Der Stadt Rom boden und circk-sammpt der muren und porten/wie sie gestanden ist vor zeiten do sie noch in irer herzlichkeit war

  • Translation

Artikel ID EUI556

Titel

Der Stadt Rom boden und circk-sammpt der muren und porten/wie sie gestanden ist vor zeiten do sie noch in irer herzlichkeit war

Beschreibung

Karte zeigt Rom und Umgebung, mit Beschreibung rechts und links.

Zeit

ca. 1550

Stecher

Münster Sebastian (1489-1552)

Sebastian Münster (1489–1552) war ein bedeutender Kosmograph der Renaissance. Seine bekannteste Arbeit ist die Cosmographia von 1544, eine umfassende Beschreibung der Welt mit 24 Karten, basierend auf Material ab 1528. Das Werk wurde ständig überarbeitet und erweitert, z. B. enthielt die Ausgabe von 1550 bereits viele neue Karten. Es war die erste allgemeinverständliche wissenschaftliche Darstellung der Welt in deutscher Sprache, ergänzt durch zahlreiche Holzschnitte von Künstlern wie Hans Holbein dem Jüngeren. Die Cosmographia erschien zwischen 1544 und 1650 in 46 Ausgaben (davon 27 auf Deutsch) und wurde in mehrere Sprachen übersetzt. Münsters Werk vereinte Wissen von Gelehrten, Künstlern und Seereisenden und blieb lange nach seinem Tod populär.

Historische Beschreibung

Nach der Gründungssage wurde Rom 753 v. Chr. von Romulus gegründet. Romulus brachte demnach später seinen Zwillingsbruder Remus um, als sich dieser über die von Romulus errichtete Stadtmauer belustigte. Die Zwillinge waren der Sage nach die Kinder des Gottes Mars und der Vestalin Rhea Silvia. Sie seien auf dem Tiber ausgesetzt, von einer Wölfin gesäugt und dann von dem Hirten Faustulus am Velabrum unterhalb des Palatin gefunden und aufgezogen worden. Zu Beginn seiner Geschichte war Rom laut späterer Überlieferung ein Königreich; als ersten der – großteils legendären – Nachfolger des Romulus nennt Titus Livius Numa Pompilius. Obwohl sich Rom 390 v. Chr. einer Invasion der Kelten kaum erwehren konnte, expandierte die Stadt danach dennoch ständig. Zum Schutz vor weiteren Übergriffen wurde die Servianische Mauer errichtet. 312 v. Chr. folgten der Bau des ersten Aquädukts sowie der Bau der Via Appia. Im 1. Jahrhundert n. Chr. war Rom bereits eine Millionenstadt und sowohl geografisches als auch politisches Zentrum des Römischen Reiches. Unter der Herrschaft der Flavischen Dynastie (69–96 n. Chr.) begannen umfangreiche Bautätigkeiten, die von den Kaisern finanziert wurden. Zu diesen neuen öffentlichen Bauwerken gehören einige der berühmtesten Baudenkmäler wie das Kolosseum und ein Teil der Kaiserforen. Große Thermenanlagen, wie sie im 3. Jahrhundert von Caracalla und Diokletian errichtet wurden, welche sogar Bibliotheken einschlossen, waren fester Bestandteil des stadtrömischen Lebens geworden. Besessen von der Idee, ihre Vorgänger zu übertreffen, errichteten die Kaiser immer größere Bauwerke, wie die Maxentiusbasilika. Dies gilt manchmal als Indiz für einen beginnenden Niedergang des Kaiserreiches, zeigt aber vor allem, dass Rom bis ins frühe 4. Jahrhundert noch immer die wichtigste Bühne für die herrscherliche Selbstdarstellung war. Ferner wurde im späten 3. Jahrhundert die Aurelianische Mauer errichtet, da die Stadt längst über die Grenzen der Servianischen Mauer hinausgewachsen war. Nach dem Ende des weströmischen Kaisertums im Jahr 476 wurden große städtische Einrichtungen wie die Diokletiansthermen und das Kolosseum zunächst aber weiter unterhalten; trotz sinkender Einwohnerzahlen bestand das antike Leben fort. 550 fanden die letzten Wagenrennen im Circus Maximus statt. Seit Pippin erlangte Rom neue Bedeutung als Hauptstadt des Kirchenstaates (Patrimonium Petri) und als wichtigster Wallfahrtsort des Christentums neben Jerusalem und Santiago de Compostela. Das von der katholischen Kirche direkt in Rom vermutete Grab des nach dem Brand Roms unter Nero im Jahre 64 hingerichteten Apostels Paulus sowie zahlreiche andere Reliquien verhießen ab 1300 in den Heiligen Jahren den Pilgern außergewöhnliche Gnaden und Ablässe. Hierzu trug im Besonderen die Vermutung bei, dass Simon Petrus gemeinsam mit Paulus hingerichtet und in Rom begraben worden sein soll. Diese Annahme ist bis heute unter Historikern äußerst umstritten. In christlicher Zeit sind viele bedeutende Bauten entstanden welche hauptsächlich aus Kirchen bestanden, diese prägen noch heute das römische Stadtbild. Aber auch neue Straßenzüge mit Sichtachsen, Paläste und Plätze mit Brunnen und Obelisken. In diesem Zustand ist Rom bis heute verblieben, weshalb die römische Altstadt neben dem Vatikan eines der beiden Weltkulturerbe in der Stadt Rom darstellt.

Erscheinungsort Basel
Größe (cm)24 x 23 cm
ZustandPerfekt, dem Alter entsprechend
Koloritaltkoloriert
TechnikHolzschnitt