Adina Sommer
Antike und zeitgenössische Kunst
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IV. Insulae S. Sebastiani Rraefiguration.
Artikel ID | AMS1304 |
Titel | IV. Insulae S. Sebastiani Rraefiguration. |
Beschreibung | Ansicht zeigt wie Oliver van Noort an der Ilha de São Sebastião nördlich von Santos in Brasilien anlegt. Titel des 9. Buches 3 Teil: Oliver van Noort segelt um die Welt. |
Zeit | ca. 1612 |
Stecher | Bry, de Johann Israel & Johann Theodor (1528-1598) |
Theodor de Bry (1528–1598) war ein Frankfurter Kupferstecher und Verleger, der ab 1590 zwei der bedeutendsten frühneuzeitlichen Reiseberichtsammlungen herausgab: die West-Indischen (Amerika) und Ost-Indischen Reisen. Beide Serien, reich illustriert mit Kupferstichen, erschienen auf Deutsch und Latein und richteten sich an ein europäisches Publikum. Unterstützt von seinen Söhnen Johann Theodor und Johann Israel veröffentlichte de Bry sechs Teile vor seinem Tod. Das Werk wurde bis 1634 von seinen Nachkommen weitergeführt und umfasste schließlich 25 Bände mit über 1500 Kupferstichen. Er schuf 1594 die Ankunft von Kolumbus in der Neuen Welt. Die West-Indischen Reisen (hrsg. 1590–1618) berichteten von der Entdeckung und Eroberung Amerikas durch die Europäer, während die Ost-Indischen Reisen den Aufstieg Hollands zur Handelsmacht in Asien um 1600 mitverfolgten. Beide Serien erschienen deutsch und lateinisch, waren für ein europäisches Publikum bestimmt und reich mit Kupferstichen illustriert. | |
Historische Beschreibung | Die ältesten Spuren menschlichen Lebens wurden in der Caverna da Pedra Pintada im Bundesstaat Piauí gefunden. Die frühen Bewohner veränderten durch Anpflanzung bestimmter Pflanzenarten sowie durch Bodenverbesserung das Ökosystem des Amazonasbeckens grundlegend. Auch ihre Ansiedlungen – etwa auf der riesigen Flussinsel Marajó – waren weit größer als lange angenommen. In der Provinz Mato Grosso fanden sich zahlreiche geplante Orte, in denen Fischzucht und Landwirtschaft bis in die Zeit um 1500 betrieben wurden. Die bis zu 60 ha großen Städte waren durch ein Straßennetz miteinander verbunden – obwohl in den meisten Gebieten das Kanu das Fortbewegungsmittel war –, es fanden sich Dämme und künstliche Teiche. Wie an vielen Stellen Amerikas dürften die Menschen am Xingu Epidemien zum Opfer gefallen sein, vor allem den Pocken. Die indigenen Völker in Brasilien lebten teilweise von Jagd, Fischfang und Sammeln, zudem von dem fragilen Ökosystem angepasster Bodenbewirtschaftung. Ein großer Teil der einheimischen Bevölkerung starb im Zuge der europäischen Kolonialisierung, meist an eingeschleppten Krankheiten, aber auch infolge von Zwangsarbeit oder durch Versklavung. Der Großteil der außerhalb des Regenwalds lebenden Indianer, insbesondere in den Städten, wurde, soweit er Gewalt und Epidemien überlebte, assimiliert und vermischte sich mit den europäischen Einwanderern. Schon 1494 beschlossen Portugal und Spanien die Aufteilung Südamerikas im Vertrag von Tordesillas. Weil man die Linie in Unkenntnis der Küstenlinie der Neuen Welt vereinbart hatte, gehörte auch die (zu diesem Zeitpunkt noch allgemein unbekannte) Ostspitze Südamerikas in den Herrschaftsbereich Portugals. Voraussetzung für eine legitime Insbesitznahme war dabei die konsequente Katholisierung der Einheimischen. Die Zeit von 1500 bis 1530 war von Tauschhandel mit den Einheimischen geprägt. 1549 wurde das heutige Salvador da Bahia (São Salvador da Bahía de Todos os Santos) zur Hauptstadt ernannt. Ab 1530 wurden Indios aus dem Landesinnern an die Küste gebracht, die die Arbeit auf den Zuckerrohrplantagen im Nordosten verrichten mussten. Wegen harter Arbeit, Verfolgung und Anfälligkeit der Indios für europäische Krankheiten starben viele von ihnen. Die Kolonialherren versuchten daraufhin, die verlorengegangene Arbeitskraft durch Sklaven aus Afrika zu ersetzen. |
Besonderheiten | Aus dem 9. Buch, 3.Teil von Th. De Bry's Witwe u. seinen 2 Söhnen |
Erscheinungsort | Frankfurt am Main |
Größe (cm) | 25,5 x 17 cm |
Zustand | Perfekter Zustand |
Kolorit | koloriert |
Technik | Kupferstich |