Geographia Cl. Ptolemaei Alexandrini Olim Bilibaldo Pirckheimherio traslata,.. A Iosepho Moletio Mathematico

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Artikel ID B0296

Titel

Geographia Cl. Ptolemaei Alexandrini Olim Bilibaldo Pirckheimherio traslata,.. A Iosepho Moletio Mathematico

Beschreibung

Prachtvoller und seltener Atlas, herausgegeben von Vincentio Valgrisi (1490-??) nach Claudius Ptolomeus, Text von Giuseppe Moleto. 64 nummerierte doppelseitige Karten davon 27 ptolemäische Karten die die Antike Welt zeigen, einschließlich der "Alten Welt". 37 "moderne" Karten inclusive 2 Weltkarten und mehreren Holzschnittdiagrammen, Illustrationen und dekorative Initialien. Titelblatt mit Valgrisis Druckmarke, einem Tau-Kreuz, um das sich eine Schlange windet, das von zwei Händen gehalten wird und mit seinem Namen „Vincent“ beschriftet ist. AUFGLIEDERUNG DES BUCHES: Titelblatt, Vorwort "Aloysio Cornelio Cardinali", Claudii Ptolemaei Alexandrini Geograficae enarrationis Liber Primus. S. 1 - 112, Cl. Ptolomaei Geographicae enarrationis, Liber II-VIII S. 1 – 286. 64 nummerierten Karten, 63 Seiten Index. Der Text dieses Atlases stammt von Giuseppe Moleto (1531-1588) einem italienischen Mathematiker. Er basiert auf der Übersetzung von Wilibald Pirckheimer von 1525. Moleto stützt sich auf die vergrößerten Karten von Ruscelli in seiner Ausgabe von 1561, die wiederum auf denen von Jacopo Gastaldi basieren. Moleto hat auch einige von Girolamo Ruscellis Innovationen aus seiner eigenen Ausgabe aufgenommen: die Weltkarte mit der doppelten Hemisphäre und die „Carta Marina Nuova Tavola“, eine seltene Seekarte der Welt. Ebenfalls von Ruscelli stammt eine überarbeitete Version der Zeno-Karte der Arktis, die erstmals 1558 veröffentlicht wurde. Die Zeno-Karte beschreibt die angebliche Reise der Vorfahren des Autors in den 1390er Jahren nach Grönland, Island, den mythischen Inseln Friesland und Ikarien und, was man heute für Neufundland und Labrador hält. Während Zeno die Verbindung zwischen Grönland und Norwegen zeigt, aktualisierte Ruscelli die Karte, indem er diese Landbrücke eliminierte. Trotz ihrer Ungenauigkeiten und der Einbeziehung mythischer Länder blieb die Zeno-Karte viele Jahre lang die vorherrschende Karte der Arktis und Grönlands. Sechs weitere Karten der Neuen Welt zeigen den südamerikanischen Kontinent, Brasilien, Mittelamerika und die Baja-Halbinsel, die Ostküste Nordamerikas, Kuba und Hispaniola. Moleto stellt die ptolemäischen Karten den damals zeitgenössischen gegenüber und ermöglicht so einen einfachen Vergleich zwischen alt und neu. Teilweise oben im Falz kleine Restaurierungen bei den Doppelkarten und ab Karte 33 oben ein leichter Wasserrand.

Zeit

ca. 1562

Stecher

Ptolemy/ Valgrisi Claudius / Vincentio (1490-??)

Vincenzo Valgrisi (geboren um 1490 in der Nähe von Lyon), auch bekannt unter dem latainschen Namen Vicentius Valgrisius, war ein in Frankreich geborener Drucker. Im Laufe seiner Karriere veröffentlichte er rund 200 Werke, darunter den Atlas „Geographia Cl. Ptolemaei Alexandrini Olim Bilibaldo Pirckheimherio traslata,. A Iosepho Moletio Mathematico“. Die meisten seiner Werke wurden in Venedig veröffentlicht, so auch dieser Atlas. Nur eine kurze Periode von 1549 bis 1551 wurde in Rom veröffentlicht. Viele der in der venezianischen Buchhandlung veröffentlichten Bücher tragen das Impressum „Ex Officina Erasmiana“. Im Jahr 1570 wurde er von der römischen Inquisition wegen des Verkaufs verbotener Bücher zu einer Geldstrafe verurteilt. In seinem Lager befanden sich 1.150 Bände verbotener Werke, darunter 400 Exemplare von Simolachri, historie e figure de la morte, Valgrisis Nachahmung von Hans Holbeins Totentanz.

