Ein kurtze beschreibung des wercks der sechs tag von dem geschöpff der werlt die vorrede. Fo.

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Artikel ID DKS0861

Titel

Ein kurtze beschreibung des wercks der sechs tag von dem geschöpff der werlt die vorrede. Fo.

Beschreibung

Titelblatt aus der Schedelschen Weltchronik. Der sechste Tag: Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut. Es wurde Abend und es wurde Morgen: der sechste Tag. Der Schöpfungsbericht beschreibt, wie alle Lebens- räume – Wasser, Luft und Erde – vom Leben erfüllt sind. Für alles Leben ist gut gesorgt. Gezeichnet von Michael Wolgemut. Gestochen von Wilhelm Pleydenwurff.

Zeit

ca. 1493

Stecher

Schedel Hartman (1440-1515)

Schedel, Hartman (1440- 1515) Nuremberg. Sein wichtigstes Werk ist die sogenannte Nürnberger Chronik, auch bekannt als Schedel’sche Weltchronik, aus dem Jahr 1493. Die Schedelsche Weltchronik auch "Liber chronicarum" genannt, hat bis heute nichts an Popularität verloren. Der Verdienst dafür ist in seinen weltbekannten Städteansichten zu sehen, obwohl diese nur einen Teil der Gesamtillustrationen ausmachen, denn die Schedelsche Weltchronik mit seinen 1809 Holzschnitten, gedruckt von 645 Holzstöcken ist das bilderreichste Werk aus der Frühzeit des Buchdrucks. Die sogenannte Schedelsche Weltchronik von 1493 ist nach dem Stadtarzt und Humanisten Hartmann Schedel (1440-1514) benannt, der das Werk als Auftragsarbeit für die Kaufleute Sebald Schreyer (1446-1520) und Sebastian Kammermeister (1446-1503) in lateinischer Sprache kompilierte. Die zahlreichen Illustrationen stammen aus der Werkstatt der Maler Michael Wolgemut (1434/37-1519) und Wilhelm Pleydenwurff (um 1450-1494). Die Chronik wurde von dem ursprünglich aus Augsburg stammenden Losungsschreiber Georg Alt (um 1450-1510) ins Deutsche (Frühneuhochdeutsch, Nürnberger Mundart) übersetzt. Beide Ausgaben wurden als Lohnarbeit von dem Drucker Anton Koberger (um 1440-1513) produziert. Alle Beteiligten waren Nürnberger. Die Weltchronik ist eine universalhistorische Darstellung der Weltgeschichte. Sie bietet von Anbeginn der Welt bis zum Jahr 1492/1493 in chronologischer Abfolge außer historischen Ereignissen und Personen auch Wundererscheinungen, Sensationsberichte und geographische Informationen, insbesondere zu Städten und Gegenden. Die Unterteilung folgt den "Etymologiae" des Isidor von Sevilla (gest. 636) in sechs Weltaltern. Schedel erweitert das Schema um zwei zusätzliche: das siebte Zeitalter mit dem Kommen des Antichristen und das letzte Zeitalter mit dem Jüngsten Gericht. Das sechste Weltalter von Christi Geburt bis in Schedels Gegenwart, zu dem auch zwei Anhänge gehören, macht etwa die Hälfte des Gesamtumfangs aus. Schedels Hauptquelle war das "Supplementum chronicarum" des Italieners Jacobus Foresta (1434-1520) di Bergamo (Haitz). Er bediente sich aber noch diverser anderer, insbesondere italienischer Quellen, beispielsweise von Eneas Silvio Piccolomini (der spätere Papst Pius II. [reg. 1458-1464]), von dem auch der Annex "Europa" stammt, den der Arzt und Humanist Hieronymus Münzer (um 1437/1447-1508) für die Weltchronik bearbeitete. Die epochale Bedeutung der Schedelschen Weltchronik beruht nicht nur auf ihren zahlreichen authentischen Städteansichten - in vielen Fällen handelt es sich um das erste Abbild-, sondern gleicherweise auf ihrer buchkünstlerischen Gestaltung, bei der Schrift und Bild zu einer Einheit zusammengefügt sind. Die Finanzierung der Chronik trägt zusammen mit seinen Schwager, der Mäzen Sebald Schreyer, der als Förderer des Bildhauers Adam Kraft in die Kunstgeschichte eingeht. Die berühmten Holzschnitte stammen von Michael Wolgemut und Wilhelm Pleydenwurff. Sie werden gerade zu der Zeit geschnitten, als der junge Dürer bei Wolgemut lernt. Im Gegensatz zu den alten Wolgemut zugeschriebenen Stücken (z. B. Nürnberg), in denen noch Haupt- und Nebenansichten der Stadt zu einer Darstellung zusammengezogen sind, gibt der jüngere Pleydenwurff (z. B. Passau) die Stadt in einer bestimmten Ansicht wieder, die ganz von einem festen Punkt aus gewonnen wird. Hier ist die Stadt in ihrer baulichen und landschaftlichen Einmaligkeit deutlich erfasst. Damit greift er die Gestaltungsart der bedeutenden Holzschnittansichten B. Breidenbachs auf.

Historische Beschreibung

Die Bibel kennt den altorientalischen Gedanken einer Schöpfung durch Sieg der Gottheit über eine Chaosmacht. Die Priesterschrift beginnt mit dem Sechstagewerk der Schöpfung.Trennung von Licht und Finsternis, Schöpfung des Himmelsgewölbes, Trennung von Festland und Meer sowie Pflanzenwachstum auf der Erde, Schöpfung der Himmelskörper, Erschaffung der Tiere des Wassers und der Luft, Schöpfung der Landtiere sowie Menschenschöpfung. Die Ruhe Gottes am siebten Tag ist Ziel der Erzählung. Daran schließen sich direkt der Stammbaum Noachs und die Sintfluterzählung an. Schöpfungs- und Sintfluterzählung ergänzen sich. Am Anfang war alles öde und ohne Leben. Wasser bedeckte das Land und überall war es dunkel. Nur Gott war da und er schuf Himmel und Erde. Am ersten Tag sprach er: „Es werde Licht!“. Am zweiten Tag sprach Gott: „Über der Erde soll ein Himmel sein!“. Am dritten Tag befahl Gott: „Das Wasser auf der Erde soll sich sammeln!“. Am vierten Tag sprach Gott: „Es werden Lichter am Himmel sein, die den Tag und die Nacht unterscheiden. Die Sonne am Tag, Mond und Sterne in der Nacht.“. Am fünften Tag sagte er: „Fische sollen im Wasser schwimmen und alle Arten von Wassertieren, in der Luft da sollen Vögel fliegen!“. Am sechsten Tag aber sprach Gott: „Auf der Erde sollen auch Tiere leben!“ An diesem Tag schuf Gott auch den Menschen, einen Mann und eine Frau. Am siebten Tag aber ruhte Gott von seiner Arbeit aus. Er hatte sein Schöpfungswerk vollendet.

Besonderheiten Aus der berühmten Schedelschen Weltchronik, deutsche Ausgabe
Erscheinungsort Nürnberg
Größe (cm)38 x 24 cm
ZustandPerfekter Zustand
Koloritaltkoloriert
TechnikHolzschnitt

Nachdruck:

105.00 €

( Ein Nachdruck kann auf Anfrage individuell bestellt werden. )