Colonia

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Artikel ID EUD2142

Titel

Colonia

Beschreibung

Karte zeigt die Stadt Köln, Rückseite Stammbaum der Königlichen Familie und Portraits von Herzögen und Philosophen.

Zeit

ca. 1495

Stecher

Schedel Hartman (1440-1515)

Schedel, Hartman (1440- 1515) Nuremberg. Sein wichtigstes Werk ist die sogenannte Nürnberger Chronik, auch bekannt als Schedel’sche Weltchronik, aus dem Jahr 1493. Die Schedelsche Weltchronik auch "Liber chronicarum" genannt, hat bis heute nichts an Popularität verloren. Der Verdienst dafür ist in seinen weltbekannten Städteansichten zu sehen, obwohl diese nur einen Teil der Gesamtillustrationen ausmachen, denn die Schedelsche Weltchronik mit seinen 1809 Holzschnitten, gedruckt von 645 Holzstöcken ist das bilderreichste Werk aus der Frühzeit des Buchdrucks. Die sogenannte Schedelsche Weltchronik von 1493 ist nach dem Stadtarzt und Humanisten Hartmann Schedel (1440-1514) benannt, der das Werk als Auftragsarbeit für die Kaufleute Sebald Schreyer (1446-1520) und Sebastian Kammermeister (1446-1503) in lateinischer Sprache kompilierte. Die zahlreichen Illustrationen stammen aus der Werkstatt der Maler Michael Wolgemut (1434/37-1519) und Wilhelm Pleydenwurff (um 1450-1494). Die Chronik wurde von dem ursprünglich aus Augsburg stammenden Losungsschreiber Georg Alt (um 1450-1510) ins Deutsche (Frühneuhochdeutsch, Nürnberger Mundart) übersetzt. Beide Ausgaben wurden als Lohnarbeit von dem Drucker Anton Koberger (um 1440-1513) produziert. Alle Beteiligten waren Nürnberger. Die Weltchronik ist eine universalhistorische Darstellung der Weltgeschichte. Sie bietet von Anbeginn der Welt bis zum Jahr 1492/1493 in chronologischer Abfolge außer historischen Ereignissen und Personen auch Wundererscheinungen, Sensationsberichte und geographische Informationen, insbesondere zu Städten und Gegenden. Die Unterteilung folgt den "Etymologiae" des Isidor von Sevilla (gest. 636) in sechs Weltaltern. Schedel erweitert das Schema um zwei zusätzliche: das siebte Zeitalter mit dem Kommen des Antichristen und das letzte Zeitalter mit dem Jüngsten Gericht. Das sechste Weltalter von Christi Geburt bis in Schedels Gegenwart, zu dem auch zwei Anhänge gehören, macht etwa die Hälfte des Gesamtumfangs aus. Schedels Hauptquelle war das "Supplementum chronicarum" des Italieners Jacobus Foresta (1434-1520) di Bergamo (Haitz). Er bediente sich aber noch diverser anderer, insbesondere italienischer Quellen, beispielsweise von Eneas Silvio Piccolomini (der spätere Papst Pius II. [reg. 1458-1464]), von dem auch der Annex "Europa" stammt, den der Arzt und Humanist Hieronymus Münzer (um 1437/1447-1508) für die Weltchronik bearbeitete. Die epochale Bedeutung der Schedelschen Weltchronik beruht nicht nur auf ihren zahlreichen authentischen Städteansichten - in vielen Fällen handelt es sich um das erste Abbild-, sondern gleicherweise auf ihrer buchkünstlerischen Gestaltung, bei der Schrift und Bild zu einer Einheit zusammengefügt sind. Die Finanzierung der Chronik trägt zusammen mit seinen Schwager, der Mäzen Sebald Schreyer, der als Förderer des Bildhauers Adam Kraft in die Kunstgeschichte eingeht. Die berühmten Holzschnitte stammen von Michael Wolgemut und Wilhelm Pleydenwurff. Sie werden gerade zu der Zeit geschnitten, als der junge Dürer bei Wolgemut lernt. Im Gegensatz zu den alten Wolgemut zugeschriebenen Stücken (z. B. Nürnberg), in denen noch Haupt- und Nebenansichten der Stadt zu einer Darstellung zusammengezogen sind, gibt der jüngere Pleydenwurff (z. B. Passau) die Stadt in einer bestimmten Ansicht wieder, die ganz von einem festen Punkt aus gewonnen wird. Hier ist die Stadt in ihrer baulichen und landschaftlichen Einmaligkeit deutlich erfasst. Damit greift er die Gestaltungsart der bedeutenden Holzschnittansichten B. Breidenbachs auf.

