Hübner Johann

Johann Hübner (1668-1731) Schon in seiner Vorrede zum Zeitungslexikonvon 1704 hatte Hübner den Wunsch geäußert, dass es bald auch geeignete Atlanten geben müsse, die die Zeitungslektüre und den Unterricht ergänzten. Er suchte daher die Zusammenarbeit mit dem Nürnberger Kartographen Johann Baptist Homann. Der 1710 bei Homann erschienene Kleiner Atlas scholasticus von 18 Charten war accomodirt durch Johann Hübner. In seinem Museum geographicum befasste er sich 1712 mit der Frage, wie aus den bereits gedruckten Karten kleine oder große Atlanten hergestellt werden könnten. Der 1719 herausgebrachte Atlas methodicus… oder Methodischer Atlas war ein Ergebnis dieser Bemühungen und nach Hübnerischer Lehrart eingerichtet. Berühmt wurde Hübner durch die Vorrede, die er für das 1704 bei Gleditsch erschienene Reale Staats- und Zeitungs-Lexicon verfasste. Da der Bearbeiter des Lexikons erst in der Auflage von 1777 genannt wurde, wurde es unter seinem Namen bekannt. Das Werk war das erste Konversationslexikon (seit 1708 so genannt) und erlebte 31 Auflagen bis 1828. Ebenso schrieb er eine Vorrede für das 1712 als Ergänzung des Conversations-Lexicons von Paul Jacob Marperger zusammengestellte Curieuse Natur-Kunst-Gewerk und Handlungs-Lexicon.Hübner erarbeitete darüber hinaus genealogische Tabellenwerke, die viel benutzt wurden und ebenfalls eine Reihe von Neuauflagen erlebten.Eine außerordentliche Verbreitung fanden seine Biblischen Historien, eine Kinderbibel, die er für den Gebrauch in Schulen und in der häuslichen Erziehung zusammenstellte. Die Bibeltexte ergänzte er durch deutliche Fragen, nützliche Lehren und gottselige Gedanken, die das Einprägen der Geschichten erleichtern sollten. Das Werk erlebte bis 1870 über 200 Nachdrucke und Neubearbeitungen, sowie Übersetzungen in fünfzehn europäische Sprachen. Für fast ein Jahrhundert war es
eins der wichtigsten Schulbücher, nicht nur für den Religionsunterricht. Nachdrucke erschienen sogar in den USA.