat Ravenna aus geleitet und verteidigt, dem wiederum Dukate unterstellt waren. Eines dieser Dukate wurde 661 Neapel. Die Normannen hatten unter Rainulf Drengot seit 1027 mit der Grafschaft Aversa erstmals ein eigenes Territorium, das nördlich von Neapel lag, gewonnen. 1047 war Kaiser Heinrich III. in Begleitung von Papst Clemens II. zur Klärung der politischen Lage in den lombardischen Fürstentümern nach Süden vorgestoßen. 1442 besiegten Spanier, nämlich die Krone Aragonien unter Alfons, den letzten Herrscher der französischen Anjou, wobei große Teile der Stadt und des bereits von Vorstädten einverleibten Festungsgürtels zerstört wurden. Unter den Aragonesen wurden die ökonomischen Verbindungen Neapels zur iberischen Halbinsel intensiviert, die Wirtschaft insgesamt gefördert und die Stadt zu einem Zentrum der Renaissance und des Humanismus. Die Herrschaft der spanischen Habsburger, die bis 1707 dauerte, wurde monatelang durch Aufstände und die Ausrufung der Republik Neapel unterbrochen; diese Ereignisse gelten als Teil der „Krise des 17. Jahrhunderts“ Eine deutliche Verbesserung der Verhältnisse trat erst ein, als die Bourbonen, die infolge des spanischen Erbfolgekrieges 1712 den spanischen Thron erworben hatten, 1734 im Polnischen Thronfolgekrieg Neapel von den Österreichern übernahmen. Angesichts der Erfolge Napoleons in seinem Italienfeldzug floh die königliche Familie 1798 nach Palermo. Im Januar 1799 zogen französische Revolutionstruppen unter General Jean-Étienne Championnet in Neapel ein. Mit Napoléons Untergang kam auch das Ende des napoleonischen Königreichs Neapel, Ferdinand kehrte am 17. Juni 1815 nach Neapel zurück. Ferdinand zog eine rücksichtslose Restaurationspolitik durch, die auch die letzten Spuren französischer Reformbemühungen beseitigte. |
Erscheinungsort | Basel |
Größe (cm) | 27 x 32 cm |
Zustand | Fehlstelle mitte fachmännisch restauriert |
Kolorit | altkoloriert |
Technik | Holzschnitt |
Nachdruck:
58.50 €
( Ein Nachdruck kann auf Anfrage individuell bestellt werden. )