Historische Beschreibung

Der Name der Stadt Köln leitet sich von ihrem lateinischen Namen Colonia Claudia Ara Agrippinensium ab, dieser geht auf die römische Kaiserin Agrippina zurück. Im Frühmittelalter war Köln eine bedeutende Stadt. Vor dem Hintergrund des allmählichen Niedergangs des Römischen Reiches wurde sie um das Jahr 455 von den Franken erobert. Bis Anfang des 6. Jahrhunderts war Köln Hauptort eines selbständigen fränkischen Teilkönigreiches, ging anschließend im Reich Chlodwigs I. auf und bewahrte sich starke Eigenständigkeit im Gebiet der Ripuarier. Köln wurde im Hochmittelalter größte Stadt des deutschsprachigen Raums. 1259 erhielt Köln das Stapelrecht, das den Kölner Bürgern ein Vorkaufsrecht aller auf dem Rhein transportierten Waren sicherte und so zum Wohlstand der Stadt beitrug. 1475 wurde sie zur freien Reichsstadt erhoben. Ab 1500 gehörte Köln zum neu geschaffenen Niederrheinisch-Westfälischen Reichskreis, das Umland (Kurköln) hingegen zum 1512 neu geschaffenen Kurrheinischen Reichskreis. Der Dreißigjährige Krieg ließ die Stadt unversehrt. Das lag zum Teil daran, dass sich die Stadt durch Geldzahlungen an heranziehende Truppen von Belagerungen und Eroberungen freikaufte. Köln verdiente an dem Krieg durch Waffenproduktion und -handel. Köln war die einzige große freie Reichsstadt des alten Reiches, die nicht zum evangelischen Bekenntnis überging. Auch der Humanismus konnte in Köln zunächst nicht Fuß fassen und die antihumanistische Einstellung des Kölner Klerus wurde in den Dunkelmännerbriefen 1515 parodiert. Im 18. Jahrhundert verschloss sich Köln auch weitgehend der Aufklärung. Georg Forster notierte nach seinem Besuch der Stadt Köln, gemeinsam mit Alexander von Humboldt, 1791, wie wenig aufgeklärt und rückständig die Stadt sei, beherrscht vom Aberglaube. Mit dem Einzug der französischen Truppen 1794 während der Koalitionskriege endete die Geschichte der freien Reichsstadt. Köln wurde Sitz eines Unterpräfekten des Arrondissement de Cologne. 1815 wurde das Rheinland mit der Stadt Köln nach den Befreiungskriegen infolge des Wiener Kongresses Teil des Königreichs Preußen. Köln wurde nicht zuletzt wegen des Engagements der Kölner Bankhäuser im Laufe der folgenden Jahrzehnte zur wichtigsten Stadt in Preußen nach Berlin und 1880 wurde nach 632 Jahren auf Betreiben des Königs von Preußen und deutschen Kaisers der Bau des Kölner Doms abgeschlossen.

Besonderheiten Aus der berühmten Schedelschen Weltchronik
Erscheinungsort Nürnberg
Größe (cm)36 x 52,5 cm
ZustandPerfekt, dem Alter entsprechend
Koloritaltkoloriert
TechnikHolzschnitt

Nachdruck:

237.00 €

( Ein Nachdruck kann auf Anfrage individuell bestellt werden. )