Eine Familie der Botocudos auf der Reise. Pl. 10

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Artikel ID AMS0906

Titel

Eine Familie der Botocudos auf der Reise. Pl. 10

Beschreibung

Botocuden-Indianer Familie auf der Reise in Brasilien.Die indigene Bevölkerung Brasiliens umfasst eine Vielzahl verschiedener ethnischer Gruppen, die das Gebiet des heutigen Brasilien schon vor der Eroberung durch die Portugiesen im Jahr 1500 bewohnten. Brasilien ist das Land mit den meisten unkontaktierten Völkern weltweit.Die Aimoré sind eines von mehreren südamerikanischen Völkern im Osten Brasiliens, die auf Portugiesisch Botocudo genannt werden. Einige nannten sich Nac-nanuk oder Nac-poruk, was "Söhne des Bodens" bedeutet. Die Botocudos waren nomadische Jäger und Sammler, die nackt durch die Wälder zogen und vom Wald lebten. Ihre Werkzeuge und Haushaltsgeräte waren alle aus Holz, ihre einzigen Waffen waren Schilfspeere und Pfeil und Bogen. Das auffälligste Merkmal der Botocudos war die Tembeitera, ein hölzerner Pfropfen oder eine Scheibe, die in der Unterlippe und im Ohrläppchen getragen wurde. Die Operation zur Vorbereitung der Lippe beginnt oft schon im achten Lebensjahr, wenn mit einem harten, spitzen Stock eine erste Bohrung vorgenommen wird, die nach und nach durch das Einsetzen immer größerer Scheiben oder Pfropfen erweitert wird, die schließlich einen Durchmesser von bis zu 10 cm erreichen können. Es werden auch Ohrstöpsel getragen, die so groß sind, dass sie das Ohrläppchen bis zu den Schultern ausdehnen. Ohrschmuck dieser Art ist in Süd- und sogar Mittelamerika üblich, zumindest bis nach Honduras, wie Christoph Kolumbus beschrieb, als er dieses Land auf seiner vierten Reise (1502) entdeckte.

Zeit

ca. 1815

Stecher

Wied-Neuwied Maximilian, (1782-1867)

Prinz Maximilian Alexander Philipp zu Wied-Neuwied ( 1782-1867) in Neuwied, auch Maximilian zu Wied, Max zu Wied oder Maximilian von Wied zu Neuwied; selbstgewähltes Pseudonym bei den Expeditionen nach Brasilien und Nordamerika: Baron von Braunsberg) war ein deutscher Forschungsreisender, Ethnologe, Zoologe und Naturforscher. Er trug nach dem Vorbild der Humboldts durch zwei mehrjährige Expeditionsreisen und ihre Auswertung in zahlreichen Publikationen Wesentliches zur Botanik, Zoologie und Ethnologie bei. Die Universität Jena verlieh ihm 1858 die Ehrendoktorwürde. Über 50 wissenschaftliche Gattungs- und Artenbezeichnungen tragen seinen Namen und erinnern an seine Forschungen.

Historische Beschreibung

Die ältesten Spuren menschlichen Lebens wurden in der Caverna da Pedra Pintada im Bundesstaat Piauí gefunden. Die frühen Bewohner veränderten durch Anpflanzung bestimmter Pflanzenarten sowie durch Bodenverbesserung das Ökosystem des Amazonasbeckens grundlegend. Auch ihre Ansiedlungen – etwa auf der riesigen Flussinsel Marajó – waren weit größer als lange angenommen. In der Provinz Mato Grosso fanden sich zahlreiche geplante Orte, in denen Fischzucht und Landwirtschaft bis in die Zeit um 1500 betrieben wurden. Die bis zu 60 ha großen Städte waren durch ein Straßennetz miteinander verbunden – obwohl in den meisten Gebieten das Kanu das Fortbewegungsmittel war –, es fanden sich Dämme und künstliche Teiche. Wie an vielen Stellen Amerikas dürften die Menschen am Xingu Epidemien zum Opfer gefallen sein, vor allem den Pocken. Die indigenen Völker in Brasilien lebten teilweise von Jagd, Fischfang und Sammeln, zudem von dem fragilen Ökosystem angepasster Bodenbewirtschaftung. Ein großer Teil der einheimischen Bevölkerung starb im Zuge der europäischen Kolonialisierung, meist an eingeschleppten Krankheiten, aber auch infolge von Zwangsarbeit oder durch Versklavung. Der Großteil der außerhalb des Regenwalds lebenden Indianer, insbesondere in den Städten, wurde, soweit er Gewalt und Epidemien überlebte, assimiliert und vermischte sich mit den europäischen Einwanderern. Schon 1494 beschlossen Portugal und Spanien die Aufteilung Südamerikas im Vertrag von Tordesillas. Weil man die Linie in Unkenntnis der Küstenlinie der Neuen Welt vereinbart hatte, gehörte auch die (zu diesem Zeitpunkt noch allgemein unbekannte) Ostspitze Südamerikas in den Herrschaftsbereich Portugals. Voraussetzung für eine legitime Insbesitznahme war dabei die konsequente Katholisierung der Einheimischen. Die Zeit von 1500 bis 1530 war von Tauschhandel mit den Einheimischen geprägt. 1549 wurde das heutige Salvador da Bahia (São Salvador da Bahía de Todos os Santos) zur Hauptstadt ernannt. Ab 1530 wurden Indios aus dem Landesinnern an die Küste gebracht, die die Arbeit auf den Zuckerrohrplantagen im Nordosten verrichten mussten. Wegen harter Arbeit, Verfolgung und Anfälligkeit der Indios für europäische Krankheiten starben viele von ihnen. Die Kolonialherren versuchten daraufhin, die verlorengegangene Arbeitskraft durch Sklaven aus Afrika zu ersetzen.

Besonderheiten Aus dem Buch "Reise des Prinzen von Neuwied in Brasilien Bd. I"
Erscheinungsort Neuwied
Größe (cm)24,5 x 29
ZustandEcke außerhalb oben rechts restauriert
Koloritkoloriert
TechnikKupferstich

Nachdruck:

37.50 €

( Ein Nachdruck kann auf Anfrage individuell bestellt werden. )