Pontus Euxinus…

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Artikel ID EUO1689

Titel

Pontus Euxinus…

Beschreibung

Karte zeigt die Ukraine mit Krim und seinen Nachbarländern mit einer prachtvollen Titelkartusche.

Zeit

ca. 1630

Stecher

Kaerius/ Ortelius Pieter (1570-1630)

Pieter van den Keere, auch Peter bzw. Petrus Kaerius (1570-1630) Pieter van den Keere wird 1570 in Gent geboren. Aufgrund religiöser Unruhen und Verfolgungen flieht er nach London, wo er als Kupferstecher tätig ist. Seine frühesten Stiche sind in John Nordens Speculum Britanniae (1593) zu finden, darunter Ansichten von London und der Westminsterabtei aus der Vogelperspektive. Um 1595 kehrt Pieter van den Keere wieder nach Holland zurück und lässt sich in Amsterdam nieder, wo er bis zu seinem Tod lebt und arbeitet. Als erstes erscheint dort die Nova totius Europae descriptio in Kooperation mit Jodocus Hondius. Neben seiner Tätigkeit als Kupferstecher tritt er ab 1609 auch als Verleger in Erscheinung. So liefert er u. a. 1613 der Rotterdamer Admiralität mehrere Globen. 1617 erscheint der Atlas der Niederlande Germania inferior mit seinem Namen als Verfasser und mit einigen Karten, die seine volle Stechersignatur zeigen. Neben verschiedenen topografischen Einzelblättern , u. a. von Amsterdam (1618), Nürnberg (1619) und dem Herzogtum Württemberg (1619), sticht Van den Keere 1621 eine Weltkarte (Nova totius terrarum orbis), die bei Jan Janszoon in Amsterdam erscheint. Nach 1620 scheint er vor allem einen regen Kupferstichhandel zu betreiben, zumindest weist ein 1623 aufgenommenes Inventar einen reichen Vorrat an entsprechenden Arbeiten auf. Er stirbt 1630 in Gent.

Historische Beschreibung

Auf dem Gebiet der heutigen Ukraine hielten sich in der Frühzeit meist indogermanische Völker (unter anderem Kimmerier, Skythen und Sarmaten) auf. Darüber hinaus entstanden im siebten bis sechsten Jahrhundert v. Chr. mehrere griechische Kolonien an der Schwarzmeerküste, die im fünften Jahrhundert v. Chr. das Bosporanische Reich bildeten. Die Region Polesien im Nordwesten der Ukraine gilt als eine mögliche Urheimat der Slawen. Die heutige Ukraine hat ihren Ursprung, genau wie Russland und Weißrussland, im ersten ostslawischen Staat, der Kiewer Rus. Ab dem 8. Jahrhundert befuhren Wikinger die osteuro¬päischen Flüsse und vermischten sich mit der slawischen Mehrheitsbevölkerung. Diese auch Waräger oder Rus genannten Kriegerkaufleute waren maßgeblich an der Gründung der Kiewer Rus mit Zentren in Kiew und Nowgorod beteiligt. Rechtliche Diskriminierung, wirtschaftliche Ausbeutung und religiöser Druck auf die orthodoxe Bevölkerung der südwestlichen Rus seitens der polnischen Krone führten immer wieder zu blutigen Aufständen gegen die polnische Herrschaft, die von der oktroyierten Kirchenunion von Brest 1596 weiter angefeuert wurden. Im Jahre 1648 befreite sich die Ukraine in einem Volksaufstand unter Führung des Kosakenhetmans Bohdan Chmelnyzkyj von der Herrschaft Polens und die Saporoger Kosaken begründeten einen unabhängigen Staat, das Hetmanat. 1654 unterstellten sich die Kosaken im Vertrag von Perejaslaw der Oberherrschaft des Moskauer Zaren, und in der Folge kam die Linksufrige Ukraine (in Bezug auf den Fluss Dnepr) mit Kiew unter russische Herrschaft. Das Hetmanat der Kosaken bestand als autonomer Teil des Russischen Kaiserreiches bis in die Regierungszeit Katharinas der Großen. Die Rechtsufrige Ukraine, darunter Wolhynien und Podolien verblieb zunächst bei Polen-Litauen. Das rechtsufrige Hetmanat wurde bereits im 17. Jahrhundert von den Polen aufgelöst. Bei den Teilungen Polens am Ende des 18. Jahrhunderts fiel auch der rechtsufrige Teil der Ukraine an Russland, die im Westen der Ukraine gelegenen Gebiete Galizien und die Bukowina im Westen an das Habsburgerreich. Als Resultat mehrerer Russisch-Türkischer Kriege wurden im 18. Jahrhundert weite Teile der heutigen Südukraine den unter osmanischer Vasallität stehenden Krimtataren abgerungen. Diese Gebiete wurden als Neurussland unter der Leitung von Grigori Potjomkinerschlossen und mit Saporoger Kosaken und Siedlern aus der Ukraine und aus Russland besiedelt.

Erscheinungsort Amsterdam
Größe (cm)37 x 48 cm
ZustandFehlstellen im Falz unten restauriert und ergänzt
Koloritaltkoloriert
TechnikKupferstich

Nachdruck:

102.00 €

( Ein Nachdruck kann auf Anfrage individuell bestellt werden. )