Adina Sommer
Antike und zeitgenössische Kunst
Winzerer Str. 154
80797 München
Telefon
+49 89 304714
Öffnungszeiten
Nach telefonischer Vereinbarung.
Email
Aphricae Tabula secunda continent
Artikel ID | AF0307 |
Titel | Aphricae Tabula secunda continent |
Beschreibung | Die trapezförmige Karte zeigt gesamt Nordafrika mit seinen Nachbarländern. Mit dem Mittelmeer und teilweise Sadinien und Sizilien. Im Land, Berge und Flüsse grob verzeichnet. Rückseite mit prachtvollen Verzierungen der Grossbuchstaben. Das typische ptolomäische Wasserzeichen am Rand rechts. |
Zeit | ca. 1513 |
Stecher | Ptolemy/Waldseemüller- Johann Schott Claudius (1477-1550) |
Johann Schott (1477–1550) gab die Karten von Martin Waldseemüller neu heraus, darunter 20 detaillierte Regionalkarten in seinem Atlas Tabula Moderna Germanie, der zu den bedeutendsten Werken seiner Zeit zählt. Schott ist auch für die Atlanten Alexandri Magni und Margarita philosophica bekannt. Waldseemüller (geboren um 1470 in Radolfzell, Deutschland) studierte in Freiburg und zog später nach Lothringen, Frankreich, wo er der Gelehrtengruppe Gymnasium Vosagense beitrat. Er starb 1522. Waldseemüller schuf 1507 die Weltkarte, die erstmals Amerika benannte, und vervollständigte 1513 Karten für eine Ausgabe von Ptolemäus’ Geographie. Sein Atlas verband Kartografie mit Druckkunst und enthielt 20 moderne Karten neben klassischen Ptolemäischen, wobei er eine neue quadratische Projektion nutzte. Johannes Schott druckte den Atlas, die Zeichnungen stammten von Waldseemüller, der Text wurde von Jacobus Äschler und George Uebel bearbeitet. Mit Unterstützung von René, Herzog von Lothringen, entwickelte Waldseemüller neue Karten und verwarf Ptolemäus’ Projektion zugunsten geradliniger Meridiane und Breitenkreise. Nach dem Tod des Herzogs verzögerte sich der Druck bis 1512. Der Atlas enthielt 26 klassische Ptolemäische Karten und 20 neue, die separat veröffentlicht wurden. Die Karte der Neuen Welt basierte auf aktuellen, zuverlässigen Informationen, die einem „Admiral“ zugeschrieben werden, wahrscheinlich Kolumbus, weshalb der Atlas auch „Admiral-Atlas“ genannt wird. Schott druckte in Augsburg eine Version mit geringfügigen Korrekturen. Ptolemäus’ Geographia (ca. 100–160 n. Chr.) listete geografische Koordinaten für fast 10.000 Orte in Afrika, Asien und Europa auf, gegliedert in Regionen – ein frühes Konzept eines Atlas. Forschungen hierzu, unter anderem an der Universität Thessaloniki, dauern bis heute an. Die meisten Karten tragen ein Wasserzeichen mit einer dreizackigen Krone. | |
Historische Beschreibung | Als Nordafrika im weiteren geographischen Sinne bezeichnet man das Gebiet des Kontinents Afrika, das die Sahara und den nördlich, westlich und östlich davon liegenden Küstenstreifen zum Mittelmeer, zum Atlantik und zum Roten Meer. Religiös wird Nordafrika hauptsächlich durch den Islam geprägt, ethnisch durch Berber, Mauren und Araber, im südlichsten Bereich auch Nubier, Amharen und Schwarzafrikaner. Zu den Kernstaaten Nordafrikas zählen Marokko mit der Westsahara, Algerien, Tunesien (kleiner Maghreb), Libyen (großer Maghreb), Ägypten und der Sudan.Vor allem während der noch andauernden Wüstenphase beschränkten sich daher Kontakte zwischen Nord- und Subsahara-Afrika wegen der Schwierigkeiten, die weltweit größte Sandwüste zu durchqueren, fast ausschließlich auf den Handel entlang der Ost- und Westküste des Kontinents sowie auf bestimmte Routen, auf denen es ausreichende Wasserstellen gab. Das bedeutete gleichzeitig eine ethnische Trennung, und obwohl die nordafrikanische Kultur sowohl afrikanische als auch mittelöstliche, mit den Berbern möglicherweise sogar europäische Wurzeln hat. Mit der Antike im engeren Sinne wandelt sich das machtpolitisch bisher vor allem auf Ägypten und den Vorderen Orient ausgerichtete Interesse der Mittelmeervölker allmählich. Wie so oft in der Geschichte war es auch hier der Handel, der neue Wege bahnte; und das erste Volk, das sich vollständig dem Mittelmeerhandel verschrieb, und zwar sogar unter Vernachlässigung eigener staatlicher Strukturen, waren die Phönizier, der Ort in Nordafrika, an dem sich dann aber doch flächenstaatliche Strukturen zumindest in Ansätzen ausbildeten, war Karthago. In der Periode zwischen der Zerstörung Karthagos und der Übernahme der Kontrolle über den Maghreb durch Rom kam es zu einem kurzen Aufblühen lokaler Königreiche. Vor allem zwei weitgehend sesshafte Volksgruppen sind dabei von Bedeutung, die Mauren und Numider. Nach dem Sieg über Karthago breitete sich die römische Kultur, vor allem aber die römische Verwaltung relativ rasch von Osten nach Westen entlang der Bergketten des Atlas über die neuen Gebiete in Nordafrika aus. Die nordafrikanischen Provinzen waren schnell wirtschaftlich zentral für das Römische Reich geworden, und zwischen dem 1. und 4. nachchristlichen Jahrhundert hing das Überleben Roms tatsächlich von den Getreide- und Olivenlieferungen von dort ab, denn das damalige Klima Nordafrikas war feuchter als heute. Mit der Übernahme der Macht im Mittelmeer durch die Römer fand eine Entwicklung ihren Abschluss, in deren Verlauf vor allem Nordafrika endgültig Teil der mediterranen Welt wurde. |
Besonderheiten | Aus dem Atlas, Geographie opus novissima Traductione e grecorum Archetypis. |
Erscheinungsort | Straßburg |
Größe (cm) | 28 x 46,5 cm |
Zustand | Gebräunt |
Kolorit | altkoloriert |
Technik | Holzschnitt |