Insulae Corsicae accurata chorographia tradita….

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Artikel ID EUF2005

Titel

Insulae Corsicae accurata chorographia tradita….

Beschreibung

Karte zeigt die Insel Korsika mit prachvoller Kartusche

Zeit

ca. 1735

Stecher

Homann Erben (1724-1780)

Johann Babtiste Homann (1664–1724) wurde in Oberkammlach im Kurfürstentum Bayern geboren. Obwohl er eine Ausbildung an einer Jesuitenschule erhielt und sich zunächst auf eine kirchliche Laufbahn vorbereitete, konvertierte er schließlich zum Protestantismus und arbeitete ab 1687 als Zivilnotar in Nürnberg. Bald darauf wandte er sich der Kupferstechkunst und Kartografie zu; im Jahr 1702 gründete er seinen eigenen Verlag. Homann erlangte bald Bekanntheit als einer der führenden Kartografen Deutschlands und wurde 1715 von Kaiser Karl VI. zum Kaiserlichen Geographen ernannt. Solche Auszeichnungen zu vergeben, gehörte zu den Sonderrechten des Heiligen Römischen Kaisers. Im selben Jahr wurde Homann auch in die Preußische Akademie der Wissenschaften in Berlin aufgenommen. Von besonderer Bedeutung für die Kartografie waren die kaiserlichen Druckprivilegien (lateinisch: privilegia impressoria). Diese gewährten den Urhebern in allen wissenschaftlichen Bereichen – etwa Druckern, Kupferstechern, Kartenmachern und Verlegern – zeitlich begrenzten rechtlichen Schutz. Darüber hinaus galten sie auch als wichtige Empfehlung für potenzielle Kunden. Im Jahr 1716 veröffentlichte Homann sein Hauptwerk, den „Großen Atlas über die ganze Welt“. Zahlreiche Karten entstanden in Zusammenarbeit mit dem Kupferstecher Christoph Weigel dem Älteren, der auch das Siebmachers Wappenbuch herausgab. Homann starb in Nürnberg. Sein Verlag wurde von der Firma Homann Erben weitergeführt, die bis 1848 bestand. Im Ausland war das Unternehmen unter den Namen Homann Erben, Homanniani Heredes oder Héritiers de Homann bekannt.

Historische Beschreibung

Der Name der Insel Corsica bzw. Französisch Corse geht wohl auf den phönizischen Begriff Korsai zurück, was in etwa „mit Wäldern bedeckt“ bedeutet. Gelegentlich wird die griechische Bezeichnung für die Insel Kalliste („die Wunderschöne“) als Wurzel für den heutigen Namen vermutet. Ab dem 14. Jahrhundert gehörte Korsika zur Republik Genua. 1729 begannen mehrjährige Aufstände gegen die Genuesen. Am 15. April 1736 machten korsische Rebellen den deutschen Abenteurer Baron Theodor von Neuhoff (1694–1756) im Kloster von Alesani in der Castagniccia zu ihrem König. König Theodor I. von Korsika war der einzige König, den Korsika je hatte. Das Königreich Korsika bestand aber kaum ein Jahr lang. 1755 wurde die Unabhängigkeit ausgerufen. Daraufhin verkaufte Genua die Insel an Frankreich, das 1769 die korsischen Truppen in der Schlacht bei Ponte Nuovo besiegte. Korsika ist seitdem – abgesehen von einem kurzen Zeitraum im Verlauf der Französischen Revolution, als die Insel zu England gehörte – französisches Staatsgebiet.

Erscheinungsort Nürnberg
Größe (cm)55,5 x 49
ZustandFehlstelle mitte links fachmännisch restauriert
Koloritaltkoloriert
TechnikKupferstich