Sardinia.

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Artikel ID EUI4910

Titel

Sardinia.

Beschreibung

Karte zeigt die italienische Insel Sardinien mit den Städten Sassari, Olbia, Chia, Cagliari, Bosa und viele mehr.

Zeit

ca. 1640

Stecher

Blaeu Willem Janszoon (1571-1638)

Willem Guillelmus Blaeu ließ sich um 1590 zuerst als Instrumentenbauer und Globenmacher in Amsterdam nieder, das damals zum Zentrum der westeuropäischen Kartographie aufsteigt. Er wird Hydrograph der Ostindischen Kompanie und 1633 Chefkartograph der Republik der Vereinigten Niederlande. nach dem Tod des bekannten Verlegers Cornelis Claesz (der Amsterdam zu einem Zentrum des int. Buchhandels gemacht hat) ist für ihn der Weg frei, ein eigenes alle Bereiche umfassendes Verlegerunternehmen aufzuziehen (besitzt seit 1613 eine eigene Druckerei). Zusammen mit den Häusern Hondius und Jansson beherrscht er bis in die 2. Hälfte d. 17. Jahrhunderts den Kartenmarkt. Willem Blaeu ist nicht nur als Hersteller und Verleger von Karten und Atlanten aktiv, er besitzt ebenso fundiertes Wissen in Astronomie, er war Schüler von Tycho Brahe, ebenso leistete mit seinen Karten und Handbüchern einen wertvollen Beitrag zur Schiffahrtskunde und konstruiert nicht zuletzt erstaunliche astronomische Instrumente. Neben Fachkarten gestaltet er auch Karten und Atlanten, denen topographische Präzision weniger wichtig sind, als die durch Figurengruppen, Kartuschen und heraldisches Beiwerk gesteigerte dekorative Wirkung und damit den Geschmack des Publikums treffen. Mit seinem Sohn, Dr. Joan erreichte er den Zenit des Hauses Blaeu.

Historische Beschreibung

Es wird vermutet, dass sich die Scherden, oft auch als Schardana genannt, ein aus dem östlichen Mittelmeer kommendes und aus ägyptischen Quellen bekanntes „Seevolk“, um 1200 v. Chr. hier angesiedelt haben. Die phönizisch-punische Zeit auf Sardinien begann im 9. Jahrhundert v. Chr. Seit dem 14. Jahrhundert v. Chr. wurde Sardinien von Seefahrern aus dem östlichen Mittelmeer aufgesucht. Mykener und Zyprer trieben zu dieser Zeit bereits Handel mit der Insel. Auch der etruskisch-phönizische Handel wurde ab dem 7. Jahrhundert auf Sardinien abgewickelt. In die Fußstapfen der levantinischen Händler traten die Punier, die sich besonders für die Erzvorkommen des Iglesiente interessierten. Sie gründeten aber nicht nur Handelsniederlassungen an Orten wie Karali (heute Cagliari), und Othoca , Nora, Sulki ( Sulcis), Su Fraigu und Tharros, sondern auch Kolonien. Mitte des 6. Jahrhunderts v. Chr. hatten die Punier den Süden und Westen Sardiniens unter Kontrolle gebracht. Danach begannen sie, ihren Teil der Insel zur Kornkammer umzugestalten. Punisches und Sardisches verband sich im besetzten Gebiet ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. zu einer Kultur. Das Dreieck Ibiza, Korsika (inklusive Sardinien) und Sizilien stellte nach heutiger Kenntnis die überseeische Fortsetzung des karthagischen Mutterlandes dar. Während des Ersten Punischen Krieges hatte Rom die strategische Bedeutung Sardiniens zu spüren bekommen. Nach vergeblichen Versuchen, die Insel in seine Gewalt zu bringen, musste Rom im Friedensvertrag von 241 v. Chr. die Hoheitsrechte Karthagos über Sardinien anerkennen. Bis zum Ersten Punischen Krieg waren die punischen Bewohner Karthagos nominell die Herren der Insel, obwohl sie nie ins Landesinnere vorstießen, das noch weit bis in die römische Zeit (ab 238 v. Chr.) weitgehend autonom war. Mit der Eroberung von Sulcis im Jahre 704 brach eine mehr als zweihundertjährige Phase an, in der die Araber immer wieder die Küsten der Insel überfielen. Ein Großteil der Küstenbevölkerung flüchtete ins Innere der Insel. Die nun isolierte Insel war vom 9. Jahrhundert an in vier Giudicati mit einheimischen Feudalherrschern -„Richtern“ geteilt. Die arabischen Flotten beherrschten die Küsten. Eine dauerhafte arabische Eroberung konnte bis 1014/15 verhindert werden. Der Staufer Friedrich II. (1198–1250), König von Sizilien, ernannte 1239 seinen illegitimen Sohn Enzio zum König von Sardinien, wovon der Status der Insel als Königreich herrührt, der bis zum Aufgehen im Königreich Italien 1861 erhalten blieb. Nach dem Aussterben der spanischen Habsburger fiel Sardinien nach dem Spanischen Erbfolgekrieg 1714 an die österreichische Linie des Hauses Habsburg, wurde jedoch schon 1720 an das Herrscherhaus von Savoyen abgetreten. Das neu entstandene Königreich Sardinien mit seiner Hauptstadt Turin und seinen Provinzen Savoyen und Piemont hatte seinen geographischen Schwerpunkt nun auf dem italienischen Festland. Erst 1946 erhielt die Insel Autonomie als Autonome Region Sardinien.

Erscheinungsort Amsterdam
Größe (cm)36 x 24 cm
ZustandPerfekter Zustand
Koloritaltkoloriert
TechnikKupferstich

Nachdruck:

45.00 €

( Ein Nachdruck kann auf Anfrage individuell bestellt werden. )