Berlin

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Artikel ID EUD3505

Titel

Berlin

Beschreibung

Gesamtansicht von Berlin mit einer Einzelauflistung seiner 34 wichtigsten Gebäuden und einer Wappendarstellung.

Zeit

ca. 1768

Stecher

Probst Johann Friedrich (1721-1781)

Georg Balthasar Probst (1732–1801), ein Enkel des Augsburger Kunstverlegers Jeremias Wolff. Probst fertigte in seinem Verlag Stiche für Guckkästen an. Zwischen 1760 und 1800 waren dies mehr als 400. Diese Guckkastenbilder waren wiederum Attraktionen auf Jahrmärkten. Um einen Blick hinein in den Kasten zu erhaschen, musste gezahlt werden. Das Geschäft florierte. Unter anderem durch Probst war Augsburg ein Zentrum der Produktion solcher Stiche – neben Paris und London. "Augsburg war bekannt dafür", sagt Christoph Nicht, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Grafischen Kabinett der Kunstsammlungen, das einige Guckkastenbilder besitzt. Angefertigt wurden Ansichten von deutschen Städten, zum Beispiel Augsburg, Berlin, Bremen, Dresden und Frankfurt, aber auch Breslau. Probst, Johann Friedrich (1721- 1781), Augsburg, war ein deutscher Kupferstecher, Verleger und Herausgeber. Johann Friedrich Probst war der Sohn des Johann Balthasar Probst und Enkel des Jeremias Wolff. Probst schuf zahlreiche eigene Werke, die er auch selbst vertrieb. Auch Stadtansichten sowie mehrere Landkarten seines Großvaters zählten dazu.

Historische Beschreibung

Der Name der hochmittelalterlichen Gründungsstadt Berlin geht auf das altpolabische Wort Birlin, Berlin zurück, das ‚Ort in einem sumpfigen Gelände‘ bedeutet. Die auf der Spreeinsel gelegene Stadt Kölln wurde 1237 erstmals urkundlich erwähnt. 1244 folgte dann die erste Erwähnung (Alt-)Berlins, das am nordöstlichen Ufer der Spree liegt. 1280 fand der erste nachweisbare märkische Landtag in Berlin statt. Dies deutet auf eine frühe Spitzenstellung, wie sie auch aus dem Landbuch Karls IV. (1375) erkennbar wird, als Berlin mit Stendal, Prenzlau und Frankfurt/Oder als die Städte mit dem höchsten Steueraufkommen nachgewiesen werden. Die beiden Städte Berlin und Kölln bekamen 1307 ein gemeinsames Rathaus. Ab dem 14. Jahrhundert war Berlin Mitglied des Handelsbundes der Hanse. 1518 trat Berlin formal aus der Hanse aus bzw. wurde von ihr ausgeschlossen. Die Reformation wurde 1539 unter Kurfürst Joachim II. in Berlin und Kölln eingeführt, ohne dass es zu großen Auseinandersetzungen kam. Friedrich Wilhelm, bekannt als der Große Kurfürst, übernahm 1640 die Regierungsgeschäfte von seinem Vater. Ab 1641 kam es zur Gründung der Vorstädte Friedrichswerder, Dorotheenstadt und Friedrichstadt. Unter Friedrich Wilhelm wurde eine Politik der Einwanderung und der religiösen Toleranz gepflegt. 1671 wurde 50 jüdischen Familien aus Österreich ein Zuhause in Berlin gegeben. Mit dem Potsdamer Toleranzedikt 1685 lud der Kurfürst die französischen Hugenotten nach Brandenburg ein. Berlin erlangte 1701 durch die Krönung Friedrichs I. zum König in Preußen die Stellung der preußischen Hauptstadt, was durch das Edikt zur Bildung der Königlichen Residenz Berlin durch Zusammenlegung der Städte Berlin, Kölln, Friedrichswerder, Dorotheenstadt und Friedrichstadt am 17. Januar 1709 amtlich wurde. Um 1800 entwickelte sich die Stadt zu einem der Zentren der deutschen Kulturlandschaft, was in der als „Berliner Klassik“ bezeichneten großstädtischen Bürgerkultur zum Ausdruck kam. Die religiöse und gesellschaftliche Toleranz während dieser Zeit ließ Berlin zu einer der bedeutendsten Städte der Aufklärung in Europa werden. Nach der Niederlage Preußens 1806 gegen die Armeen Napoleons verließ König Friedrich Wilhelm III. Berlin Richtung Königsberg. Behörden und wohlhabende Familien zogen aus Berlin fort. Französische Truppen besetzten die Stadt von 1806 bis 1808. Unter dem Reformer Freiherr vom und zum Stein wurde 1808 die neue Berliner Städteordnung beschlossen. Bei den Reformen der Schulen und wissenschaftlichen Einrichtungen spielte die von Wilhelm von Humboldt vorgeschlagene Bildung einer Berliner Universität eine bedeutende Rolle. In den folgenden Jahrzehnten bis um 1850 siedelten sich außerhalb der Stadtmauern neue Fabriken an, in denen die Zuwanderer als Arbeiter oder Tagelöhner Beschäftigung fanden. Dadurch verdoppelte sich die Zahl der Einwohner durch Zuzug aus den östlichen Landesteilen. Bedeutende Unternehmen wie Borsig, Siemens oder die AEG entstanden und führten dazu, dass Berlin bald als Industriestadt galt.

Erscheinungsort Augsburg
Größe (cm)39 x 109 cm
ZustandPerfekter Zustand
Koloritkoloriert
TechnikKupferstich