Riga.

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Artikel ID EUL2915

Titel

Riga.

Beschreibung

Prachtvolle Ansicht aus der Vogelschau von Riga mit vorgelagerten Segelschiffen, Windrose, Index, und dem Wappen von Riga.

Zeit

ca. 1650

Stecher

Merian Matthäus (1593-1650)

Matthäus Merian (1593 – 1650) d. Ältere,in Basel geboren, gilt als einer der bedeutendsten Kupferstecher und Verleger des 17. Jahrhunderts. Berühmt wurde Merian durch seine seit 1640 für Martin Zeilers Topographia Germaniae angefertigten Städteansichten, die von hohem dokumentarischen Wert sind. Hierzu schuf er für die ersten 12 Bände, 1012 Kupferstiche nach eigenen und fremden Vorlagen. Ebenfalls bekannt sind seine Illustrationen für das Theatrum Europaeum (5 Bde. mit 545 Kupferstichen). Die beiden genannten Werke wurde nach Merians Tod von seinen Söhnen Matthäus d. J. (1621-87) und Kaspar (1627-86) fortgesetzt. Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang auch eine Tochter aus zweiter Ehe, die bekannte Pflanzen- und Insektenmalerin Maria Sibylla Merian. Merian ist ebenfalls als Buchillustrator und Autor von über 700 Einzelblättern mit topographischen Darstellungen zu nennen.

Historische Beschreibung

12. Jahrhunderts gelangten zunehmend deutsche Kaufleute nach Livland. Anfangs war der Semgallerhafen am Unterlauf der Aa, etwa 50 km westlich Rigas, ein wichtiger Handelsplatz. Riga war vor allem Sitz der Erzbischöfe von Riga, aber auch eine immer bedeutender werdende Handelsstadt, die der Hanse angehörte. Im Rahmen der Ostkolonisation versuchten die Bischöfe, vor allem Deutsche im heidnischen Gebiet anzusiedeln. Die zahlreichen Auseinandersetzungen zwischen den Erzbischöfen von Riga und dem Deutschen Orden wurden sowohl mit Waffengewalt als auch mittels Prozessen vor dem Papst ausgefochten. Nach der vom Orden gewonnenen Schlacht bei Neuermühlen 1491 schlossen der Deutsche Orden und der Erzbischof von Riga den Frieden von Wolmar. Der Erzbischof erkannte den Deutschen Orden als die Schutzmacht Livlands an und beteiligte sich auch mit einem eigenen Heereskontingent an der Schlacht am Smolinasee 1502. Im Jahre 1522 schloss sich Riga der Reformation an, womit die Macht der Erzbischöfe ihrem Ende entgegenging. Letzter Erzbischof von Riga war Wilhelm von Brandenburg. 1561/62 folgte die Stadt nicht unmittelbar der Entscheidung des Erzbischofs und des Ordens, sich Polen-Litauen zu unterwerfen, sondern favorisierte besonders in den 1570er Jahren einen Status als freie Reichsstadt des Heiligen Römischen Reichs. Erst als dessen erhoffte Hilfe ausblieb, brachten neuerliche russische Vormärsche die Stadt dazu, 1581 Polens König Stephan Báthory zu huldigen. 1587 gründete Nicolas Mollyn die erste Druckerei in Riga. In den folgenden 38 Jahren verlegte er 165 Bücher, davon 119 in lateinischer, 43 in deutscher und drei in lettischer Sprache. Die 40-jährige polnisch-litauische Herrschaft, unter der die Bürger sich gegenreformatorischer Bestrebungen erwehrten – so bei den Kalenderunruhen –, endete mit der Eroberung durch Gustav II. Adolf 1621. Im Russisch-Schwedischen Krieg (1656–1658) hielt Riga einer russischen Belagerung stand und blieb bis Anfang des 18. Jahrhunderts die zweitgrößte Stadt im schwedischen Herrschaftsbereich. In dieser Zeit genoss die Stadt weitgehende Selbstverwaltung. Im Laufe des Großen Nordischen Krieges wurden Riga und die Rigenser mehrfach hart getroffen. 1710 ergab sich die Stadt nach längerer Belagerung den Truppen des russischen Generals Boris Petrowitsch Scheremetew. Der Aufstieg von Russland als Großmacht in der Ostseeregion wurde durch den Frieden von Nystad im Jahre 1721 besiegelt. Riga wurde dem Zarenreich zugeschlagen. Riga wurde zum Sitz der Verwaltung und Hauptstadt des Gouvernements Livland.

Erscheinungsort Frankfurt am Main
Größe (cm)21,5 x 26 cm
ZustandRiß am rechten und linken äußeren Rand fachmännisch restauriert
Koloritaltkoloriert
TechnikKupferstich

Nachdruck:

52.50 €

( Ein Nachdruck kann auf Anfrage individuell bestellt werden. )