Nullus in orbe Locus Baiis praelvcet Amoenis

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Artikel ID EUI4873

Titel

Nullus in orbe Locus Baiis praelvcet Amoenis

Beschreibung

Prachtvolle Vogelschauansicht der Stadt Pozzuoli und den Golf von Baia, im Hintergrund ist Ischia zu sehen und unterhalb eine Legende mit den wichtigsten Orten der Gegend. Desweiteren ist die Ansicht von ornamentalen Motiven wie Füllhörnern, Früchten, Putten, Blumen und einem Titelband umrandet.

Zeit

ca. 1580

Stecher

Hoefnagel Georg (1542-1600)

Georg Hoefnagel (1542-1600) war ein flämischer Miniaturenmaler und Illuminator bzw. Buchmaler. Er ist bekannt für seine Illustrationen von naturkundlichen Themen, topografischen Ansichten, Illuminationen und mythologischen Werken. Er war einer der letzten Manuskript-Illuminatoren und leistete einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der topographischen Zeichnung. Während seiner Reisen in Europa fertigte Hoefnagels viele Landschaftszeichnungen an. Diese dienten später als Vorlage für Stiche für Ortelius' Theatrum orbis terrarum (1570) und Brauns Civitates orbis terrarum (Köln, 1572–1618). Der Civitates orbis terrarum war mit seinen sechs Bänden der umfangreichste Atlas seiner Zeit. Hoefnagel arbeitete mit Unterbrechungen sein ganzes Leben lang an den Civitates und fungierte möglicherweise als Agent für das Projekt, indem er Ansichten bei anderen Künstlern in Auftrag gab. Außerdem fertigte er mehr als 60 Illustrationen selbst an, darunter verschiedene Ansichten in Bayern, Italien und Böhmen. Er belebte die fertigen Stiche mit manieristischem Sinn für Fantasie und Witz, indem er dramatische Perspektiven und ornamentale Kartuschen verwendete. Durch die topographische Genauigkeit läutete er die realistische Tendenz in der niederländischen Landschaftskunst des 17. Jahrhunderts ein. Sein Sohn Jacob überarbeitete 1617 Entwürfe seines Vaters für den sechsten Band der Civitates, der 1618 in Köln veröffentlicht wurde. Band 6 enthält eine homogene Reihe von Bildern von Städten in Mitteleuropa (in Österreich, Böhmen, Mähren, Ungarn und Siebenbürgen), die in ihrer Grafik sehr einheitlich sind. Die Ansichten sind perspektivisch und nur in wenigen Fällen isometrisch und zeichnen sich durch die Genauigkeit der Angaben, das besondere Augenmerk auf die getreue Darstellung des Territoriums, der Landschaft, der Straßenverhältnisse und die Beobachtungsgabe und Raffinesse der Interpretation aus. Ein topographisches Meisterwerk ist auch die Miniatur einer „Ansicht von Sevilla“ mit reicher Umrahmung in der königlichen Bibliothek zu Brüssel. Auch für Georg Brauns Städteansichten und Abraham Ortelius' Welttheater war Hoefnagel maßgeblich als Illustrator tätig.

Historische Beschreibung

Pozzuoli wurde im Jahre 531 v. Chr. von einer Gruppe griechischer Kolonisten aus Samos, die vor der Tyrannei des Polykrates geflohen waren, als Dikaiarcheia gegründet. Dikaiarcheia, das über einen ausgezeichneten Naturhafen verfügte, diente der griechischen Kolonie Kyme als Handelshafen und gehörte zur Magna Graecia. Als die Stadt 194 v. Chr. römische Kolonie wurde, benannte man sie um in Puteoli. Durch seine Nähe zu Capua und zur Via Appia gewann der Hafen für den Handels- und Personenverkehr weiter an Bedeutung und wurde am Anfang des 2. Jahrhunderts v. Chr. durch eine Mole vor den gefährlichen Südwinden geschützt. Die Getreidelieferungen zur Versorgung Roms, die per Schiff via Alexandria aus Ägypten kamen, wurden hier angelandet. Puteoli war in republikanischer Zeit der wichtigste Hafen Roms und spielte auch nach der Zeitenwende, nachdem der Hafen in Ostia von Kaiser Claudius ausgebaut worden war, eine so wichtige Rolle.

Besonderheiten Aus 'Civitates Orbis Terrarum' Braun / Hogenberg
Erscheinungsort Antwerpen
Größe (cm)33,5 x 48,5 cm
ZustandPerfekter Zustand
Koloritaltkoloriert
TechnikKupferstich

Nachdruck:

112.50 €

( Ein Nachdruck kann auf Anfrage individuell bestellt werden. )