Die Statt Alkeir in Aegypten

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Artikel ID AF0123

Titel

Die Statt Alkeir in Aegypten

Beschreibung

Karte zeigt die Stadt Kairo mit prachtvollen Schiffsdartellungen. Aus Delineatio Provinciarum Pannoniae Et Imperii Turcici In Oriente. Eine Grundrichtige Geschreibung deß ganzen Aufgangs/ sonderlich aber deß Hochlöblichen Königreichs Ungarn/ und der ganzen Türckey/ auch deren Völcker/ welche selbigem Monarchen zinßbar/ als Mohren/ Arabern und Tartarn/ von ihren grausamen Proceduren/ gegen die Christenheit/ sonderlich in gegenwertigem Krieg/ wie Mannlich aber sie durch die Christliche Waffen zurück getriben worden sind … Augsburg 1684.

Zeit

ca. 1685

Stecher

Wagner Johann Christoph (1640-)

Der Nürnberger Privatgelehrte und Publizist Johann Christoph Wagner hat in den 1680er Jahren mehrere Landesbeschreibungen, insbesondere der Balkanländer und mehrerer asiatischer Reiche, im Verlag des Augsburger Buchdruckers Jacob Koppmayer herausgebracht. Johann Christoph Wagner war ein Nürnberger Kalenderschreiber und Unterhaltungsschriftsteller, der im 17. Jh. n.Chr. das Bild der Westlichen Welt über Muslime mitgeprägt hat. Weil er in Nürnberg keine Arbeit fand, wurde er Kalenderschreiber. Kalender dienten damals der Vermittlung des Sternsbildes und waren kleine astronomische und vor allem astrologische Lesebücher mit Nebenhinweisen zum Weltgeschehen. Unter dem Titel "Teutscher und Ausländischer Helden: Wie auch Türckischer Niederlagen, Kriegs- und Siegskalender" erschienen seine Kalender im Nürnberger Verlag von Felsecker. Wagner scheint um 1680 nach Augsburg ausgewandert zu sein. Als 1683 die Osmanen besiegt wurden, gab er einen umfangreichen Band mit der Beschreibung Ungarns und der Türkei heraus unter dem Titel: "Delineatio Provinciarum Pannoniae Et Imperii Turcici In Oriente: Ferner wird beygefüget Der ganze Zustand deß Türckischen Hofs, Samt zweyen Land-Karten - und Abriß der fürnemsten Städte", gedruckt in Augsburg von Jacob Koppmayer 1684. Später brachte er noch Länderbeschreibungen des Orients heraus.

Historische Beschreibung

Ein wirklicher Bedeutungswandel vollzog sich für Kairo im 19. Jahrhundert mit der Entstehung des Khediven-Reiches. Ismail Pascha, der zwischen 1863 und 1879 regierte, ließ in der Stadt zahlreiche Gebäude errichten und nahm die Eröffnung des Suezkanals im Jahre 1869 zum Anlass, Kairo den europäischen Mächten als blühende Metropole zu präsentieren. Der überwiegende Teil der Entwicklung wurde jedoch über Auslandsanleihen finanziert, wodurch besonders Großbritanniens Einfluss zunahm. Während der Herrschaft Ismail Paschas dehnte sich Kairo, das nun wieder Hauptstadt wurde, über den Nil Richtung Westen aus. Europäische Architekten wurden beauftragt, die Stadt zu erneuern, die Wohnviertel Zamalek und Muhandisin entstanden, aber auch große Teile der heutigen Innenstadt stammen aus dieser Zeit. Mit der nun forcierten Industrialisierung Ägyptens wuchs die Hauptstadt des Landes immer mehr. Bis Ende des 19. Jahrhunderts hatten die Auslandsverschuldung Ägyptens und die Schwäche des Osmanischen Reiches einen wachsenden europäischen Einfluss in Kairo zur Folge. Mit der Besetzung Ägyptens durch britische Truppen und der Zerschlagung der Urabi-Bewegung (1881-1882) übernahm Großbritannien die Kontrolle über das Land ohne dessen formelle Zuordnung zum Osmanischen Reich zu beenden. Der Khediv von Ägypten blieb formell weiterhin Vasall der Osmanen. Die Urabi-Bewegung entstand im Herbst 1881, als nach dem finanziellen Ruin Ägyptens unter Ismail Pascha das Land unter internationale Finanzkontrolle geriet. Gegen diese internationale Kontrolle von Finanz- und Wirtschaftspolitik und die autokratische Herrschaft der Dynastie des Muhammad Ali wandte sich die Bewegung.

Erscheinungsort Nürnberg
Größe (cm)28 x 35 cm
ZustandPerfekt, dem Alter entsprechend
Koloritaltkoloriert
TechnikKupferstich

Nachdruck:

45.00 €

( Ein Nachdruck kann auf Anfrage individuell bestellt werden. )