Europae tabula secunda continet Hispaniam…

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Artikel ID EUE1319

Titel

Europae tabula secunda continet Hispaniam…

Beschreibung

Karte zeigt in Trapezform die Iberische Halbinsel mit Spanien, Portugal und den Balearen (Mallorca, Menorca, Ibiza). Aus dem Atlas "Geographie opus novissima traductione e gricorum archetypis"

Zeit

ca. 1513

Stecher

Ptolemy/Waldseemüller- Johann Schott Claudius (1477-1550)

Johann Schott (1477–1550) gab die Karten von Martin Waldseemüller neu heraus, darunter 20 detaillierte Regionalkarten in seinem Atlas Tabula Moderna Germanie, der zu den bedeutendsten Werken seiner Zeit zählt. Schott ist auch für die Atlanten Alexandri Magni und Margarita philosophica bekannt. Waldseemüller (geboren um 1470 in Radolfzell, Deutschland) studierte in Freiburg und zog später nach Lothringen, Frankreich, wo er der Gelehrtengruppe Gymnasium Vosagense beitrat. Er starb 1522. Waldseemüller schuf 1507 die Weltkarte, die erstmals Amerika benannte, und vervollständigte 1513 Karten für eine Ausgabe von Ptolemäus’ Geographie. Sein Atlas verband Kartografie mit Druckkunst und enthielt 20 moderne Karten neben klassischen Ptolemäischen, wobei er eine neue quadratische Projektion nutzte. Johannes Schott druckte den Atlas, die Zeichnungen stammten von Waldseemüller, der Text wurde von Jacobus Äschler und George Uebel bearbeitet. Mit Unterstützung von René, Herzog von Lothringen, entwickelte Waldseemüller neue Karten und verwarf Ptolemäus’ Projektion zugunsten geradliniger Meridiane und Breitenkreise. Nach dem Tod des Herzogs verzögerte sich der Druck bis 1512. Der Atlas enthielt 26 klassische Ptolemäische Karten und 20 neue, die separat veröffentlicht wurden. Die Karte der Neuen Welt basierte auf aktuellen, zuverlässigen Informationen, die einem „Admiral“ zugeschrieben werden, wahrscheinlich Kolumbus, weshalb der Atlas auch „Admiral-Atlas“ genannt wird. Schott druckte in Augsburg eine Version mit geringfügigen Korrekturen. Ptolemäus’ Geographia (ca. 100–160 n. Chr.) listete geografische Koordinaten für fast 10.000 Orte in Afrika, Asien und Europa auf, gegliedert in Regionen – ein frühes Konzept eines Atlas. Forschungen hierzu, unter anderem an der Universität Thessaloniki, dauern bis heute an. Die meisten Karten tragen ein Wasserzeichen mit einer dreizackigen Krone.

Historische Beschreibung

In vor- und frühgeschichtlicher Zeit siedelten Iberer, Kelten und Basken auf der nach ersteren benannten Iberischen Halbinsel. Im 11. Jahrhundert v. Chr. siedelten sich die Phönizier an der Südküste an; die berühmteste ihrer Kolonien war Cádiz. Der Name Spanien leitet sich von der römischen Bezeichnung Hispania ab (von phönizisch ishapan „Land der Klippschliefer“. Im frühen 8. Jahrhundert vernichteten die Mauren das Westgotenreich und eroberten die gesamte Iberische Halbinsel. Ihre jahrhundertelange Herrschaft prägte das Land. Das arabische Erbe schlug sich sowohl in der Architektur als auch in der Sprache nieder. Allerdings gelang es den Mauren nicht, sich auch in den nördlichen Randgebirgen der Halbinsel dauerhaft festzusetzen. Von dort aus nahm die „Rückeroberung“ (Reconquista) ihren Ausgang. In diesem sich über mehrere Jahrhunderte (722–1492) hinziehenden und nicht kontinuierlich verlaufenden Prozess wurde der maurische Herrschaftsbereich von den christlichen Reichen nach und nach zurückgedrängt, bis mit dem Fall Granadas 1492 auch das letzte maurische Staatsgebilde auf der Halbinsel verschwand. Im 15. Jahrhundert vereinigten sich die Königreiche von Kastilien und Aragón. Aragón war zu dieser Zeit schon lange eine wichtige Seemacht im Mittelmeer. Das spanische Kolonialreich erstreckte sich um 1600 über weite Teile Süd- und Mittelamerikas, den südlichen Teil der heutigen USA und die Philippinen. Als Engländer und Franzosen ebenfalls ihre Bemühungen um Kolonien verstärkten, verlor Spanien allmählich seine Vormachtstellung. Die Befreiungskriege der amerikanischen Staaten, insbesondere der Mexikanische und die Südamerikanischen Unabhängigkeitskriege Anfang des 19. Jahrhunderts, brachten den meisten Kolonien die Unabhängigkeit. 1898 gingen im Spanisch-Amerikanischen Krieg die letzten größeren Besitztümer an die Vereinigten Staaten verloren, was das Ende des Kolonialreiches bedeutete. Die später hinzugekommenen afrikanischen Kolonien (Spanisch-Marokko, Spanisch-Sahara und Äquatorialguinea) erlangten schließlich im 20. Jahrhundert ihre Unabhängigkeit.

Besonderheiten Lateinische Ausgabe
Erscheinungsort Straßburg
Größe (cm)31 x 45,5
ZustandPerfekter Zustand
Koloritaltkoloriert
TechnikKupferstich