Adina Sommer
Antike und zeitgenössische Kunst
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Europa das ein ditscheil der erden/nach gelegenheit unsern zeiten
Artikel ID | EUX0347 |
Titel | Europa das ein ditscheil der erden/nach gelegenheit unsern zeiten |
Beschreibung | Karte zeigt Europa, nach Süden orientiert. Dekorative mit 1 Segelschiff, Text oben. Rückseite mit prachtvollen Ornamenten und figürlichen Darstellungen mit zwei Heiligen. |
Zeit | ca. 1550 |
Stecher | Münster Sebastian (1489-1552) |
Sebastian Münsters (1489-1552) gehört zu den berühmten Kosmographen der Renaissance. Seine eigentliche Bedeutung auf dem Gebiet der Kartographie beruht auf seiner berühmten Kosmographie, die er 1544 mit 24 doppelseitigen Karten (u.a. Moskau und Siebenbürgen) herausgab. Das Material dafür stammte größtenteils aus Recherchen und dem Sammeln von Informationen aus der Zeit um 1528, was er anfangs nur für eine Beschreibung Deutschlands verwenden wollte, nun aber für eine Kartierung der gesamten Welt ausreichte und schließlich zu einer Kosmographie führte. Er suchte ständig dieses Werk zu verbessern, also Karten zu ersetzen oder zu ergänzen. So waren in der Ausgabe von 1550 nur noch 14 Karten aus den früheren Ausgaben übernommen worden. Auch die 52, im Text gedruckten Karten, basierten nur teilweise auf den alten Karten. Der große Erfolg dieser Kosmographie beruhte auch auf der präziesen Arbeit der Holzschnitte meist von Hans Holbein der Jüngere, Urs Graf, Hans Rudolph Deutsch und David Kandel. Es war die erste wissenschaftliche und zugleich allgemeinverständliche Beschreibung des Wissens der Welt in deutscher Sprache, worin die Grundlagen aus Geschichte und Geographie, Astronomie und Naturwissenschaften, Landes- und Volkskunde nach dem damaligen Wissensstand zusammengefasst worden sind. Unter Kosmographie versteht man die Wissenschaft von der Beschreibung der Erde und des Weltalls. Bis ins Spätmittelalter gehörten dazu auch Geographie, Geologie und Astronomie . Die Erstausgabe der Cosmographia erfolgte 1544 in deutscher Sprache, gedruckt in der Offizin von Heinrich Petri in Basel. Heinrich Petri war ein Sohn aus der ersten Ehe von Münsters Frau mit dem Basler Buchdrucker Adam Petri. Über die Hälfte aller Ausgaben bis 1628 erschien ebenfalls in deutscher Sprache. Das Werk wurde jedoch auch auf lateinisch, französisch, tschechisch und italienisch publiziert. Die englischen Ausgaben umfassten alle nur einen Teil des Gesamtwerkes. Viktor Hantzsch ermittelte 1898 noch insgesamt 46 Ausgaben (deutsch 27; lateinisch 8; französisch 3; italienisch 3; tschechisch 1) die von 1544 bis 1650 erschienen sind, während Karl Heinz Burmeister 1964 nur noch 36 (deutsch 21; lateinisch 5; französisch 6; italienisch 3; tschechisch 1) nachweisen konnte, die von 1544 bis 1628 erschienen sind. Nach der ersten Ausgabe von 1544 folgten 1545 die zweite, 1546 die dritte, 1548 die vierte und 1550 die fünfte Ausgabe, jeweils durch neue Berichte und Details, Textbilder, Stadtansichten und Karten ergänzt sowie insgesamt überarbeitet. Darüber welche Personen - nebst den Buchdruckern Heinrich Petri und Sebastian Henricpetri — die Neuausgaben nach Münsters Tod besorgten ist wenig überliefert. Die Ausgabe von 1628 wurde von dem Basler Theologen Wolfgang Meyer bearbeitet und erweitert. Sebastian Münster hat mit der Cosmographia erstmals ein Gemeinschaftswerk von gelehrten Geschichtsschreibern und Künstlern, von Verlegern, Holzschneidern und Stechern herausgegeben. Die zahlreichen Veduten sind in aller Regel als Holzschnitte ausgeführt. Sein Wissen bezog Sebastian Münster aus den Reiseberichten und Erzählungen verschiedener Gelehrter, Geographen, Kartographen und von Seereisenden. Noch lange nach seinem Tod galt die "Kosmographie" als ein beliebtes Werk, das große Auflagen erlebte: 27 deutsche, 8 lateinische, 3 französische, 4 englische und sogar 1 tschechische Ausgabe erschienen. Die letzte Auflage erschien 1650 in Basel. | |
