Václav Hájek z Libocan – Kronyka Czeská, Prag 1541

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Artikel ID B0239

Titel

Václav Hájek z Libocan – Kronyka Czeská, Prag 1541

Beschreibung

Chronik der böhmischen Geschichte auf 530 Seiten mit einer prachtvollen Wappendarstellung als Titelblatt, herrausgegeben 1819.. Des Weiteren vielen verschiedene Abbildungen und Szenen aus der böhmischen Geschichte. Der Pfarrer Václav Hájek z Libočan stellte das Manuskript seiner Chronik bereits 1539 fertig. In dieser Chronik beschreibt Hájek die Geschichte Böhmens von den ältesten Anfängen bis ins Jahr 1527. Von der Beliebtheit und dem Bekanntheitsgrad seiner Chronik in der Zeit vor der Schlacht auf dem Weißen Berge zeugt eine frühe Übersetzung ins Deutsche, die für die Prager Ausgabe von Mikuláš Pštros im Jahre 1596 vom kadaňský Stadtschreiber Jan Sandel besorgt wurde.Schon bald nach ihrer Veröffentlichung wurde die Chronik zu einer sehr beliebten Lektüre, und für einige zeitgenössische Chronisten stellte sie eine historische Quelle von nahezu unbestreitbarer Autorität dar. Bereits 1596 erschien die erste deutsche Übersetzung unter dem Titel Böhmische Chronik, weitere deutsche Ausgaben folgten 1697 und 1718, und 1761 wurde die Chronik in Prag auch in lateinischer Sprache unter dem Titel Annales Bohemorum veröffentlicht.Späterer Abzug der Chronik, von 1541 herausgegeben 1819.

Zeit

ca. 1819

Stecher

Hajek-Libocan Vaclav

Václav Hájek z Libočan, auch Wenzeslaus Hagacius (Hagek) von Libotschan, Wenceslaus Hagecius, Wenceslaus Hagek von Liboczan, (bis 1553 in Prag) war ein böhmischer Chronist und Verfasser einer Chronik über die Geschichte Böhmens. Seine umfangreiche Chronik der böhmischen Geschichte umfasst den Zeitraum von der Ankunft des legendären Urahnen Čech im Jahr 644 bis zur Krönung Ferdinands I. als König von Böhmen im Jahre 1526. Obwohl sie bis zum Ende des 18. Jahrhunderts zu den Standardwerken der böhmischen Geschichtsdarstellung gehörte, enthält sie zahlreiche Ungenauigkeiten, Irrtümer, Fehlinterpretationen und Legenden. Auch Johann Wolfgang von Goethe erweiterte seine Kenntnisse der Geschichte Böhmens mit Hájeks Chronik.

