Secunda Asiae Tabula

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Artikel ID EUO2608

Titel

Secunda Asiae Tabula

Beschreibung

Karte zeigt das damalige Sarmatien, heute teilweise Russland und das Schwarze Meer, die Ukraine mit der Insel Krim und das Asowsche Meer in trapezform.

Zeit

ca. 1513

Stecher

Ptolemy/Waldseemüller- Johann Schott Claudius (1477-1550)

Johann Schott (1477–1550) gab die Karten von Martin Waldseemüller neu heraus, darunter 20 detaillierte Regionalkarten in seinem Atlas Tabula Moderna Germanie, der zu den bedeutendsten Werken seiner Zeit zählt. Schott ist auch für die Atlanten Alexandri Magni und Margarita philosophica bekannt. Waldseemüller (geboren um 1470 in Radolfzell, Deutschland) studierte in Freiburg und zog später nach Lothringen, Frankreich, wo er der Gelehrtengruppe Gymnasium Vosagense beitrat. Er starb 1522. Waldseemüller schuf 1507 die Weltkarte, die erstmals Amerika benannte, und vervollständigte 1513 Karten für eine Ausgabe von Ptolemäus’ Geographie. Sein Atlas verband Kartografie mit Druckkunst und enthielt 20 moderne Karten neben klassischen Ptolemäischen, wobei er eine neue quadratische Projektion nutzte. Johannes Schott druckte den Atlas, die Zeichnungen stammten von Waldseemüller, der Text wurde von Jacobus Äschler und George Uebel bearbeitet. Mit Unterstützung von René, Herzog von Lothringen, entwickelte Waldseemüller neue Karten und verwarf Ptolemäus’ Projektion zugunsten geradliniger Meridiane und Breitenkreise. Nach dem Tod des Herzogs verzögerte sich der Druck bis 1512. Der Atlas enthielt 26 klassische Ptolemäische Karten und 20 neue, die separat veröffentlicht wurden. Die Karte der Neuen Welt basierte auf aktuellen, zuverlässigen Informationen, die einem „Admiral“ zugeschrieben werden, wahrscheinlich Kolumbus, weshalb der Atlas auch „Admiral-Atlas“ genannt wird. Schott druckte in Augsburg eine Version mit geringfügigen Korrekturen. Ptolemäus’ Geographia (ca. 100–160 n. Chr.) listete geografische Koordinaten für fast 10.000 Orte in Afrika, Asien und Europa auf, gegliedert in Regionen – ein frühes Konzept eines Atlas. Forschungen hierzu, unter anderem an der Universität Thessaloniki, dauern bis heute an. Die meisten Karten tragen ein Wasserzeichen mit einer dreizackigen Krone.

Historische Beschreibung

Auf dem Gebiet der heutigen Ukraine hielten sich in der Frühzeit meist indogermanische Völker (unter anderem Kimmerier, Skythen und Sarmaten) auf. Darüber hinaus entstanden im siebten bis sechsten Jahrhundert v. Chr. mehrere griechische Kolonien an der Schwarzmeerküste, die im fünften Jahrhundert v. Chr. das Bosporanische Reich bildeten. Die Region Polesien im Nordwesten der Ukraine gilt als eine mögliche Urheimat der Slawen. Die heutige Ukraine hat ihren Ursprung, genau wie Russland und Weißrussland, im ersten ostslawischen Staat, der Kiewer Rus. Ab dem 8. Jahrhundert befuhren Wikinger die osteuro¬päischen Flüsse und vermischten sich mit der slawischen Mehrheitsbevölkerung. Diese auch Waräger oder Rus genannten Kriegerkaufleute waren maßgeblich an der Gründung der Kiewer Rus mit Zentren in Kiew und Nowgorod beteiligt. Rechtliche Diskriminierung, wirtschaftliche Ausbeutung und religiöser Druck auf die orthodoxe Bevölkerung der südwestlichen Rus seitens der polnischen Krone führten immer wieder zu blutigen Aufständen gegen die polnische Herrschaft, die von der oktroyierten Kirchenunion von Brest 1596 weiter angefeuert wurden. Im Jahre 1648 befreite sich die Ukraine in einem Volksaufstand unter Führung des Kosakenhetmans Bohdan Chmelnyzkyj von der Herrschaft Polens und die Saporoger Kosaken begründeten einen unabhängigen Staat, das Hetmanat. 1654 unterstellten sich die Kosaken im Vertrag von Perejaslaw der Oberherrschaft des Moskauer Zaren, und in der Folge kam die Linksufrige Ukraine (in Bezug auf den Fluss Dnepr) mit Kiew unter russische Herrschaft. Das Hetmanat der Kosaken bestand als autonomer Teil des Russischen Kaiserreiches bis in die Regierungszeit Katharinas der Großen. Die Rechtsufrige Ukraine, darunter Wolhynien und Podolien verblieb zunächst bei Polen-Litauen. Das rechtsufrige Hetmanat wurde bereits im 17. Jahrhundert von den Polen aufgelöst. Bei den Teilungen Polens am Ende des 18. Jahrhunderts fiel auch der rechtsufrige Teil der Ukraine an Russland, die im Westen der Ukraine gelegenen Gebiete Galizien und die Bukowina im Westen an das Habsburgerreich. Als Resultat mehrerer Russisch-Türkischer Kriege wurden im 18. Jahrhundert weite Teile der heutigen Südukraine den unter osmanischer Vasallität stehenden Krimtataren abgerungen. Diese Gebiete wurden als Neurussland unter der Leitung von Grigori Potjomkinerschlossen und mit Saporoger Kosaken und Siedlern aus der Ukraine und aus Russland besiedelt.

Erscheinungsort Straßburg
Größe (cm)38 x 51 cm
ZustandRand links fachmännisch ergänzt
Koloritaltkoloriert
TechnikHolzschnitt