Secunda Asiae Tbula

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Artikel ID EUO3039

Titel

Secunda Asiae Tbula

Beschreibung

Die trapezförmige Karte zeigt das ehemalige Gebiet von Sarmatien. Russland und Ukraine mit der Halbinsel Krim und dem Schwarzen Meer mit seinen Nachbarländern. Im Land, Berge und Flüsse grob verzeichnet, am Rand die diversen Klimazonen.

Zeit

ca. 1478

Stecher

Ptolemy/Conrad Sweynheym Claudius

Konrad Sweynheym (-1476 Rom) stammte vermutlich aus Schwanheim. Er war ein Inkunabeldrucker. Gemeinsam mit Arnold Pannartz brachte er die Technik des Buchdrucks mit beweglichen Lettern nach Italien.Viele Erstausgaben antiker Texte, gedruckt in einer Vor- oder Frühform der Antiqua, entstanden in ihren Werkstätten in Subiaco und Rom. Vermutlich im Sommer oder Herbst 1467 begannen Sweynheym und Pannartz am römischen Campo de Fiori in einem Gebäude, welches Francesco und Pietro Massimo gehörte, zu drucken. Im Dezember 1469 erbat und erhielt der Laie Konrad Sweynheym „für die Pfarrkirche St. Michael in Sweinheym Magunt. dioc.“ einen mehrjährigen Ablass, was bei seiner sozialen Stellung auf besondere Leistungen oder Nähe zur Kurie hinweist. Im März 1472 veröffentlichten Sweynheym und Pannartz den fünften Band des Bibelkommentars des Nikolaus von Lyra. Im Widmungsbrief zu diesem Band wies Bussi den Papst Sixtus IV. auf die finanzielle Notlage hin, in welcher die Drucker sich befänden, und bat um Unterstützung. Große Summen Geldes waren für Papier und Druck aufzuwenden, nur Teile der gedruckten Auflage dieses und der vorhergehenden Werke konnten sogleich verkauft werden. Anfang der 1470er Jahre kam es im Druckgewerbe Italiens, vor allem Venedigs und Roms, allgemein zu einer Überproduktions- und Absatzkrise. Auch Sweynheym und Pannartz standen vermutlich vor dem Bankrott. Der 7. Mai 1473, trägt das Datum des letzten gemeinsamen Druckes, weshalb wohl aus finanziellen Gründendiese Partnerschaft aufgelöst wurde. Nach der Trennung von Pannartz arbeitete Sweynheym an dem, durch die in Kupfer gestochenen Karten besonders aufwendigen, Druck der Cosmographia des Claudius Ptolemäus, Herausgeber war Domizio Calderini. Das Werk wurde im Oktober 1478 von Arnold Bucking vollendet. Am 24. Juli 1476 bat ein Kleriker um die durch den Tod Sweynheyms freigewordene Pfründe am Stift St. Viktor vor Mainz, welche dieser seit 1474 innegehabt hatte. Johannes Gutenberg, der Erfinder der Buchdruckerkunst, hatte bis zu seinem Tod 1468 der Bruderschaft an diesem Stift angehört. Claudius Ptolemäus( um 100- 160 nach Christus) war ein griechischer Mathematiker, Geograf, Astronom, Astrologe, Musiktheoretiker und Philosoph. Insbesondere seine drei Werke zur Astronomie, Geografie und Astrologie galten in Europa in der frühen Neuzeit als wichtige Datensammlungen und wissenschaftliche Standardwerke. Nach Ptolemäus befindet sich die Erde fest im Mittelpunkt des Weltalls, dem Centrum Mundi. Neben dem zusammenfassenden Kanon bedeutender Städte verfasste Ptolemäus die Geographia in der er die bekannte Welt und ihre Bewohner aufzeichnete. Seine Definition der Breitengrade ist bis heute gültig, außerdem legt er darin seine Hypothese vom unbekannten Südkontinent Terra Australis dar. Ptolemäus überlieferte lediglich schriftliche Anleitungen und Tabellen zur Erstellung von Karten, zeichnete selbst aber nur wenige grobe Skizzen. Später wurden in seinem Namen Geographien geschrieben und im Laufe der Jahrhunderte durch zahlreiche Karten ergänzt.

Historische Beschreibung

Als Sarmatien oder Sarmatia bezeichneten Griechen, Römer und Byzantiner vor allem in der Spätantike ein großes Gebiet zwischen den Flüssen Weichsel im Westen und Wolga im Osten und zwischen Ostsee und Schwarzem Meer, wovon ein Teil den geographischen Namen Sarmatische Tiefebene (in Galizien) trägt. Zu jener Zeit wurde diese Region vorwiegend von sarmatischen Völkern bewohnt. Nach griechischer Annahme wurde Sarmatien seit Alexander dem Großen durch den Fluss Tanais (Don) in eine „europäische“ und eine „asiatische“ Hälfte getrennt. In der Kartographie finden sich die sogenannten beiden Sarmatien unter anderem in der Cosmographie des Claudius Ptolemäus (1467 gedruckt). In der zeitgenössischen Historiographie werden die beiden Sarmatien ebenfalls aufgegriffen, wie ein anonymer, durch den polnischen Chronisten Matthias von Miechow verfasster Druck von 1518 zeigt. Das europäische Sarmatien liegt hiernach zwischen den Flüssen Weichsel und Don und wird durch Rutenen, Litauer und Moskowiter bewohnt. Das asiatische Sarmatien reicht, so die Vorstellung des Chronisten, vom Don bis zum Kaspischen Meer und wird durch verschiedene Zweige der Tartaren besiedelt.

Besonderheiten Sehr selten
Erscheinungsort Rom
Größe (cm)35,5 x 50
ZustandPerfekt restaurierter Riss unten, dem Alter entsprechend, auf 2 Platten gedruckt und zusammengesetzt
Koloritaltkoloriert
TechnikHolzschnitt

Nachdruck:

1,185.00 €

( Ein Nachdruck kann auf Anfrage individuell bestellt werden. )