Historische Beschreibung

Die Geschichte Böhmens reicht von den ersten Besiedelungen auf dem Gebiet Böhmens bis in die Gegenwart. Im Jahr 1085 wurde die böhmische Königswürde geschaffen, die mit der Ausrufung der demokratischen Tschechoslowakei 1918 endete. Der erste Herrscher der Slawen, war ein gebürtiger Franke namens Samo. Das Reich von Samo, umfasste die heutigen Gebiete Slowakei, Mähren, Niederösterreich, später wahrscheinlich auch Böhmen, die Lausitz. Die Bezeichnungen Böhmen und Mähren tauchen erstmals im 9. Jahrhundert auf. Karl der Große versuchte, Böhmen zu erobern, letztlich vergeblich. Im Inneren entwickelten sich im 9. Jahrhundert die Vorstufen des späteren böhmischen Staates. Böhmen war nach Meinung der älteren Forschung unter etwa elf verschiedenen Stämmen aufgeteilt. Fest steht, dass es im 9. Jahrhundert keine „Zentralmacht“ gab, sondern immer mehrere, anscheinend gleichberechtigte Fürsten die als Landesvertreter erschienen. Im Laufe des 9. Jahrhunderts erfolgte die Christianisierung Böhmens. Die böhmische Königswürde wurde 1085 von Vratislav II. persönlich verliehen, seit 1198 unter Ottokar I. Přemysl erblich und demonstrierte die Sonderstellung Böhmens im Heiligen Römischen Reich. Mit König Johann kam 1310 die Dynastie der Luxemburger auf den böhmischen Thron und führte die Politik der Přemysliden fort. 1347 folgte ihm sein Sohn Karl, der spätere Kaiser Karl IV, er betrieb eine ausgleichende Nationalitätenpolitik. Er schützte und förderte die Deutschen in Böhmen. In Prag wurden gleichzeitig mit dem Prager Kanzleideutsch Grundlagen der modernen deutschen Sprache gelegt und durch die Feder des religiösen Reformators Jan Hus Grundlagen der modernen tschechischen Sprache. Nach dem Tod des Habsburgers Ladislaus Postumus wurde Reichsverweser Georg von Podiebrad 1458 zum König von Böhmen gewählt. Podiebrad hielt das Abkommen von Iglau (Jihlava) strengstens ein und versuchte den Frieden in Böhmen trotz weiterer Spannungen zwischen der hussitischen und der katholischen Seite zu erhalten. Nach dem Tod Podiebrads wählten seine Anhänger den polnischen Prinzen Vladislav II. zum König von Böhmen und 1471 wurde Jagiellonen Vladislav II. von den Böhmischen Ständen zum König gewählt. Von seinem Vorgänger, dem Utraquisten Georg von Podiebrad, erbte er den Krieg gegen den Gegenkönig Matthias Corvinus. Mit dem Frieden von Olmütz wurde der Krieg 1479 beendet. Matthias konnte die böhmischen Nebenländer Mähren, Schlesien, Ober- und Niederlausitz behalten. Vladislav II. und Matthias durften den Titel „König von Böhmen“ führen. Mit Matthias' Tod 1490 wurde Vladislav vertragsgemäß alleiniger König von Böhmen. Vladislav II. wurde 1512 von seinem sechsjährigen Sohn Ludwig II. beerbt, der 1526 ohne Nachkommen starb. Daraufhin wählten die Stände seinen Schwager Ferdinand I. von Habsburg zum böhmischen König. Nach jahrelangen protestantischen Aufständen, rebellierten 1618 die evangelischen Stände gegen Kaiser Matthias. Der Prager Fenstersturz war der Auslöser für den Ständeaufstand in Böhmen und damit für den Dreißigjährigen Krieg. In der Schlacht am Weißen Berg (Bílá hora) am im November 1620 unterlagen die böhmischen Stände unter ihrem König Friedrich von der Pfalz den Truppen der katholischen Liga, die von dem bayerischen Feldherren Graf von Tilly angeführt wurden. Friedrich, der sogenannte Winterkönig, musste aus Böhmen fliehen und Kaiser Ferdinand II. konnte seinen Anspruch auf die Krone Böhmens durchsetzen. Auf die Schlacht am Weißen Berg folgte die in der älteren nationaltschechischen Historiographie als temno („Dunkelheit“) bezeichnete Zeit. Kaiser Ferdinand II. setzte mit aller Härte fast im ganzen Land die Gegenreformation durch und unterdrückte alle Nicht-Katholiken. Der 30 Jährige Krieg verwüstete Böhmen schlimm. Nach 1620 wurde Böhmen zunächst streng absolutistisch verwaltet. Die Habsburgerin Maria Theresia war von 1740 bis zu ihrem Tode 1780 Erzherzogin von Österreich und Königin Ungarns und Böhmens. 1804 wurden die habsburgischen Lande zum Kaisertum Österreich. Nach dem Ende des Heiligen Römischen Reiches im Jahre 1806 wurde das Egerland staatsrechtlich nach Böhmen eingegliedert. 1848 kam es zum Prager Pfingstaufstand gegen die österreichische Herrschaft in Böhmen. 1897 erließ der österreichische Ministerpräsident Graf Badeni eine Nationalitätenverordnung für Böhmen und Mähren, nach der dort alle politischen Gemeinden zweisprachig zu verwalten waren. Während die Mischsituation politisch zur Blockade führte, war sie in anderer Hinsicht äußerst produktiv: Böhmen hatte die modernste Industrie unter den österreichischen Kronländern. Eine Volkszählung im Dezember 1900 zeigte 63 Prozent Tschechen und 36 Prozent Deutschböhmen in Böhmen.

Größe (cm)28 x 23 cm
ZustandEinband aus Schweinsleder, Titel mit Goldprägung
Kolorits/w
TechnikHolzschnitt

Nachdruck:

82.50 €

( Ein Nachdruck kann auf Anfrage individuell bestellt werden. )