Adina Sommer
Antike und zeitgenössische Kunst
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Ratisbona / Regenspurg
Artikel ID | EUD2346 |
Titel | Ratisbona / Regenspurg |
Beschreibung | Darstellung der Stadt Regensburg, Rückseite 1/2 Ansicht von Wien und Portraits von Philosophen und Könige. Blatt XCVIII. |
Zeit | ca. 1493 |
Stecher | Schedel Hartman (1440-1515) |
Schedel, Hartman (1440- 1515) Nuremberg. Sein wichtigstes Werk ist die sogenannte Nürnberger Chronik, auch bekannt als Schedel’sche Weltchronik, aus dem Jahr 1493. Die Schedelsche Weltchronik auch "Liber chronicarum" genannt, hat bis heute nichts an Popularität verloren. Der Verdienst dafür ist in seinen weltbekannten Städteansichten zu sehen, obwohl diese nur einen Teil der Gesamtillustrationen ausmachen, denn die Schedelsche Weltchronik mit seinen 1809 Holzschnitten, gedruckt von 645 Holzstöcken ist das bilderreichste Werk aus der Frühzeit des Buchdrucks. Die sogenannte Schedelsche Weltchronik von 1493 ist nach dem Stadtarzt und Humanisten Hartmann Schedel (1440-1514) benannt, der das Werk als Auftragsarbeit für die Kaufleute Sebald Schreyer (1446-1520) und Sebastian Kammermeister (1446-1503) in lateinischer Sprache kompilierte. Die zahlreichen Illustrationen stammen aus der Werkstatt der Maler Michael Wolgemut (1434/37-1519) und Wilhelm Pleydenwurff (um 1450-1494). Die Chronik wurde von dem ursprünglich aus Augsburg stammenden Losungsschreiber Georg Alt (um 1450-1510) ins Deutsche (Frühneuhochdeutsch, Nürnberger Mundart) übersetzt. Beide Ausgaben wurden als Lohnarbeit von dem Drucker Anton Koberger (um 1440-1513) produziert. Alle Beteiligten waren Nürnberger. Die Weltchronik ist eine universalhistorische Darstellung der Weltgeschichte. Sie bietet von Anbeginn der Welt bis zum Jahr 1492/1493 in chronologischer Abfolge außer historischen Ereignissen und Personen auch Wundererscheinungen, Sensationsberichte und geographische Informationen, insbesondere zu Städten und Gegenden. Die Unterteilung folgt den "Etymologiae" des Isidor von Sevilla (gest. 636) in sechs Weltaltern. Schedel erweitert das Schema um zwei zusätzliche: das siebte Zeitalter mit dem Kommen des Antichristen und das letzte Zeitalter mit dem Jüngsten Gericht. Das sechste Weltalter von Christi Geburt bis in Schedels Gegenwart, zu dem auch zwei Anhänge gehören, macht etwa die Hälfte des Gesamtumfangs aus. Schedels Hauptquelle war das "Supplementum chronicarum" des Italieners Jacobus Foresta (1434-1520) di Bergamo (Haitz). Er bediente sich aber noch diverser anderer, insbesondere italienischer Quellen, beispielsweise von Eneas Silvio Piccolomini (der spätere Papst Pius II. [reg. 1458-1464]), von dem auch der Annex "Europa" stammt, den der Arzt und Humanist Hieronymus Münzer (um 1437/1447-1508) für die Weltchronik bearbeitete. Die epochale Bedeutung der Schedelschen Weltchronik beruht nicht nur auf ihren zahlreichen authentischen Städteansichten - in vielen Fällen handelt es sich um das erste Abbild-, sondern gleicherweise auf ihrer buchkünstlerischen Gestaltung, bei der Schrift und Bild zu einer Einheit zusammengefügt sind. Die Finanzierung der Chronik trägt zusammen mit seinen Schwager, der Mäzen Sebald Schreyer, der als Förderer des Bildhauers Adam Kraft in die Kunstgeschichte eingeht. Die berühmten Holzschnitte stammen von Michael Wolgemut und Wilhelm Pleydenwurff. Sie werden gerade zu der Zeit geschnitten, als der junge Dürer bei Wolgemut lernt. Im Gegensatz zu den alten Wolgemut zugeschriebenen Stücken (z. B. Nürnberg), in denen noch Haupt- und Nebenansichten der Stadt zu einer Darstellung zusammengezogen sind, gibt der jüngere Pleydenwurff (z. B. Passau) die Stadt in einer bestimmten Ansicht wieder, die ganz von einem festen Punkt aus gewonnen wird. Hier ist die Stadt in ihrer baulichen und landschaftlichen Einmaligkeit deutlich erfasst. Damit greift er die Gestaltungsart der bedeutenden Holzschnittansichten B. Breidenbachs auf. | |
Historische Beschreibung | Regensburg kann mit der Einrichtung eines römischen Lagers im Jahr 179 eine frühe Ersterwähnung durch den Kaiser Mark Aurel nachweisen. Die römische Geschichte Regensburgs beginnt etwa um 79 n. Chr. mit der Einrichtung des Kohortenkastells Kumpfmühl auf dem Gebiet des heutigen Stadtteils Kumpfmühl-Ziegetsdorf-Neuprüll. Von etwa 500 bis 788 war Regensburg der Hauptsitz der Herzöge der Bajuwaren aus dem Geschlecht der Agilolfinger. Regensburg wurde zu einem bedeutenden Zentrum des frühen bairischen Stammesherzogtums. Regensburg ist eines der ältesten Bistümer Deutschlands, das bereits einige Jahrzehnte bestand, als es 739 von Bonifatius dem Canonischen Recht und somit dem Bischof von Rom unterstellt wurde. Im 9. Jahrhundert war Regensburg eine der wichtigsten Städte des ostfränkischen Karolingerreiches. Die in der Stadt residierenden bayerischen Herzöge der Wittelsbacher konnten wegen interner Konflikte nach der bayerischen Landesteilung von 1255 die Entwicklung der Stadt zur Unabhängigkeit nicht aufhalten. Sie gaben ihre Residenz in Regensburg am Kornmarkt auf, verließen Regensburg und zogen 1259 nach Landshut. Vermutlich um 1273 wurde mit dem Bau des Regensburger Doms St. Peter begonnen. Zusammen mit der Steinernen Brücke ist der Dom das Wahrzeichen der Stadt. Ab 1293 begann auch der Bau der mittelalterlichen Stadtmauer mit sieben neuen Stadttortürmen, mit der die neuen Vorstädte im Westen und Osten und mehrere Kirchen und Klöster in das Stadtgebiet einbezogen wurden. |
Besonderheiten | Aus der berühmten Schedelschen Weltchronik, Lateinische Ausgabe |
Erscheinungsort | Nürnberg |
Größe (cm) | 36,5 x 53,5 cm |
Zustand | Falz etwas restauriert |
Kolorit | s/w |
Technik | Holzschnitt |
Nachdruck:
204.00 €
( Ein Nachdruck kann auf Anfrage individuell bestellt werden. )