Historische Beschreibung

Der Begriff Atlas geht auf Gerhard Mercator und sein 1595 postum erschienenes Werk Atlas sive Cosmographicae Meditationes de Fabrica Mundi et Fabricati Figura ("Atlas oder kosmografische Betrachtungen über die Schöpfung der Welt und die Form derselben") zurück. Mercator erläutert im Vorwort die Namensgebung seines Werks bezogen auf den mythischen König Atlas von Mauretanien, der bei Diodorus Siculus als weiser Kenner der Gestirne und ihrer Kugelgestalt erscheint. Atlas von Mauretanien gehört zum Sagenkreis um den Titan Atlas. Bereits um 100 n. Chr. führte Marinus von Tyrus die Gradnetzkarte ein. Etwa 50 Jahre später fertigte Claudius Ptolemäus eine Art Atlas an. Der Anfang der großen Entdeckungsreisen läutete eine neue Entwicklung der Kartografie ein. Bis ins 15. Jahrhundert waren Landkarten basiert auf den klassischen Arbeiten des Ptolemäus (2. Jh. n. Chr.) und Atlanten beliebige Sammlungen zusammengebundener Karten. Der erste Atlas, im Sinne eines Buches, das in einer bestimmten Auflage verlegt wird mit Karten gleichen Formats, die speziell für diese Ausgabe entworfen oder angefertigt sind, war Theatrum Orbis Terrarum (d. h. Weltbühne) von Abraham Ortelius (1527–1598), 1570 erschienen zu Antwerpen, ein Foliant mit 70 aktuellen Karten, die inhaltlich aufeinander abgestimmt waren. Es sind 41 Ausgaben bekannt, die bis 1612 in verschiedenen Sprachen publiziert wurden. Ein derartiger Atlas war jener von Gerhard und Cornelis de Jode: Speculum Orbis Terrarum . Der Erste, der Atlas als Titel für ein ähnliches Werk verwendete, war der aus Rupelmonde in Flandern gebürtige Gerhard Mercator (1512–1594, heute noch bekannt von der gleichnamigen Projektion, 1569), der den kurz nach seinem Tode verlegten Atlas, sive Cosmographicae Meditationes de Fabrica Mundi et Fabricati Figura. Frankreich: Das Goldene Zeitalter nennt man die Blütezeit des 17. Jahrhunderts in Holland. Doch das Ende dieser Epoche war auch das Ende der führenden Stelle der Niederländer auf dem Gebiet der Atlaskartografie. Atlanten wurden zwar neu aufgelegt, doch nicht auf dem Laufenden erhalten. Die Vorherrschaft wurde von Frankreich übernommen, das damals voranging in Wissenschaft und Kunst. Bereits 1652 hatten Nicolas Sanson (1600–1667) und Pierre Mariette (1603–1657) einen Atlas herausgegeben, der 1658 von den Cartes générales de toutes les parties du monde (Paris, 1658, mit 113 Karten, bis 1676 sechs weitere Auflagen) gefolgt wurde, welche die niederländischen Atlanten an Zuverlässigkeit und Aktualität übertrafen. Durch Anwendung der Triangulation wurde die Genauigkeit der Karten stark verbessert. Ein erstes Beispiel davon sind die Atlanten von Nicolas de Fer (1646–1720), der seinen Atlas curieux ou le monde dressé (Paris, 1699, 2 Bde. mit 295 Tafeln), basierte auf den neuesten Vermessungsdaten der französischen Académie des sciences und diese Daten außerdem noch von Astronomen nachprüfen ließ. Der Atlas Nouveau von Guillaume Delisle (1675–1726), der 1730 in Amsterdam erschien, zählte 56 Karten, in späteren Auflagen erweitert bis 138. De L´Isle pflegte Beziehungen mit Gelehrten und Behörden in der ganzen Welt (u. a. mit dem russischen Zaren Peter den Großen) mit der