Adina Sommer
Antike und zeitgenössische Kunst
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Die drit tafel des Rheinstroms /inhaltend das nider Teütschland.
Artikel ID | EUD550 |
Titel | Die drit tafel des Rheinstroms /inhaltend das nider Teütschland. |
Beschreibung | Karte zeigt den Niederrhein und Deltarhein von Köln (Deutschland) bis in die Nordsee (Niederlande). Abgebildet sind z. B. die Städte Utrecht, Amsterdam, Maastricht, Falkenburg, Rotterdam, Den Haag, Leiden, Lüttich, Breda, Limburg, Kleve, ein Meilenzeiger und eine Windrose. Die Karte ist nach Westen ausgerichtet und die Rückseite zeigt eine Titelkartusche. |
Zeit | ca. 1550 |
Stecher | Münster Sebastian (1489-1552) |
Sebastian Münsters (1489-1552) gehört zu den berühmten Kosmographen der Renaissance. Seine eigentliche Bedeutung auf dem Gebiet der Kartographie beruht auf seiner berühmten Kosmographie, die er 1544 mit 24 doppelseitigen Karten (u.a. Moskau und Siebenbürgen) herausgab. Das Material dafür stammte größtenteils aus Recherchen und dem Sammeln von Informationen aus der Zeit um 1528, was er anfangs nur für eine Beschreibung Deutschlands verwenden wollte, nun aber für eine Kartierung der gesamten Welt ausreichte und schließlich zu einer Kosmographie führte. Er suchte ständig dieses Werk zu verbessern, also Karten zu ersetzen oder zu ergänzen. So waren in der Ausgabe von 1550 nur noch 14 Karten aus den früheren Ausgaben übernommen worden. Auch die 52, im Text gedruckten Karten, basierten nur teilweise auf den alten Karten. Der große Erfolg dieser Kosmographie beruhte auch auf der präziesen Arbeit der Holzschnitte meist von Hans Holbein der Jüngere, Urs Graf, Hans Rudolph Deutsch und David Kandel. Es war die erste wissenschaftliche und zugleich allgemeinverständliche Beschreibung des Wissens der Welt in deutscher Sprache, worin die Grundlagen aus Geschichte und Geographie, Astronomie und Naturwissenschaften, Landes- und Volkskunde nach dem damaligen Wissensstand zusammengefasst worden sind. Unter Kosmographie versteht man die Wissenschaft von der Beschreibung der Erde und des Weltalls. Bis ins Spätmittelalter gehörten dazu auch Geographie, Geologie und Astronomie . Die Erstausgabe der Cosmographia erfolgte 1544 in deutscher Sprache, gedruckt in der Offizin von Heinrich Petri in Basel. Heinrich Petri war ein Sohn aus der ersten Ehe von Münsters Frau mit dem Basler Buchdrucker Adam Petri. Über die Hälfte aller Ausgaben bis 1628 erschien ebenfalls in deutscher Sprache. Das Werk wurde jedoch auch auf lateinisch, französisch, tschechisch und italienisch publiziert. Die englischen Ausgaben umfassten alle nur einen Teil des Gesamtwerkes. Viktor Hantzsch ermittelte 1898 noch insgesamt 46 Ausgaben (deutsch 27; lateinisch 8; französisch 3; italienisch 3; tschechisch 1) die von 1544 bis 1650 erschienen sind, während Karl Heinz Burmeister 1964 nur noch 36 (deutsch 21; lateinisch 5; französisch 6; italienisch 3; tschechisch 1) nachweisen konnte, die von 1544 bis 1628 erschienen sind. Nach der ersten Ausgabe von 1544 folgten 1545 die zweite, 1546 die dritte, 1548 die vierte und 1550 die fünfte Ausgabe, jeweils durch neue Berichte und Details, Textbilder, Stadtansichten und Karten ergänzt sowie insgesamt überarbeitet. Darüber welche Personen - nebst den Buchdruckern Heinrich Petri und Sebastian Henricpetri — die Neuausgaben nach Münsters Tod besorgten ist wenig überliefert. Die Ausgabe von 1628 wurde von dem Basler Theologen Wolfgang Meyer bearbeitet und erweitert. Sebastian Münster hat mit der Cosmographia erstmals ein Gemeinschaftswerk