Andaluziae nova descript. I. Hondius

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Artikel ID EUE739

Titel

Andaluziae nova descript. I. Hondius

Beschreibung

Karte zeigt Andalusien mit drei Rollwerkkartuschen, einem Seeungeheuer und einem Segelschiff.

Zeit

ca. 1606

Stecher

Hondius Hendrik (1597-1650)

Jodocus Hondius (Josse de Hondt) (1563 -1612 ) war ein flämischer Kartograph und Verleger von Atlanten und Karten und wurde als Sohn von Olivier de Hondt und Petronella d'Havertuyn im flandrischen Wakken geboren. Noch in seiner frühesten Jugend zog die Familie nach Gent, wo Jodocus im Alter von acht Jahren eine Lehre als Kupferstecher begann. Im Jahr 1584 floh Jodocus nach London, um den religiösen Wirren in Flandern im Zuge des Freiheitskampfs der Niederlande zu entkommen. In London lernte er bei Richard Hakluyt und Edward Wright, bevor er 1593 nach Amsterdam ging und sich dort auf die Produktion von Karten und Globen spezialisierte. Zwei seiner Globen hat Jan Vermeer in seinen Gemälden- Der Astronom und Der Geograph- verewigt. 1600 fertigte er einen Himmelsglobus an, der zwölf neue Sternbilder des Südhimmels zeigte, die von dem niederländischen Navigator Pieter Dirkszoon Keyser entdeckt worden waren. Im Jahr 1604 kaufte Hondius die Druckplatten von Mercators Weltatlas, der zu dieser Zeit an Popularität gegenüber dem Theatrum Orbis Terrarum von Abraham Ortelius zurückgefallen war. Hondius fügte ungefähr vierzig eigene Karten hinzu und veröffentlichte diese erweiterte Ausgabe ab 1606 unter dem Namen Mercators und seinem eigenen als Verleger. Dieser Atlas, der in mehreren Auflagen erschien, wird heute als Mercator-Hondius-Atlas bezeichnet.

Historische Beschreibung

Seit spätestens dem Beginn des 9. Jahrhunderts v. Chr. segelten die Phönizier bis zur andalusischen Küste, auch über die Meerenge von Gibraltar hinaus, und trieben Handel mit der einheimischen Bevölkerung. Nachdem sich die phönizischen Aktivitäten offenbar zunächst auf Handel und das Errichten von Handelsniederlassungen in einheimischen küstennahen Siedlungen beschränkten, gründeten sie ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. eigene Siedlungen. Zu Zeiten der römischen Herrschaft in Hispanien lernten die Andalusier schnell die lateinische Sprache und vertrugen sich recht gut mit den römischen Legionären. In der Spätantike, als das Weströmische Reich Auflösungserscheinungen zeigte, fielen zu Beginn des 5. Jahrhunderts Vandalen und andere germanische Stämme in Hispanien ein. Nach der Mitte des 5. Jahrhunderts eroberten die Westgoten Hispanien und begründeten ein eigenes Reich mit der Hauptstadt Toledo. Im 6. Jahrhundert wurden Teile Andalusiens von den Oströmern besetzt, die sich jedoch zu Beginn des 7. Jahrhunderts zurückziehen mussten. Im Jahr 711 überschritten die Mauren die Meerenge und eroberten binnen weniger Jahre den Großteil des Westgotenreiches. Andalusien stand von allen spanischen Regionen am längsten unter islamischer Herrschaft. Ihre Blüte erreichte diese unter dem Emirat von Córdoba, dem Kalifat von Córdoba sowie den Nasriden im Emirat von Granada. Die Einflüsse der Muslime sind vor allem in der Architektur zu sehen, unter anderem die Alhambra in Granada, die Mezquita von Córdoba und die Giralda in Sevilla. Die Herrschaft der Mauren in Spanien wurde durch die Reconquista (1492) in Granada beendet. Trotz aller Garantien der Religionsfreiheit, die im Vertrag von Granada (1491) gewährt wurden, begann bald (formell 1502) die Zwangsbekehrung der Mudéjares durch die Katholische Kirche und die Enteignung der muslimischen religiösen Institutionen. Die Stadt Sevilla wurde im 16. und 17. Jahrhundert zum Seehandelszentrum Spaniens. Während dieser Zeit besaß der Hafen von Sevilla das Monopol über den Handel mit Übersee. Amerigo Vespucci und Ferdinand Magellan planten und starteten hier ihre Entdeckungsreisen.

Besonderheiten Holländische Ausgabe
Erscheinungsort Amsterdam
Größe (cm)36 x 50 cm
ZustandFalz etwas restauriert
Koloritkoloriert
TechnikKupferstich

Nachdruck:

97.50 €

( Ein Nachdruck kann auf Anfrage individuell bestellt werden. )