Ostia

Titel

Ostia

Beschreibung

Ansicht der antiken Stadt Ostia, der ursprünglichen Hafenstadt des antiken Rom's an der Tibermündung in Italien.

ca. 1650

Stecher

Merian Matthäus (1593-1650)

Matthäus Merian (1593 – 1650) d. Ältere,in Basel geboren, gilt als einer der bedeutendsten Kupferstecher und Verleger des 17. Jahrhunderts. Berühmt wurde Merian durch seine seit 1640 für Martin Zeilers Topographia Germaniae angefertigten Städteansichten, die von hohem dokumentarischen Wert sind. Hierzu schuf er für die ersten 12 Bände, 1012 Kupferstiche nach eigenen und fremden Vorlagen. Ebenfalls bekannt sind seine Illustrationen für das Theatrum Europaeum (5 Bde. mit 545 Kupferstichen). Die beiden genannten Werke wurde nach Merians Tod von seinen Söhnen Matthäus d. J. (1621-87) und Kaspar (1627-86) fortgesetzt. Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang auch eine Tochter aus zweiter Ehe, die bekannte Pflanzen- und Insektenmalerin Maria Sibylla Merian. Merian ist ebenfalls als Buchillustrator und Autor von über 700 Einzelblättern mit topographischen Darstellungen zu nennen.

Historische Beschreibung

Ostia Antica war die Hafenstadt des antiken Roms und wird häufig in Schriften aus der Zeit der Römischen Republik und des Römischen Reiches erwähnt. Für die christliche Nachwelt war Ostia Antica besonders wichtig, weil hier 387 die heilige Monika ,die Mutter des heiligen Augustinus, in einem Haus der römischen Diözese starb, als sie nach der Bekehrung Augustins zum Christentum auf dem Rückweg nach Afrika war. Ein wichtiger Aspekt des italienischen Nationalismus des 19. Jahrhunderts war die Verehrung der glorreichen römischen Vergangenheit, die sich in dem Wunsch äußerte, verschiedene mit dem antiken Rom verbundene Orte und Einrichtungen wieder zu beleben oder neu zu schaffen. Im Jahr 1871 wurde die Stadt Rom zur Hauptstadt des neuen Königreichs Italien. Eine Wiederbelebung von Ostia war ein naheliegender weiterer Schritt. Das moderne Viertel von Ostia wurde 1884 in der Nähe der Überreste von Ostia Antica gegründet. Dies war möglich, nachdem das nahe gelegene Sumpfgebiet, das von Malariamücken befallen war, urbar gemacht worden war. Die ersten Einwohner waren Bauern, die aus Ravenna in der Romagna stammten. Durch die Eröffnung der Stadtbahnlinie Roma-Ostia im Jahr 1924 wurde das neue Dorf bald zum beliebten Badeort der Römer, und am Ufer wurden zahlreiche Jugendstilhäuser gebaut.