Wolgastum. Wollgast.

  • Translation

Artikel ID EUD5122

Titel

Wolgastum. Wollgast.

Beschreibung

Zwei Ansichten der belagerten deutschen Stadt Wolgast aus der Vogelperspektive auf einem Blatt. Die Erscheinung am Himmel (Löwe und Adler) wird nur in der deutschen Ausgabe zwischen den Stichen erklärt: "In Wehrender belagerung diser Statt, hat sich über dem Schloss dises Wünderzeichen, ein Löwe und Adler streitende in der Luft sechen lassen Angesichts der gantzen Armeen".

Zeit

ca. 1646

Stecher

Merian Matthäus (1593-1650)

Matthäus Merian (1593 – 1650) d. Ältere,in Basel geboren, gilt als einer der bedeutendsten Kupferstecher und Verleger des 17. Jahrhunderts. Berühmt wurde Merian durch seine seit 1640 für Martin Zeilers Topographia Germaniae angefertigten Städteansichten, die von hohem dokumentarischen Wert sind. Hierzu schuf er für die ersten 12 Bände, 1012 Kupferstiche nach eigenen und fremden Vorlagen. Ebenfalls bekannt sind seine Illustrationen für das Theatrum Europaeum (5 Bde. mit 545 Kupferstichen). Die beiden genannten Werke wurde nach Merians Tod von seinen Söhnen Matthäus d. J. (1621-87) und Kaspar (1627-86) fortgesetzt. Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang auch eine Tochter aus zweiter Ehe, die bekannte Pflanzen- und Insektenmalerin Maria Sibylla Merian. Merian ist ebenfalls als Buchillustrator und Autor von über 700 Einzelblättern mit topographischen Darstellungen zu nennen.

Historische Beschreibung

Wolgast ist eine Kleinstadt im Nordosten Deutschlands. Der größte Teil der Stadt liegt westlich vor der Insel Usedom. Die Gegend von Wolgast gehörte zum Siedlungsgebiet der slawischen Liutizen, später zum Herzogtum Pommern. Der Ort wurde urkundlich erstmals 1123 als eine Handels- und Zollstelle erwähnt. 1230 wurde letztmals ein Kastellan für Wolgast erwähnt. Die erstmalige Verleihung des Stadtrechts erfolgte wahrscheinlich zwischen 1250 und 1259. Von 1295 bis 1625 war die Stadt nach der Teilung des Herzogtums Pommern in Pommern-Stettin und Pommern-Wolgast Sitz der Herzöge der Wolgaster Linie. Ihre Residenz, das Schloss Wolgast, war einer der bedeutendsten norddeutschen Renaissancebauten. Im Dreißigjährigen Krieg besiegten in der Schlacht bei Wolgast 1628 die kaiserlichen Truppen unter Wallenstein die dänischen Verteidiger der Stadt unter König Christian IV. 1630 landete der schwedische König Gustav II. Adolf mit seiner Armee in Peenemünde, das zur Stadt Wolgast gehörte. Nach dem Tod des Königs erfolgte 1633 die Rückführung seines Leichnams nach Schweden von Wolgast aus. Vom Ende des Dreißigjährigen Krieges 1648 bis zum Wiener Kongress 1815 gehörte die Stadt, wie das gesamte Gebiet Vorpommerns, zu Schwedisch-Pommern und wurde ab 1720 zur Grenzstelle der Oderein- und -ausfahrt, weil die Swineausfahrt versandet war. Wolgast profitierte von den Zoll- und Steuererhebungen. Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts kam es zu neuem Aufschwung durch Handel und Industrie. Es entstanden Speicher- und Handelshäuser. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts verfügten die in Wolgast vertretenen Reeder über 20 Handelsschiffe.

Besonderheiten Aus Theatrum Europaeum
Erscheinungsort Frankfurt am Main
Größe (cm)23,5 x 32 cm
ZustandRiß oben und unten fachmännisch restauriert
Koloritaltkoloriert
TechnikKupferstich

Nachdruck:

31.50 €

( Ein Nachdruck kann auf Anfrage individuell bestellt werden. )