Adina Sommer
Antike und zeitgenössische Kunst
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Europa prima pars Terrae informa virginis
Artikel ID | EUX2006 |
Titel | Europa prima pars Terrae informa virginis |
Beschreibung | Karte zeigt Europa in Form eine Königin, Spanien ist die Krone, Italien und Dänemark die Arme, das Kleid ist Zentraleuropa, Russland und der Balkan. |
Zeit | ca. 1587 |
Stecher | Bünting Heinrich (1545-1606) |
Heinrich Bünting oder Buntingus, Bunting, Pendingius (1545- 1606) Hannover, war evangelischer Theologe, Geograph und Chronist. Sein bedeutendstes Werk „Itinerarium Sacrae Scripturae“, ein reich illustrierter Bericht über die heiligen Stätten Palästinas, wurde vielfach aufgelegt sowie in verschiedene Sprachen übersetzt. Mindestens 61 Ausgaben sind bekannt,darunter allein in englischer Sprache sechs zwischen 1619 und 1682. Der „Lehnstuhlreiseführer“ entstand wahrscheinlich ohne dass Bünting jemals selbst das Heilige Land bereist hätte, durch die Lektüre früherer Karten und Reiseberichte, etwa von Burchardus von Monte Sion und Bernhard von Breidenbach, und gilt als die vollständigste Sammlung des damaligen Wissens über die biblische Geographie. Bünting zeichnete die Reisewege biblischer Figuren von Adam über Abraham und Moses bis zu Christus und den Aposteln getreu den Angaben der Heiligen Schrift nach und organisierte diese Informationen nach den Orten Palästinas, die jeweils ein eigenes Kapitel erhielten. Besondere Aufmerksamkeit erreichten die darin enthaltenen emblematischen Karten, die Europa als Jungfrau, Asien als Pegasus und die Welt als Kleeblatt darstellen. Das Kleeblatt ist eine Reverenz an das Wappen der Stadt Hannover; so lautet die Überschrift des Stichs: „Die gantze Welt in ein Kleberblat / Welches ist der Stadt Hannover / meines lieben Vaterlandes Wapen.“ Diese Darstellung wurde im Rahmen der Weltausstellung Expo 2000 in einer Ausstellung in Hannover gewürdigt. Das Bild Europas als Jungfrau geht wohl auf eine Karte des Tiroler Kartographen Johannes Putsch von 1537 zurück. Nachdem sie Heinrich Bünting in die Ausgabe des Itinerariums von 1587 integriert hatte, übernahm sie Sebastian Münster in seiner Cosmographia von 1588, auch im Unabhängigkeitskampf der Niederlande wurde dieses Motiv für propagandistische Flugschriften verwendet. | |
Historische Beschreibung | Die Geschichte Europas im 15. bis 19. Jahrhundert war von tiefgreifenden politischen, sozialen und kulturellen Veränderungen geprägt, die das moderne Europa formten. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts war Europa von den Auswirkungen des Mittelalters und der feudalen Struktur geprägt. Ein bedeutendes Ereignis war die Renaissance, die um 1400 in Italien begann und eine Wiederbelebung der klassischen antiken Kultur, Kunst und Wissenschaften markierte. Auch die Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg um 1440 war revolutionär und förderte die Verbreitung von Wissen. Ende des Jahrhunderts begannen europäische Entdecker, wie Christoph Kolumbus, neue Handelsrouten zu finden, was die Entdeckung der Neuen Welt einleitete. Das 16. Jahrhundert war durch die Reformation geprägt, als Martin Luther 1517 seine 95 Thesen veröffentlichte und die katholische Kirche herausforderte. Dies führte zu Religionskonflikten und zur Spaltung der westlichen Christenheit in Katholiken und Protestanten. Politisch erlebte Europa den Aufstieg des Habsburgerreichs und die Entwicklung von Nationalstaaten wie Frankreich und England. Die Entdeckungsreisen setzten sich fort und führten zu einer neuen Kolonialisierung. Das 17. Jahrhundert war eine Zeit von Kriegen und politischer Instabilität, darunter der Dreißigjährige Krieg (1618–1648), der weite Teile Europas verwüstete. Diese Konflikte führten zu großen territorialen Veränderungen und zur Bildung des modernen Westfälischen Friedens von 1648. In dieser Zeit etablierte sich der Absolutismus, mit Monarchen wie Ludwig XIV. von Frankreich, die die uneingeschränkte Macht ausübten. Das 18. Jahrhundert war geprägt von den Ideen der Aufklärung, die Vernunft, Wissenschaft und individuelle Freiheit betonten. Dies führte zu tiefgreifenden politischen und sozialen Reformen. Gleichzeitig kam es zu großen Kriegskonflikten wie dem Spanischen Erbfolgekrieg (1701–1714) und dem Siebenjährigen Krieg (1756–1763). Das Jahrhundert endete mit den Ereignissen der Französischen Revolution (1789), die die Monarchie stürzte und die Republik etablierte. Dies ebnete den Weg für den Napoleonischen Krieg und die Napoleonische Ära, die in ganz Europa politische und soziale Umwälzungen auslöste.Das 19. Jahrhundert war von den Folgen der Französischen Revolution und den Napoleonischen Kriegen geprägt, die das politische System Europas neu gestalteten. Nach Napoleons Niederlage 1815 wurde Europa auf dem Wiener Kongress neu geordnet. Der Nationalismus und Liberalismus nahmen zu und führten zu wichtigen politischen Umwälzungen, darunter der Deutsche Bund, die Gründung des Vereinigten Königreichs Italien und die Gründung des Deutschen Reiches 1871. Gleichzeitig begannen Industrialisierung und Urbanisierung, was das wirtschaftliche und soziale Gefüge Europas erheblich veränderte. Das 19. Jahrhundert endete mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914, der das gesamte europäische Machtgefüge und viele gesellschaftliche Strukturen erschütterte. |
Besonderheiten | Aus Itinerarum Sacrae Scripturae |
Erscheinungsort | Hannover |
Größe (cm) | 27,5 x 36 |
Zustand | Perfekt |
Kolorit | altkoloriert |
Technik | Holzschnitt |
Nachdruck:
598.50 €
( Ein Nachdruck kann auf Anfrage individuell bestellt werden. )