Lindaw im Bodensee.

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Artikel ID EUD4310

Titel

Lindaw im Bodensee.

Beschreibung

Gesamtansicht von Lindau am Bodensee aus der Vogelschauperspektive, mit umliegenden Schiffen, dem Wappen von Lindau und einem Index.

Zeit

ca. 1640

Stecher

Merian Matthäus (1593-1650)

Matthäus Merian (1593 – 1650) d. Ältere,in Basel geboren, gilt als einer der bedeutendsten Kupferstecher und Verleger des 17. Jahrhunderts. Berühmt wurde Merian durch seine seit 1640 für Martin Zeilers Topographia Germaniae angefertigten Städteansichten, die von hohem dokumentarischen Wert sind. Hierzu schuf er für die ersten 12 Bände, 1012 Kupferstiche nach eigenen und fremden Vorlagen. Ebenfalls bekannt sind seine Illustrationen für das Theatrum Europaeum (5 Bde. mit 545 Kupferstichen). Die beiden genannten Werke wurde nach Merians Tod von seinen Söhnen Matthäus d. J. (1621-87) und Kaspar (1627-86) fortgesetzt. Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang auch eine Tochter aus zweiter Ehe, die bekannte Pflanzen- und Insektenmalerin Maria Sibylla Merian. Merian ist ebenfalls als Buchillustrator und Autor von über 700 Einzelblättern mit topographischen Darstellungen zu nennen.

Historische Beschreibung

Frühe Besiedlungsspuren auf dem Stadtgebiet fanden sich auf dem Höhenzug bei dem ehemaligen katholischen Friedhof von Aeschach, auf dem Festland gegenüber der Insel. Hier wurden 1878 römische Siedlungsspuren entdeckt und 1888 die Grundmauern einer ehemaligen villa suburbana freigelegt. Lindau wurde als „Lindoua oder „Lintoua“ urkundlich erstmals 882 in einer St. Galler Schenkungsurkunde erwähnt: Ein Cunzo oder Kunzo schenkte Güter in Tettnang und Haslach „ad Lintouam“. Um 1180 wurde die Pfarrkirche St. Stephan gebaut, im Jahr 1224 gründeten Franziskaner ein Kloster. 1274/1275 bestätigte König Rudolf I. die bisher erworbenen Stadtrechte. Lindau erscheint nun als eine Reichsstadt. Unter König Rudolf von Habsburg (Regierungszeit 1273–1291) wurde das Edelfräulein Guta von Triesen zur Äbtissin des adeligen Damenstiftes zu Lindau erwählt und regierte dieses bis 1340 mit großem Ruhm. Vom 15. Jahrhundert bis 1826 verkehrte der so genannte Mailänder Bote, auch Lindauer Bote genannt, auf der Viamala zwischen Lindau und Mailand. Die durch Handel und Beförderung (eigene Bodenseeflotte) von Korn und Salz reich gewordene Bürgerschaft konnte die im 13. Jahrhundert erworbenen Rechte einer Freien Reichsstadt stets nutzen und auch durchsetzen. Ab 1500 lag Lindau im Schwäbischen Reichskreis. Im Zuge der Reformation wurde Lindau 1528 evangelisch, in den Anfangsjahren unter dem Einfluss des Konstanzer Reformators Ambrosius Blarer . Erst später wendete man sich Luther zu, und die Stadt gehörte 1529 zu den Vertretern der protestantischen Minderheit, auf dem Reichstag zu Speyer. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde 1646/47 auch Lindau von den Schweden belagert. Die Lindauer, unter militärischer Führung des Grafen Max Willibald von Waldburg-Wolfegg, zerstörten aber bei Nacht und Nebel Teile der Belagerungsmaschinerie und wehrten die Schweden ab. Durch den Reichsdeputationshauptschluss 1803, verlor Lindau den Status als freie Reichsstadt. Das tausendjährige Lindauer Damenstift wurde säkularisiert. Fürst Karl August von Bretzenheim, der Stadt und Damenstift erhalten hatte, gab die Reichsstadt Lindau aufgrund eines 1803 abgeschlossenen Tauschvertrages 1804 kurzzeitig an Österreich ab. Im Frieden von Pressburg trat Österreich am 1805 Vorarlberg und damit auch Lindau an Bayern ab. 1806 erfolgte die Eingliederung in das neu proklamierte Königreich Bayern.

Erscheinungsort Frankfurt am Main
Größe (cm)18,5 x 31 cm
ZustandBruchstellen, Druckerrand fachmännisch restauriert
Koloritaltkoloriert
TechnikKupferstich

Nachdruck:

48.00 €

( Ein Nachdruck kann auf Anfrage individuell bestellt werden. )