von gelehrten Geschichtsschreibern und Künstlern, von Verlegern, Holzschneidern und Stechern herausgegeben. Die zahlreichen Veduten sind in aller Regel als Holzschnitte ausgeführt. Sein Wissen bezog Sebastian Münster aus den Reiseberichten und Erzählungen verschiedener Gelehrter, Geographen, Kartographen und von Seereisenden. Noch lange nach seinem Tod galt die "Kosmographie" als ein beliebtes Werk, das große Auflagen erlebte: 27 deutsche, 8 lateinische, 3 französische, 4 englische und sogar 1 tschechische Ausgabe erschienen. Die letzte Auflage erschien 1650 in Basel. | |
Historische Beschreibung | Das Quellgebiet des Rheins liegt überwiegend im Schweizer Kanton Graubünden, seine Mündungsarme erreichen in den Niederlanden die Nordsee, deren wasserreichster Zufluss er ist. Der Rhein führt seinen Namen ohne unterscheidende Zusätze erst ab dem Zusammenfluss von Vorder- und Hinterrhein bei Tamins-Reichenau. Traditionell gilt der Tomasee nahe dem Oberalppass bei Sedrun im Gotthardgebiet als Quelle des Vorderrheins und des Rheins insgesamt. Der Hinterrhein entspringt im Hochtal Rheinwald unter dem Rheinwaldhorn. Bei Tamins-Reichenau vereinigen sich Vorder- und Hinterrhein zum Alpenrhein.Hochrhein: Bei Stein am Rhein am Westende des Untersees beginnt der Hochrhein. Er fließt im Gegensatz zu Alpenrhein und Oberrhein vor allem nach Westen und fällt dabei von 395 m auf 252 m. Im Zentrum von Basel, der ersten Großstadt am Laufe des Stroms, liegt das „Rheinknie“; hier endet der Hochrhein. Oberrhein: Bei Mainz verlässt der Rhein den Oberrheingraben und durchfließt das Mainzer Becken. Der Abschnitt des Oberrheins von Mainz abwärts durch den Rheingau und Rheinhessen ist auch als Inselrhein bekannt. Das Oberrheintal war bereits in Antike und Mittelalter eine bedeutende Kulturlandschaft Europas. Heute ist der Oberrhein Standort zahlreicher wichtiger Industrie- und Dienstleistungsbetriebe mit den Zentren Basel, Straßburg und Mannheim-Ludwigshafen. Mittelrhein: Bei Bingen endet das Mainzer Becken. Die größten Nebenflüsse des Mittelrheins sind Lahn und Mosel, die bei Koblenz von rechts und links münden. Fast über die ganze Länge des Mittelrheins verläuft der Fluss im Bundesland Rheinland-Pfalz. Der Talbereich zwischen Rüdesheim und Koblenz zählt zum UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal. Bei Sankt Goarshausen schließt der Rhein mit einer scharfen Flussbiegung den berühmten Loreleyfelsen ein und erreicht dort eine Tiefe von 25 Metern. Mit seinen hochrangigen Baudenkmälern, den rebenbesetzten Hängen, seinen auf schmalen Uferleisten zusammengedrängten Orten und den auf Felsvorsprüngen aufgereihten Höhenburgen gilt das Mittelrheintal als Inbegriff der Rheinromantik. Niederrhein: Bei Bonn, nördlich des Siebengebirges, wechselt der Rhein aus der Mittelgebirgsregion in das Norddeutsche Tiefland über und wird an der Mündung der Sieg zum Niederrhein. Der Niederrhein liegt vollständig in Nordrhein-Westfalen. Seine Ufer sind meist stark besiedelt und industrialisiert, besonders in den Agglomerationen Köln, Düsseldorf und Ruhrgebiet. Deltarhein: An der niederländisch-deutschen Staatsgrenze beginnt mit der Rheinteilung das Rhein-Maas-Delta, die bedeutendste naturräumliche Einheit der Niederlande, und damit der Deltarhein. |
Besonderheiten | Aus der berühmten Cosmographia, Deutsche Ausgabe |
Erscheinungsort | Basel |
Größe (cm) | 26 x 34 cm |
Zustand | Perfekt, dem Alter entsprechend |
Kolorit | altkoloriert |
Technik | Holzschnitt |
Nachdruck:
48.00 €
( Ein Nachdruck kann auf Anfrage individuell bestellt werden. )