Constantinopolis

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Artikel ID AST095

Titel

Constantinopolis

Beschreibung

Gesamtansicht von Konstantinopel, heute Istanbul. Rückseite verschiedene figührliche Abbildungen. Der Holzschneider war Michael Wohlgemut, bekannt als Leherer von Albrecht Dürer, der Stiefvater von Wilhelm Pleydenwurff. Wohgemut war der Tutor von Albrecht Dürer in der Zeit von 1486-1490, Dürers mitarbeit an der Schedelschen Weltchronik wird statk vermutet, da seine Apocalypse Illustrationen sehr dem Erscheinungbild der Ansichten von Hartmund Schedel gleichen. Der hier angebotene original Holzschnitt ist einer der ersten gedruckten Pläne von Istanbul (Konstantinopel) aus dem 15 Jahrhundert.

Zeit

ca. 1493

Stecher

Schedel Hartman (1440-1515)

Schedel, Hartman (1440- 1515) Nuremberg. Sein wichtigstes Werk ist die sogenannte Nürnberger Chronik, auch bekannt als Schedel’sche Weltchronik, aus dem Jahr 1493. Die Schedelsche Weltchronik auch "Liber chronicarum" genannt, hat bis heute nichts an Popularität verloren. Der Verdienst dafür ist in seinen weltbekannten Städteansichten zu sehen, obwohl diese nur einen Teil der Gesamtillustrationen ausmachen, denn die Schedelsche Weltchronik mit seinen 1809 Holzschnitten, gedruckt von 645 Holzstöcken ist das bilderreichste Werk aus der Frühzeit des Buchdrucks. Die sogenannte Schedelsche Weltchronik von 1493 ist nach dem Stadtarzt und Humanisten Hartmann Schedel (1440-1514) benannt, der das Werk als Auftragsarbeit für die Kaufleute Sebald Schreyer (1446-1520) und Sebastian Kammermeister (1446-1503) in lateinischer Sprache kompilierte. Die zahlreichen Illustrationen stammen aus der Werkstatt der Maler Michael Wolgemut (1434/37-1519) und Wilhelm Pleydenwurff (um 1450-1494). Die Chronik wurde von dem ursprünglich aus Augsburg stammenden Losungsschreiber Georg Alt (um 1450-1510) ins Deutsche (Frühneuhochdeutsch, Nürnberger Mundart) übersetzt. Beide Ausgaben wurden als Lohnarbeit von dem Drucker Anton Koberger (um 1440-1513) produziert. Alle Beteiligten waren Nürnberger. Die Weltchronik ist eine universalhistorische Darstellung der Weltgeschichte. Sie bietet von Anbeginn der Welt bis zum Jahr 1492/1493 in chronologischer Abfolge außer historischen Ereignissen und Personen auch Wundererscheinungen, Sensationsberichte und geographische Informationen, insbesondere zu Städten und Gegenden. Die Unterteilung folgt den "Etymologiae" des Isidor von Sevilla (gest. 636) in sechs Weltaltern. Schedel erweitert das Schema um zwei zusätzliche: das siebte Zeitalter mit dem Kommen des Antichristen und das letzte Zeitalter mit dem Jüngsten Gericht. Das sechste Weltalter von Christi Geburt bis in Schedels Gegenwart, zu dem auch zwei Anhänge gehören, macht etwa die Hälfte des Gesamtumfangs aus. Schedels Hauptquelle war das "Supplementum chronicarum" des Italieners Jacobus Foresta (1434-1520) di Bergamo (Haitz). Er bediente sich aber noch diverser anderer, insbesondere italienischer Quellen, beispielsweise von Eneas Silvio Piccolomini (der spätere Papst Pius II. [reg. 1458-1464]), von dem auch der Annex "Europa" stammt, den der Arzt und Humanist Hieronymus Münzer (um 1437/1447-1508) für die Weltchronik bearbeitete. Die epochale Bedeutung der Schedelschen Weltchronik beruht nicht nur auf ihren zahlreichen authentischen Städteansichten - in vielen Fällen handelt es sich um das erste Abbild-, sondern gleicherweise auf ihrer buchkünstlerischen Gestaltung, bei der Schrift und Bild zu einer Einheit zusammengefügt sind. Die Finanzierung der Chronik trägt zusammen mit seinen Schwager, der Mäzen Sebald Schreyer, der als Förderer des Bildhauers Adam Kraft in die Kunstgeschichte eingeht. Die berühmten Holzschnitte stammen von Michael Wolgemut und Wilhelm Pleydenwurff. Sie werden gerade zu der Zeit geschnitten, als der junge Dürer bei Wolgemut lernt. Im Gegensatz zu den alten Wolgemut zugeschriebenen Stücken (z. B. Nürnberg), in denen noch Haupt- und Nebenansichten der Stadt zu einer Darstellung zusammengezogen sind, gibt der jüngere Pleydenwurff (z. B. Passau) die Stadt in einer bestimmten Ansicht wieder, die ganz von einem festen Punkt aus gewonnen wird. Hier ist die Stadt in ihrer baulichen und landschaftlichen Einmaligkeit deutlich erfasst. Damit greift er die Gestaltungsart der bedeutenden Holzschnittansichten B. Breidenbachs auf.

