Tafel der Lender/ darin der Apostel Paulus geprediget hat

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Artikel ID EUX2598

Titel

Tafel der Lender/ darin der Apostel Paulus geprediget hat

Beschreibung

Karte zeigt das östliche Mittelmeer mit Nordafrika, Türkei, Griechenland, Cypern und Süditalien

Zeit

ca. 1580

Stecher

Bünting Heinrich (1545-1606)

Heinrich Bünting (1545–1606) war ein evangelischer Theologe, Geograph und Chronist aus Hannover. Sein Hauptwerk Itinerarium Sacrae Scripturae, ein reich illustriertes Werk zur biblischen Geographie, wurde vielfach aufgelegt und in mehrere Sprachen übersetzt. Obwohl er das Heilige Land nie selbst bereist hatte, rekonstruierte Bünting biblische Reisewege anhand älterer Karten und Berichte. Das Werk gilt als umfassendste Darstellung der damaligen Kenntnisse über Palästina. Berühmt wurden besonders seine symbolischen Karten, etwa die Darstellung der Welt als Kleeblatt – eine Anspielung auf das Wappen Hannovers – sowie Europa als Jungfrau. Diese Karten fanden auch in späteren Werken und politischer Propaganda Verwendung.

Historische Beschreibung

Zahlreiche paläoanthropologische Funde, beispielsweise aus der Höhle von Arago bei Perpignan, beweisen, dass schon Homo erectus im Mittelmeerraum lebte. In dem sich über mehrere hunderttausend Jahre erstreckenden Zeitraum dehnten sich die polaren Eiskappen wiederholt aus, Gletscher bedeckten während der Eiszeiten die Hochgebirge. Der Meeresspiegel lag daher zeitweise um bis zu 150 Metern unter dem heutigen Niveau. Die Straße von Gibraltar schloss sich zeitweise. Die Metallzeiten lösten die Steinzeit regional unterschiedlich ab. Zuerst verbreitet sich Kupfer, danach Bronze. Im metallreichen Spanien begann um 2300 v. Chr. die Bronzezeit (El-Argar-Kultur). Zahlreiche befestigte Siedlungen wurden angelegt. Ersten Staaten entstanden mit den Pharaonen-Dynastien gegen 3000 v. Chr. in Ägypten. Fast gleichzeitig bildeten sich an der Levante- und Ägäisküste erste Stadtstaaten. Die Großreiche der Frühzeit Assyrien, Babylonien und die Hethiter – dehnten sich zeitweilig in den mediterranen Raum aus.Seit der archaischen Zeit, also ab 800 v. Chr., trat das antike Griechenland ebenfalls als Handelsmacht an und bereitete den Phöniziern zunehmend Konkurrenz. Die Griechen siedelten bis zur Rhône (Massilia) und der Krim und errichteten Kontore und Faktoreien bis nach Ägypten. Die Toskana war das Siedlungsgebiet der Etrusker, die auch die reichen Eisenvorkommen von Elba kontrollierten. Diese Kultur entwickelte sich aus der örtlichen Villanova-Kultur, später unter starkem griechischen und syrischen ("orientalischen") Einfluss. In Mittelitalien begann mit der Gründung von Rom der zunächst langsame, aber stetige Aufstieg der Römer, die sich gegen 500 v. Chr. endgültig von den Etruskern emanzipierten und die Republik, gründeten. Der Süden der Apennin-Halbinsel war durch die griechischen Kolonien geprägt („Magna Graecia“). Zur selben Zeit dehnte sich das persische Großreich bis Ägypten und zum Bosporus aus, unterwarf die Phönizier und die Ägypter. Die Zeit der großen persischen Expansion fiel zusammen mit der Blüte von Griechenland, das in mehreren Schlachten die persischen Invasionen abwehren konnte. Während die Griechen in weiten Teilen der nördlichen Mittelmeerküste Kolonien anlegten, bauten die Phönizier – nachdem (Tyrus) seine Unabhängigkeit verloren hatte, Karthago in Nordafrika zur neuen Machtbasis aus und legten auch in Spanien (Cádiz), Marokko, Korsika und Sardinien Handelsniederlassungen an. Sizilien war wegen seiner reichen Ressourcen und seiner Lage zwischen den damaligen Großmächten umkämpft. In der Spätantike begann die langsame Christianisierung des römischen Staatswesens, was weitreichende Folgen haben sollte, wie etwa die Zurückdrängung des Heidentums. Das Spätmittelalter war geprägt durch einen anhaltenden Aufschwung im italienischen Raum. Besonders die Republik Venedig. Die wichtigsten Seemächte der frühen Neuzeit waren weiterhin Venedig und Genua, die den Handel mit der arabischen Welt und damit nach Südostasien dominierten. Sie besaßen auch zahlreiche Kolonien im östlichen Mittelmeer. Der Spanische Erbfolgekrieg sorgte 1713 für eine Neuordnung des westlichen und zentralen Mittelmeerraumes. Die französische Expansion wurde zunächst gestoppt, Spanien auf das Festland und die Balearen reduziert und der italienische Raum neu unter den Herrscherhäusern aufgeteilt. Gewinner war vor allem die habsburgisch-österreichische Linie, die Süditalien, Sizilien, Sardinien und Mailand hinzu gewann. Dieser Zustand hielt jedoch nicht lange an: Das spanisch-bourbonische Königshaus gewann die Kontrolle über die italienischen Gebiete bald zurück. Inzwischen wurde der größte Teil des Maghreb von Berberstämmen beherrscht, die sich der Kontrolle des Osmanischen Reiches entzogen, aber die Wirtschaft vernachlässigten. Marokko und Algerien wurden ökonomisch marginalisiert, was die Spanier zu Invasionen einlud. Die Stützpunkte Ceuta und Melilla sind bis heute unter spanischer Kontrolle.

Erscheinungsort Hannover
Größe (cm)30 x 37,5
ZustandRand rechts und links fachmännisch ergänzt
Koloritaltkoloriert
TechnikHolzstich