E. Mbouchure de la Riviere du Tage

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Artikel ID EUE5005

Titel

E. Mbouchure de la Riviere du Tage

Beschreibung

Karte zeigt die Mündung des Tajo vom Meer bis nach Lissabon mit einer detaillierten Darstellung der Küstenlinie, der Siedlungen und der Festungsanlagen, eine Windrose und einen Meilenzeiger. Des Weiteren zwei Teilkarten links das "Palais Royal de Lisbonne" und rechts "Le Chateau de Belem".

Zeit

ca. 1715

Stecher

Fer, de Nicolas (1646-1720)

Nicolas de Fer ( 1646 - 1720 in Paris) war einer der führenden französischen Kartographen und Kartenverleger Ende des 17. und des beginnenden 18. Jahrhunderts. Nicolas de Fer, der jüngste Sohn des Pariser Druckers und Kartenverlegers Antoine de Fer, begann im Alter von zwölf Jahren eine Ausbildung zum Kupferstecher und nach dem Tode seines Vaters im Jahr 1673 übernahm er dessen Verlag. Dieser nahm der unter seiner Führung innerhalb weniger Jahre großen Aufschwung. De Fer schuf zahlreiche Atlanten und spezialisierte sich auf die Veröffentlichung von Drucken zu damaligen aktuellen Ereignissen: Karten von Grenzverläufen oder neueroberten Gebieten sowie Karten von Städten, die vom französischen Festungsbaumeister Vauban ausgebaut wurden. Dabei profitierte de Fer von seinem guten Verhältnis zum französischen Hof und wurde 1691 offizieller Geograph des französischen Dauphin, 1702 des Herzogs von Anjou – des späteren spanischen Königs – und zuletzt des französischen Königs selbst. Das Firmenzeichen de Fers war die sogenannte „Sphère royale“, eine Armillarsphäre, die auf zahlreichen seiner Publikationen abgedruckt wurde. Sein Hauptwerk, der Atlas Curieux erschien erstmals im Jahr 1700 in Paris und erlebte bis 1717 zahlreiche Neuauflagen. Bei seinem Tode im Jahr 1720 hinterließ er drei verheiratete Töchter. Seine Schwiegersöhne, der Papierhändler Guillaume Danet und der Kupferstecher Jacques-François Besnard (auch: „Bénard“) führten, jeder auf eigene Rechnung, die Geschäfte de Fers weiter.

Historische Beschreibung

Die Phönizier gründeten ab 1000 v. Chr. in Portugal Stützpunkte, vermutlich auch an der Stelle des heutigen Lissabon. Sie und später die Karthagersollen den Platz Alis Ubbo (fröhliche Meeresbucht bzw. lustiger Meeresbusen) genannt und als einzigen großen Naturhafen an der iberischen Atlantikküste genutzt haben. Unter römischer Herrschaft, ab etwa 205 v. Chr., hieß die Stadt zunächst Olisipo. Julius Caesar gelang es im Keltiberischen Krieg ab 60 v. Chr. von Lissabon aus, den letzten Widerstand der einheimischen Stämme zu brechen. 719 wurde Lissabon von muslimischen Mauren erobert und später Teil des Emirats von Córdoba. Danach erlebte die Stadt, die nun al-Ushbuna hieß, ihren ersten großen Aufschwung. Im Kalifat von Córdoba war die Stadt einer der wichtigsten Häfen, zugleich versuchten christliche Galicier und Leonesen wiederholt, den Ort einzunehmen. Im 11. Jahrhundert gehörte Lissabon zum Emirat der maurischen Aftasiden von Badajoz. Auch beim Regierungsantritt von König Dom Alfonso Henriques (Alfons I.) wurde der Süden der Iberischen Halbinsel noch von den Mauren gehalten. Doch im Jahr 1147 führte die Belagerung von Lissabon endgültig zur Einnahme der Stadt durch die Portugiesen. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts wurde der heilige Antonius von Padua, der zuweilen auch Antonius von Lissabon genannt wird, in Lissabon geboren. Alfons III. verlegte 1256 seine Residenz von Coimbra nach Lissabon. Die Stadt wurde damit zur Hauptstadt des Königreichs Portugal. Ferdinand I. ließ nach seiner Thronbesteigung 1367 eine neue Stadtmauer errichten. Unter der Herrschaft Manuels I. entwickelte sich Lissabon zu einem führenden Zentrum des Welthandels. Am 9. September 1499 wurde hier Vasco da Gama nach seiner ersten Indienreise ein triumphaler Empfang bereitet. 1503 kam es in Lissabon zur Gründung der Casa da Índia, deren Tätigkeit die Basis der portugiesischen Wirtschafts- und Handelspolitik in den folgenden beiden Jahrhunderten bildete. Besonders in Lissabon wuchsen Handel und Gewerbe, was nicht unwesentlich der Ausbeutung der portugiesischen Kolonien in Afrika, Asien und Südamerika zu verdanken war. Bereits um 1500 sprach man von einer ersten Blüte Lissabons, die bis Mitte des 16. Jahrhunderts andauerte. Der Lissabonner Hafen war in der damaligen Zeit einer der größten der Erde. 1696 leiteten Gold- und spätere Diamantenfunde in Brasilien eine zweite Blüte der portugiesischen Hauptstadt ein. Das Abkommen band Portugal wirtschaftlich noch enger an England, was in den folgenden Jahrzehnten zu einem langsamen ökonomischen Niedergang Lissabons führte.

Erscheinungsort Paris
Größe (cm)17,5 x 40,5 cm
ZustandRand rechts fachmännisch erweitert
Koloritkoloriert
TechnikKupferstich

Nachdruck:

45.00 €

( Ein Nachdruck kann auf Anfrage individuell bestellt werden. )