Von den Ländern Asie. Von der Statt Tarnasseri. / Von der Statt und dem Königreich Pego.

  • Translation

Artikel ID ASS1387

Titel

Von den Ländern Asie. Von der Statt Tarnasseri. / Von der Statt und dem Königreich Pego.

Beschreibung

Zwei Abbildungen auf einem Blatt, oben Ansicht der Stadt Thamarassery im Kozhikode (Calicut) Distrikt von Kerala, Indien. Untere Ansicht der Stadt Bago in Myanmar. Herausgegeben von Heinrich Petri, 1550 in Basel.

Zeit

ca. 1550

Stecher

Münster Sebastian (1489-1552)

Sebastian Münsters (1489-1552) gehört zu den berühmten Kosmographen der Renaissance. Seine eigentliche Bedeutung auf dem Gebiet der Kartographie beruht auf seiner berühmten Kosmographie, die er 1544 mit 24 doppelseitigen Karten (u.a. Moskau und Siebenbürgen) herausgab. Das Material dafür stammte größtenteils aus Recherchen und dem Sammeln von Informationen aus der Zeit um 1528, was er anfangs nur für eine Beschreibung Deutschlands verwenden wollte, nun aber für eine Kartierung der gesamten Welt ausreichte und schließlich zu einer Kosmographie führte. Er suchte ständig dieses Werk zu verbessern, also Karten zu ersetzen oder zu ergänzen. So waren in der Ausgabe von 1550 nur noch 14 Karten aus den früheren Ausgaben übernommen worden. Auch die 52, im Text gedruckten Karten, basierten nur teilweise auf den alten Karten. Der große Erfolg dieser Kosmographie beruhte auch auf der präziesen Arbeit der Holzschnitte meist von Hans Holbein der Jüngere, Urs Graf, Hans Rudolph Deutsch und David Kandel. Es war die erste wissenschaftliche und zugleich allgemeinverständliche Beschreibung des Wissens der Welt in deutscher Sprache, worin die Grundlagen aus Geschichte und Geographie, Astronomie und Naturwissenschaften, Landes- und Volkskunde nach dem damaligen Wissensstand zusammengefasst worden sind. Unter Kosmographie versteht man die Wissenschaft von der Beschreibung der Erde und des Weltalls. Bis ins Spätmittelalter gehörten dazu auch Geographie, Geologie und Astronomie . Die Erstausgabe der Cosmographia erfolgte 1544 in deutscher Sprache, gedruckt in der Offizin von Heinrich Petri in Basel. Heinrich Petri war ein Sohn aus der ersten Ehe von Münsters Frau mit dem Basler Buchdrucker Adam Petri. Über die Hälfte aller Ausgaben bis 1628 erschien ebenfalls in deutscher Sprache. Das Werk wurde jedoch auch auf lateinisch, französisch, tschechisch und italienisch publiziert. Die englischen Ausgaben umfassten alle nur einen Teil des Gesamtwerkes. Viktor Hantzsch ermittelte 1898 noch insgesamt 46 Ausgaben (deutsch 27; lateinisch 8; französisch 3; italienisch 3; tschechisch 1) die von 1544 bis 1650 erschienen sind, während Karl Heinz Burmeister 1964 nur noch 36 (deutsch 21; lateinisch 5; französisch 6; italienisch 3; tschechisch 1) nachweisen konnte, die von 1544 bis 1628 erschienen sind. Nach der ersten Ausgabe von 1544 folgten 1545 die zweite, 1546 die dritte, 1548 die vierte und 1550 die fünfte Ausgabe, jeweils durch neue Berichte und Details, Textbilder, Stadtansichten und Karten ergänzt sowie insgesamt überarbeitet. Darüber welche Personen - nebst den Buchdruckern Heinrich Petri und Sebastian Henricpetri — die Neuausgaben nach Münsters Tod besorgten ist wenig überliefert. Die Ausgabe von 1628 wurde von dem Basler Theologen Wolfgang Meyer bearbeitet und erweitert. Sebastian Münster hat mit der Cosmographia erstmals ein Gemeinschaftswerk von gelehrten Geschichtsschreibern und Künstlern, von Verlegern, Holzschneidern und Stechern herausgegeben. Die zahlreichen Veduten sind in aller Regel als Holzschnitte ausgeführt. Sein Wissen bezog Sebastian Münster aus den Reiseberichten und Erzählungen verschiedener Gelehrter, Geographen, Kartographen und von Seereisenden. Noch lange nach seinem Tod galt die "Kosmographie" als ein beliebtes Werk, das große Auflagen erlebte: 27 deutsche, 8 lateinische, 3 französische, 4 englische und sogar 1 tschechische Ausgabe erschienen. Die letzte Auflage erschien 1650 in Basel.

Historische Beschreibung

Im 11. Jahrhundert gründete König Anawrahta das erste birmanische. Zu den frühen Zivilisationen in Myanmar gehörten die tibeto-burmanisch sprechenden Pyu-Stadtstaaten in Oberbirma und die Mon-Königreiche in Niederbirma. Im 9. Jahrhundert betraten die Bamar das obere Irrawaddy-Tal und nach der Gründung des heidnischen Königreichs in den 1050er Jahren dominierten langsam die birmanische Sprache, Kultur und der Theravada-Buddhismus im Land. Das heidnische Königreich fiel aufgrund der mongolischen Invasionen und es entstanden mehrere kriegführende Staaten. Im 16. Jahrhundert, das durch die Taungoo-Dynastie wiedervereinigt wurde, war das Land für kurze Zeit das größte Reich in der Geschichte des südostasiatischen Festlandes. Im 18. Jahrhundert versuchten birmanische Herrscher, deren Land bisher für europäische Händler nicht von besonderem Interesse war, ihren traditionellen Einfluss in den westlichen Gebieten von Assam, Manipur und Arakan aufrechtzuerhalten. Auf sie drängte jedoch die British East India Company, die ihre Interessen auf demselben Gebiet nach Osten ausdehnte. Die Konbaung-Dynastie des frühen 19. Jahrhunderts regierte über ein Gebiet, das das moderne Myanmar umfasste und kurzzeitig auch Manipur und Assam kontrollierte. Die British East India Company übernahm nach drei anglo-birmanischen Kriegen im 19. Jahrhundert die Kontrolle über die Verwaltung von Myanmar und das Land wurde eine britische Kolonie. Myanmar wurde 1948 als demokratische Nation unabhängig. Nach einem Staatsstreich im Jahr 1962 wurde es eine Militärdiktatur unter der Burma Socialist Program Party. Während der meisten seiner unabhängigen Jahre war das Land in zügellose ethnische Konflikte verwickelt und seine unzähligen ethnischen Gruppen waren in einen der am längsten andauernden Bürgerkriege der Welt verwickelt. Während dieser Zeit haben die Vereinten Nationen und mehrere andere Organisationen konsequente und systematische Menschenrechtsverletzungen im Land gemeldet.

Besonderheiten Aus der berühmten Cosmographia, Deutsche Ausgabe
Erscheinungsort Basel
Größe (cm)28 x 15 cm
ZustandFleck am äußeren Rand
Koloritaltkoloriert
TechnikHolzschnitt

Nachdruck:

30.00 €

( Ein Nachdruck kann auf Anfrage individuell bestellt werden. )