Historische Beschreibung

Die Stadt Konstantinopel wurde von dorischen Siedlern aus dem griechischen Mutterland um 660 v. Chr. unter dem Namen Byzantion gegründet. Am 11. Mai 330 n. Chr. machte der römische Kaiser Konstantin der Große sie zu seiner Hauptresidenz, baute sie großzügig aus und benannte sie offiziell in Nova Roma um. In der Spätantike beanspruchte die Stadt auch den Rang als Neues Rom“. Sie war Hauptstadt des römischen und byzantinischen Reichs(330–1204 und 1261–1453), des lateinischen Reichs (1204–1261) und des osmanischen Reichs (1453–1922) . Es wurde 324 n. Chr. Im alten Byzanz als neue Hauptstadt des Römischen Reiches von Kaiser Konstantin dem Großen, nach dem es benannt wurde, wiedererweckt und am 11. Mai 330 eingeweiht. Nach dem Tod von Kaiser Konstantin wurde die Stadt offiziell in Constantinopolis umbenannt. Im 12. Jahrhundert war die Stadt die größte und reichste europäische Stadt und sie war maßgebend für die Förderung des Christentums während der römischen und byzantinischen Zeit. Nach dem Verlust seines Territoriums wurde das oströmische (byzantinische) Reich auf seine Hauptstadt und seine Umgebung reduziert und fiel schließlich 1453 an die Osmanen. Nach der muslimischen Eroberung war die ehemalige Bastion des Christentums der Osten Konstantinopels und verwandelte sich in die islamische Hauptstadt des Osmanischen Reiches, unter der es wieder florierte. Nach der Gründung der modernen Republik Türkei, dem Nachfolgestaat des Osmanischen Reiches, wurde die Stadt 1923 in Istanbul umbenannt. Bei dem Namen Istanbul handelt es sich vermutlich um die türkische Abwandlung des altgriechischen. Diese Deutung erscheint schlüssig, denn wer in der Spätantike und im frühen Mittelalter im Oströmischen Reich umgangssprachlich „die Stadt“ sagte, meinte in der Regel Konstantinopel, das mit seinen fünfhunderttausend Einwohnern und seinen mächtigen Mauern, mit keiner anderen Stadt im weiten Umkreis verglichen werden konnte.

Besonderheiten Aus der berühmten Schedelschen Weltchronik, Lateinische Ausgabe
Erscheinungsort Nürnberg
Größe (cm)39 x 53 cm
ZustandPerfekter Zustand
Koloritaltkoloriert
TechnikHolzschnitt

Nachdruck:

285.00 €

( Ein Nachdruck kann auf Anfrage individuell bestellt werden. )