Der junge Schornsteinfeger.

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Artikel ID DKB0778

Titel

Der junge Schornsteinfeger.

Beschreibung

Ansicht zeigt einen Kaminkehrer bei seiner Arbeit und der Husdame Avancen machend (Unterhalb mit Text)

Zeit

ca. 1820

Stecher

Kühn Gustav (1794-1868)

Adolph Gustav Leopold Kühn ( 1794 -1868 ) war ein deutscher Buchdrucker, Verleger und Herausgeber von Bilderbogen. Bevor Gustav Kühn die Geschäfte seines Vaters übernahm, studierte er vom Januar 1812 bis zur Schließung im Frühjahr 1813 an der Berliner Kunstakademie Holz-, Stahl- und Kupferstich. Unter seinen Lehrern war auch Prof. Friedrich Wilhelm Gubitz. Bereits 1825 führte er das kommerzielle Steindruckverfahren ein, früher als beispielsweise Berliner Druckereien. Er nannte sich nun „Hoflieferant“, sein Bruder wurde Kommissionshändler des Unternehmens. Unter der Leitung von Gustav Kühn, der die Bögen zeichnete und textete, erlangten die meist handkolorierten Neuruppiner Bilderbogen weltweite Verbreitung. Sie gelten als Vorläufer der Illustrierten Zeitung. Ab 1828 gab er die Ruppiner Zeitung, den Vorläufer der Märkischen Zeitung, ebenfalls heraus. Bereits 1830 besaß die Druckerei 1000 Drucksteine und eine Auflage von 600.000 Blatt. 1840 wurde das erste Fabrikgebäude errichtet, zehn Jahre später arbeiteten 60 Koloristen für das Unternehmen, zu den professionellen Steinzeichnern gehörte auch der Berliner Hofmaler Wilhelm Bülow. Maschinelle Lithopressen wurden ab 1858 eingesetzt. Nach Gustav Kühns Tod übernahm sein Sohn, der Geheime Kommerzienrat Bernhard Kühn die Fabrik, die Söhne von Bernhard, Paul und Richard (1850–1899) verkauften im Jahre 1892 die lithografische Anstalt und den Bilderbogenverlag an Otto Meusel und Richard Gumbrecht (1864–1911), welche noch einige Jahre unter dem Namen Kühn produzierten. Aus dem Verlagsprogramm von 1895 ist bekannt, dass die Bilderbogen in zahlreichen Fremdsprachen, unter anderem in skandinavischen Sprachen, aber auch in Tschechisch, Polnisch, Litauisch, Englisch, Französisch oder Spanisch erschienen.

Historische Beschreibung

Im Griechenland der klassischen Zeit war die Handwerkskunst (téchnai banausikaí, daher auch unser heutiges Wort „Banause“) insbesondere in den größeren Poleis nicht besonders hoch angesehen. Sein Hauptargument gegen das Handwerk ist die Arbeit im Inneren einer Werkstatt. Im weitgehend bäuerlich geprägten Frühmittelalter spielten die sich später spezialisierenden Handwerkstätigkeiten wie die Verarbeitung von Nahrungsmitteln, die Herstellung von Textilien oder das Fertigen von Geräten und Bauten aus Holz noch eine verschwindend geringe Rolle gegenüber der häuslichen Eigenproduktion. Spezielle Arbeitstechniken, wie Bronzeguss, Malerei und Bildhauerei, waren an Klöster gebunden. Erst im Hochmittelalter und mit der Städtebildung erhielten urbane Zentren ihre antike Bedeutung zurück. Die hergestellten Waren wurden auf Märkten feilgeboten oder in Werkstätten und Läden ausgestellt und verkauft. Eine Ausnahmerolle spielten Baumeister und Steinhauer, die, von einer (Kirchen-)Bauhütte zur nächsten ziehend, über territoriale Grenzen hinweg Fertigkeiten, Innovationen und Stilentwicklungen verbreiteten. Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert nahmen die berufsständischen Regelungen, zum Beispiel zur Lehrzeit, zum Lehrgeld, dem Gesellenstück, der Walz oder der Meisterprüfung mit dem Ansteigen der Komplexität der Berufskonzepte und der fortschreitenden Spezialisierung weiter zu. Die zeitgenössische Ständeliteratur verzeichnete die wichtigsten Handwerke, Verrichtungen, Arbeitsgegenstände und Arbeitsmittel. Wandernde Gesellen erlernten, überlieferten und verbreiteten unterschiedliche Arbeitstechniken. Arbeitszeugnisse der Handwerker waren häufig kalligraphisch kunstvoll ausgestaltete Handwerkskundschaften. Handwerk hatte sprichwörtlich einen goldenen Boden. Berufswahl erfolgte zumeist standesgemäß nach der Ständeordnung. Frauen, Juden, unehelich geborenen Menschen und Nachkömmlingen von sogenannten Ehrlosen blieb der Zugang zu traditionellen Handwerken häufig verwehrt. Entsprechend der wirtschaftlichen Bedürfnisse, der Entwicklung bestimmter Technologien und dem Zeitgeschmack blühten zusätzlich zu den traditionellen Handwerksberufen wie Fleischer oder Goldschmied neue Berufe wie Buchdrucker, Kupferstecher, Orgelbauer oder Perückenmacher auf. Angeregt durch die Französische Revolution und die dann einsetzende Industrialisierung setzte sich im Europa des 19. Jahrhunderts schließlich langsam die Gewerbefreiheit durch, die jedem Bürger das Recht zubilligte, ein Handwerk eigener Wahl auszuüben. 1810 wurde die Gewerbefreiheit in Preußen eingeführt, später, am 21. Juni 1869, wurde die Gewerbefreiheit per Reichsgesetz weiter ausgedehnt. Jeder Bürger war nun berechtigt, einen Handwerksbetrieb zu gründen. 1897 und 1908 wurde die Gewerbeordnung schließlich novelliert; sie wird heute allgemein als Fundament des dualen Systems der Berufsausbildung betrachtet.

Erscheinungsort Deutschland
Größe (cm)37 x 29
ZustandFaltstellen
Koloritaltkoloriert
TechnikLithografie

Nachdruck:

39.00 €

( Ein Nachdruck kann auf Anfrage individuell bestellt werden. )