Absicht originelle Vorlagen für seine Karten zu erwerben. Der berühmte Kartograf Jean-Baptiste Bourguignon d’Anville (1697–1782) verwendete nicht nur aktuelle geodätische Angaben, sondern auch, nach kritischer Prüfung, Berichte von Entdeckungsreisenden. Bekannt ist sein Atlas Général(1780, 46 Blatt). Rigobert Bonne (1727–1794), der noch Bekanntheit genießt durch die nach ihm genannten Kartenprojektion, machte von sich reden mit dem Atlas moderne ou collection de cartes sur toutes les parties du globe terrestre (Paris, 1771) und mit dem zusammen mit Nicolas Desmarest (1725–1815) verfassten 3-bändigen Atlas zu der von Panckouke verlegten neuen Ausgabe (Paris, 1787/88) der berühmten Encyclopédie von Diderot und d’Alembert. England: Die bekanntesten englischen Atlanten des 18. Jahrhunderts waren New and Compleat Atlas (1720, 27 Karten) von Herman Moll, New General Atlas(1721, 48 Tafeln) von Senex, General Atlas (1770) und New Universal Atlas (1790) von Kitchin, General Atlas of the four grand quarters of the World(1778, später General Atlas of the World) von Faden, u. a. Sie lassen sich jedoch nicht vergleichen mit den französischen Atlanten in der gleichen Periode. Deutschland: Weltkarte aus dem Atlas portatilis (1717–1780) von Melissantes und Johann Christoph Weigel. Der wissenschaftliche Wert der Atlanten, die im 18. Jahrhundert in Deutschland erschienen, war beschränkt. Der bekannteste Kartograph und Verleger war Johann Baptist Homann (1664–1724) aus Nürnberg, der mehrere große Atlanten verlegte, so etwa Grosser Atlas über die ganze Welt (1716, 126 Karten). Seine Erben erweiterten den Verlag mit einem 3-bändigen Atlas geographicus maior (1740), der aber auch Arbeiten von anderen enthielt. Ein Schüler Homanns, Mattias Seutter (1678–1756) aus Augsburg publizierte verschiedene Atlanten, beispielsweise einen Atlas Geographicus (1720) mit 46 Karten, der mehrmals aufgelegt wurde. Im Allgemeinen aber sind Seutters Arbeiten wenig originell und meistens Nachstiche. Der kleine zweiteilige ATLAS PORTATILIS von Johann Christoph Weigel (Kupferstecher) und Johann Gottfried Gregorii alias MELISSANTES (Textautor) erfuhr zwischen 1717/1723 und 1780 einige Auflagen. Der zweite Teil unter der Bezeichnung Continuirter ATLAS PORTATILIS GERMANICUS war durch die partielle Verwendung der guten Vorlagen von Adam Friedrich Zürner schon einigermaßen genau, was auch den Jahrzehnte währenden Gebrauch dieser handlichen Schul- und Reiseatlanten im Taschenformat erklärt. Österreich: Erst am Ende des 18. Jahrhunderts ist in Österreich von einer eigenen Atlaskultur die Rede. Als bekannteste Werke gelten Schrämbls Allgemeiner Grosser Atlas (Wien, 1786 und später, 133 Karten) und der wohl namenreichste Atlas aller Zeiten, der Schauplatz der fünf Theile der Welt, verlegt von Franz Johann Joseph von Reilly (Wien, 1789 und später), mit 830 Tafeln, der nicht ganz vollendet wurde.

Besonderheiten 1. Ausgabe, extrem selten- kolorierte Ausgabe
Erscheinungsort Venedig
Größe (cm)23 x 16,5 cm
ZustandLateinische Ausgabe. Einband in Kalbsleder mit Goldprägung und Goldschnitt.
Koloritaltkoloriert
TechnikHolzschnitt

Nachdruck:

1,890.00 €

( Ein Nachdruck kann auf Anfrage individuell bestellt werden. )