Carte Generale des Costes de l'Europe sur l'Ocean Comprises depuis Dronthem en Norvege Jusques au Destroit de Gibraltar.

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Artikel ID SE0302

Titel

Carte Generale des Costes de l'Europe sur l'Ocean Comprises depuis Dronthem en Norvege Jusques au Destroit de Gibraltar.

Beschreibung

Seekarte zeigt gesamt Großbritannien, die Färöer-Inseln, die Shetlands, Azoren und die Westküste Europas (Portugal, Spanien, Frankreich, Holland, Deutschland, Dänemark, Norwegen.

Zeit

ca. 1693

Stecher

Jaillot Hubert (1632-1712)

Alexis Hubert Jaillot ( 1632 -1712) war ein bedeutender französischer Kartograph und Verleger. 1665 heiratete Jaillot in die Kartenverleger-Familie Berey ein. Nach dem Tod seines Schwagers Nicolas II Berey (1640–1667) kaufte er von der Schwägerin die Berey-Kartensammlung. So hatte er einen wertvollen Grundstock, den er gleich vermarkten konnte, ohne je selbst eine Karte hergestellt zu haben. Jaillot stieg in einem günstigen Moment in das Kartengeschäft ein. Anfang 1668 gewann Ludwig XIV. den ersten seiner Reunionskriege, und es begann eine Zeit, in der Frankreich sein Territorium ständig vergrößerte. Es entwickelte sich eine große Nachfrage nach Karten, die die französischen Triumphe und die neuen Grenzen, sowie anstehende Expansionsabsichten darstellten. Zu Jaillots Kartensammlung gehörten auch Druckplatten, die Pierre Duval (1619–1683) (Neffe von Nicolas Sanson) erstellt und ursprünglich an Nicolas Berey verkauft hatte. Aber Duval, der seine Karten auch selbst verlegte, wehrte sich gegen die Neuauflage seiner alten Karten. Auf dem Höhepunkt der Auseinandersetzung mit Duval gewann Jaillot Ende 1670 die Söhne von Nicolas Sanson Guillaume und Adrien, als Kartenmacher und Geschäftspartner. Mit ihnen konnte er neue Karten mit dem prestigeträchtigen Namen Sansons vermarkten. Sein erster Atlas von 1681 Atlas Nouveau wurde ein so großer kommerzieller Erfolg, dass andere Verleger damit begannen, Plagiate zu vertreiben.

Historische Beschreibung

Lange Zeit in der Geschichte der Menschheit war der Atlantik das große Wasser, das die "Alte Welt" von der "Neuen Welt" trennte. Mit einer Fläche von etwa 106 Millionen Quadratkilometern bedeckt der Atlantik etwa ein Fünftel der Erdoberfläche. Die Ausdehnung des Atlantischen Ozeans ist enorm, weshalb man auch zwischen Nord- und Südatlantik unterscheidet. Im 17 Jahrhundert war der Atlantische Ozean eine zentrale Bühne für globalen Handel, Kolonialismus und Seemachtpolitik der europäischen Großmächte. Europäische Länder wie Spanien, Portugal, England, Frankreich und die Niederlande nutzten den Atlantik für ihre kolonialen Unternehmungen. Amerika, Westafrika und die Karibik waren durch den Atlantik miteinander verbunden – wirtschaftlich, politisch und militärisch. Der transatlantische Dreieckshandel florierte: Europäische Waren wurden nach Afrika gebracht, dort gegen Sklaven getauscht, die dann nach Amerika verschifft wurden. Von dort kamen Rohstoffe wie Zucker, Tabak oder Baumwolle nach Europa zurück. Der Atlantik war also auch ein Raum intensiven Sklavenhandels. Die Atlantikrouten waren gefährlich: Neben Naturgefahren gab es auch Piraten und Konflikte zwischen rivalisierenden Kolonialmächten. Der Atlantik war um 1680 das Rückgrat des entstehenden Weltwirtschaftssystems – geprägt von Kolonialismus, Sklavenhandel und Seemacht. Er verband Kontinente, aber auch Gewalt, Ausbeutung und Machtkämpfe. Nach der ersten Überfahrt des Christoph Kolumbus (1492) gab es erst im 19. Jahrhundert regelmäßige Ozeanüberquerungen. Die Menschen in Europa wollten die ärmlichen Verhältnisse jener Zeit hinter sich lassen und im aufblühenden Amerika neu anfangen. Es kam zu regelrechten Auswanderungswellen. Der erste Transatlantikdampfer stach am 2. Juli 1847 von Bremerhaven aus in See.

Erscheinungsort Paris
Größe (cm)59 x 85
ZustandFalz unten leicht restauriert
Koloritaltkoloriert
TechnikKupferstich