Germaniae Veteris, typus

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Artikel ID EUD1421

Titel

Germaniae Veteris, typus

Beschreibung

Prachtvolle Karte zeigt gesamt Deutschland mit 4 Rollwerkkartuschen. Aus dem Parergon. Die Parergon-Karten erschienen zunächst als Beilage zu Ortelius Hauptwerk Theatrum Orbis Terrarum im Jahr 1579 mit 3 Karten. In den folgenden Jahren wurden weitere Karten ergänzt und der Parergon wurde zu einem eigenständigen Atlas. Rückseite mit deutschem Text.

Zeit

ca. 1595

Stecher

Ortelius Abraham (1527-1598)

Abraham Ortelius, ( 1527 - 1598) Antwerpen, entstammt einer Augsburger Familie und wurde in dem damals spanischen Antwerpen geboren, wo er Zeit seines Lebens wohnhaft blieb. Nach einer gründlichen Ausbildung tritt er 1547 der Lukasgilde Antwerpens als Kartenausmaler bei. 1554 übernimmt er ein Antiquariat, dass sich vor allem mit der Kolorierung, dem Vertrieb und Verlag von Landkarten befasst. Im Grunde ist er mehr Verleger als Gelehrter. Und somit macht er auch die Bekanntschaft eines anderen Großen seiner Zeit, Gerhard Mercator (1512- 1594), der ihn zum Kartenstechen und zur Herstellung von Karten der verschiedensten Länder anregt. Seine erste eigene kartographische Arbeit ist eine große Weltkarte in 8 Blättern, die 1564 in Antwerpen erscheint. Es folgen eine 2-Blatt-Karte von Ägypten (1565) und eine ebensolche von Asien (1567). Die großartige Leistung von Ortelius, der einer der bekanntesten europäischen Kartographen seiner Zeit war, und die begeisterte Aufnahme seines -Theatrum, bedeuten einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte der Weltkarte. Mit dem Theatrum ist der neue Weg vorgezeichnet. Für das allgemeine Weltbild ist das Erscheinen von Ortelius -Theatrum insofern von Bedeutung, als dass es nachdrücklich bestätigt, daß Amerika ein völlig selbständiger Kontinent ist, der auch nicht an seiner Nordsptize mit der asiatischen Festlandmasse zusammenhängt. Ortelius kommt als erster auf den Gedanken, eine handliche Sammlung zuverlässiger Karten, alle im einheitlichen Format gehalten und für jedes Land nur Karten ein und desselben Verfassers anzufertigen. Diese Blätter könnten auch zu einem Buch gebunden, damit leicht aufbewahrt und benutzt werden. Mercator, der ebenfalls ab 1569 die Idee von einem Weltatlas verwirklichte, überredete den Freund, das berühmte Theatrum Orbis Terrarrum herauszugeben. 10 Jahre lang sammelte, reiste, korrespondierte und verhandelte Ortelius, ehe er sein Werk im besten europäischen Druckhaus (Plantijn/Amsterdam) drucken lassen konnte. Neben fachlichen Schwierigkeiten, mußte Ortelius sich den politischen/religiösen Gegebenheiten unterordnen, da in Zeiten der Inquisition auch Landkarten strenger Prüfung unterstanden. Biblische Szenen sind angenehm, Bildnisse hervorragender Katholiken gern gesehen, aber nicht etwa Wappen von Familien oder sonstige Embleme, die politisch verdächtig sein konnten. Am 20. Mai 1570 erschien seine erste Ausgabe vom Theatrum Orbis Terrarum, der ersten Sammlung von Landkarten in Buchform, finanziert und herausgegeben von Gillis Hooftman, einem Antwerpener Handelsmann, Bankier und Reeder. Atlanten trugen damals noch nicht diesen Namen. Diese Sammlung wurde zwischen 1570 und 1612 in 42 Ausgaben und in 7 Sprachen veröffentlicht: Latein, deutsch, niederländisch, französisch, spanisch, englisch und italienisch. Anders als seine Berufskollegen referenzierte er klar die Quellen seiner Karten und Texte. Das Werk enthält unter anderem eine Abbildung der bis 1492 bekannten Welt und war damit bereits zum Zeitpunkt der Kartenerstellung rückblickend.

Historische Beschreibung

Die Geschichte Deutschlands beginnt nach herkömmlicher Auffassung mit der Entstehung des römisch-deutschen Königtums im 10./11. Jahrhundert. Die Bewohner des Reiches waren vor allem Nachfahren von Germanen und Kelten. Der frühneuzeitliche Staatsbildungsprozess spielte sich insbesondere auf der Ebene der einzelnen Territorien und nur bedingt auf der Ebene des Reiches ab. Reformation, Gegenreformation und Dreißigjähriger Krieg im 16. und 17. Jahrhundert führten über Deutschland hinaus zu veränderten Voraussetzungen im Glauben und Denken, zu demographischen Verschiebungen und zu veränderten politischen Konstellationen. Als Folge der Koalitionskriege gegen die Französische Revolution ging das Heilige Römische Reich Deutscher Nation 1806 unter. Als historische Epoche hat das 19. Jahrhundert Überlänge, indem es jeweils mit umwälzenden Ereignissen auch für die Geschichte Deutschlands schon 1789 anfängt und erst 1914 endet. Den Auftakt bilden die Französische Revolution und Napoleon Bonapartes zeitweilige Vorherrschaft über Europa; das Ende markiert der Ausbruch des Ersten Weltkriegs.

Besonderheiten Deutsche Ausgabe
Erscheinungsort Antwerpen
Größe (cm)36,5 x 46,5 cm
ZustandPerfekter Zustand
Koloritaltkoloriert
TechnikKupferstich

Nachdruck:

60.00 €

( Ein Nachdruck kann auf Anfrage individuell bestellt werden. )