Meiningen. Darmstadt G.G. Lange.

Titel

Meiningen. Darmstadt G.G. Lange.

Beschreibung

Sehr schöne Gesamtansicht von Meiningen in Thüringen. Gezeichnet L. Rohbock, gestochen von J. Richter, Herausgeber Lange.

ca. 1840

Stecher

Lange Druck und Verlag G. G.

Historische Beschreibung

Meiningen ist eine Kreisstadt im fränkisch geprägten Süden Thüringens. Kaiser Otto II. übergab am 982 in Capua sein Königsgut „Meiningen in der Meininger Markdem Stift „Peterskirche“ in Aschaffenburg. Nach aktuellen Erkenntnissen befanden sich Königsgut und Dorf Meiningen mit der Pfarrkirche „St. Martin“ nahe einer Furt durch die Werra im heutigen Süden der Altstadt. Um 1000 begann man mit der Errichtung einer Kirche, die bis heute nach einigen Umbauten als die Stadtkirche St. Marien besteht. 1230 wurde Meiningen erstmals in einer Urkunde als Stadt (civitas) genannt. Das bis dahin fast unbebaute Gelände zwischen Markt, Burg und Unterem Tor wurde bis Ende des 13. Jahrhunderts komplett bebaut. Zwischen 1232 und 1243 verlegten Mönche vier Brunnenleitungen zur Frischwasserversorgung in die Stadt. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte lehnte sich Meiningen immer wieder gegen die steigenden Abgaben und Beschneidungen der Rechte gegen Bischof Gerhard von Schwarzburg auf. Im 15. Jahrhundert gewannen das Textilgewerbe, das Brauwesen, das Metallhandwerk und der Handel an Bedeutung und sorgten für einen allmählichen wirtschaftlichen Aufschwung in Meiningen. Im Jahr 1542 kamen die Stadt und das Amt Meiningen durch Tausch mit dem Amt Mainberg an die benachbarten Grafen von Henneberg. 1544 wurde wie im ganzen Henneberger Land in Meiningen die Reformation eingeführt. Nach dem Aussterben der Henneberger Grafen 1583 gelangten Meiningen und die Grafschaft an das wettinische Herzogtum Sachsen, deren ernestinische und albertinische Linien die Grafschaft zunächst gemeinsam verwalteten. Die Wettiner wählten Meiningen zum Sitz der Hennebergischen Regierung. Meiningen erlangte durch die Barchent- und Leinenweberei, die Färberei und Stoffhandel eine große wirtschaftliche Blüte, die bis zum Anfang des 17. Jahrhunderts andauerte. Diese Blütezeit wurde abrupt durch den Dreißigjährigen Krieg beendet. 1660 kam Meiningen zum Herzogtum Sachsen-Altenburg und wurde somit endgültig ernestinisch. Bereits 1672 wechselte die Stadt zum Herzogtum Sachsen-Gotha.