Historische Beschreibung | Die Geschichte Europas im 15. bis 19. Jahrhundert war von tiefgreifenden politischen, sozialen und kulturellen Veränderungen geprägt, die das moderne Europa formten. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts war Europa von den Auswirkungen des Mittelalters und der feudalen Struktur geprägt. Ein bedeutendes Ereignis war die Renaissance, die um 1400 in Italien begann und eine Wiederbelebung der klassischen antiken Kultur, Kunst und Wissenschaften markierte. Auch die Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg um 1440 war revolutionär und förderte die Verbreitung von Wissen. Ende des Jahrhunderts begannen europäische Entdecker, wie Christoph Kolumbus, neue Handelsrouten zu finden, was die Entdeckung der Neuen Welt einleitete. Das 16. Jahrhundert war durch die Reformation geprägt, als Martin Luther 1517 seine 95 Thesen veröffentlichte und die katholische Kirche herausforderte. Dies führte zu Religionskonflikten und zur Spaltung der westlichen Christenheit in Katholiken und Protestanten. Politisch erlebte Europa den Aufstieg des Habsburgerreichs und die Entwicklung von Nationalstaaten wie Frankreich und England. Die Entdeckungsreisen setzten sich fort und führten zu einer neuen Kolonialisierung. Das 17. Jahrhundert war eine Zeit von Kriegen und politischer Instabilität, darunter der Dreißigjährige Krieg (1618–1648), der weite Teile Europas verwüstete. Diese Konflikte führten zu großen territorialen Veränderungen und zur Bildung des modernen Westfälischen Friedens von 1648. In dieser Zeit etablierte sich der Absolutismus, mit Monarchen wie Ludwig XIV. von Frankreich, die die uneingeschränkte Macht ausübten. Das 18. Jahrhundert war geprägt von den Ideen der Aufklärung, die Vernunft, Wissenschaft und individuelle Freiheit betonten. Dies führte zu tiefgreifenden politischen und sozialen Reformen. Gleichzeitig kam es zu großen Kriegskonflikten wie dem Spanischen Erbfolgekrieg (1701–1714) und dem Siebenjährigen Krieg (1756–1763). Das Jahrhundert endete mit den Ereignissen der Französischen Revolution (1789), die die Monarchie stürzte und die Republik etablierte. Dies ebnete den Weg für den Napoleonischen Krieg und die Napoleonische Ära, die in ganz Europa politische und soziale Umwälzungen auslöste.Das 19. Jahrhundert war von den Folgen der Französischen Revolution und den Napoleonischen Kriegen geprägt, die das politische System Europas neu gestalteten. Nach Napoleons Niederlage 1815 wurde Europa auf dem Wiener Kongress neu geordnet. Der Nationalismus und Liberalismus nahmen zu und führten zu wichtigen politischen Umwälzungen, darunter der Deutsche Bund, die Gründung des Vereinigten Königreichs Italien und die Gründung des Deutschen Reiches 1871. Gleichzeitig begannen Industrialisierung und Urbanisierung, was das wirtschaftliche und soziale Gefüge Europas erheblich veränderte. Das 19. Jahrhundert endete mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Jahr 1914, der das gesamte europäische Machtgefüge und viele gesellschaftliche Strukturen erschütterte. |
Besonderheiten | Aus der berühmten Cosmographia, Deutsche Ausgabe |
Erscheinungsort | Basel |
Größe (cm) | 26,5 x 34 |
Zustand | Falz etwas restauriert |
Kolorit | altkoloriert |
Technik | Holzschnitt |
Nachdruck:
252.00 €
( Ein Nachdruck kann auf Anfrage individuell bestellt werden. )