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Artikel ID EUD1686

Titel

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Beschreibung

Detaillierte Karte zeigt einen Teil Bayerns nördlich von Regensburg mit Dietfurth, Berching, Neumarkt, Schwandorf ect.

Zeit

ca. 1590

Stecher

Apian Phillip (1531-1589)

Philipp Apian (1531 - 1589) war ein süddeutscher Mathematiker, Arzt, Kartograph und Heraldiker. Der in Ingolstadt geborene Philipp Apian war das vierte Kind des Mathematikers, Astronomen und Kartografen Peter Apian aus Leisnig in Sachsen. Schon in jungen Jahren erhielt er Unterricht bei Prinz Albrecht, dem späteren Herzog von Bayern, der später sein bedeutender Förderer werden sollte. Im Alter von elf Jahren begann er ein Mathematikstudium an der Universität Ingolstadt; mit 18 Jahren setzte er seine Studien in Burgund, Paris und Bourges fort. Nach seiner Rückkehr im Jahr 1552 übernahm Philipp Apian die Druckerei seines Vaters. Im Alter von 21 Jahren war er bereits Professor für Mathematik und Astronomie an der Universität Ingolstadt geworden. Bis zu seinem Lebensende widmete sich Apian der Vollendung seines topographischen Werkes. Im Jahr 1554 beauftragte Herzog Albrecht V. von Bayern Apian mit der Kartierung Bayerns. Sie sollte die erste Bayernkarte von Johannes Aventinus ergänzen. Sieben Jahre lang reiste Apian durch Ober- und Niederbayern, die Oberpfalz, das Erzbistum und Hochstift Salzburg sowie das Bistum Eichstätt und führte Landvermessungen durch. Dabei nutzte er die astronomische Ortung, vermaß Bussolzüge und wandte eine Art grafische Triangulation an. Die Entfernungen wurden zu Fuß oder zu Pferd gemessen. Nach zweijähriger Arbeit fertigte er eine gut 6 × 6 Meter große Karte im Maßstab 1:45.000 an, die von dem Maler Bartel Refinger koloriert wurde. Die 1563 fertiggestellte Karte war ein Unikat, das nicht vervielfältigt wurde und in der Bibliothek der Residenz aufbewahrt wurde. Sie zeigte viel feinere Details als die Landkarten. In der Mitte des 18. Jahrhunderts fertigte der Ingenieurleutnant Franz Xaver Pusch eine Replik der Großen Karte an. Als er 1782 starb, wurde das Original der Großen Karte, das inzwischen stark beschädigt war, verbrannt. Die Nachbildung von Pusch verbrannte bei Bombenangriffen gegen Ende des Zweiten Weltkriegs. 1566 ließ Philipp Apian von Jost Amman Holzschnitte in einem kleineren Maßstab von 1:144.000 nach der "großen Karte" anfertigen. Diese sogenannten Bairischen Landtafeln, aufgeteilt in 24 Holzschnitte, wurden von Apian in seiner eigenen Druckerei in Ingolstadt veröffentlicht. Die Genauigkeit der Karten, die erstmals ganz Ober- und Niederbayern detailliert abbildeten, wurde erst im 19. Jahrhundert übertroffen; Napoleon nutzte sie noch für seinen Einmarsch in Bayern. Ein Originaldruck der Karte ist im Ingolstädter Stadtmuseum zu sehen, die Druckstöcke befinden sich heute im Bayerischen Nationalmuseum in München.

Historische Beschreibung

Seit 555 ist die Existenz eines bayerischen Stammesherzogtums belegt, das unter den Merowingern Teil des fränkischen Herrschaftsbereichs wurde. Von 1180 bis 1918 wurde Bayern als Territorialherzogtum von den Wittelsbachern regiert. Bayern erlebte von 1255 bis 1503 eine Periode zahlreicher Teilungen in Einzelherzogtümer. Kurz vor der ersten Wiedervereinigung erlangte Ludwig IV. 1328 als erster Wittelsbacher die Kaiserwürde, was für Bayern einen neuen Höhepunkt der Macht bedeutete. Gleichzeitig löste sich jedoch das Fürsterzbistum Salzburg endgültig vom Mutterland Bayern. 1429 wurde nach dem Aussterben der Linie Straubing-Holland das Herzogtum Bayern-Straubing unter den Linien München, Ingolstadt und Landshut aufgeteilt. 1447 fiel Bayern-Ingolstadt an Bayern-Landshut, das seinerseits 1503 im Landshuter Erbfolgekrieg von Bayern-München gewonnen wurde. Durch das Primogeniturgesetz von Herzog Albrecht IV. von 1506 fanden die Landesteilungen ein Ende. In der Gegenreformation nahm Bayern eine führende Stellung ein und ging aus dem Dreißigjährigen Krieg mit Gebietsgewinnen und dem Aufstieg zum Kurfürstentum hervor. 1620 besiegten die Truppen der Katholischen Liga unter Führung des bayerischen Feldherrn Tilly in der Schlacht am Weißen Berge bei Prag die Protestanten. Anschließend ließ Tilly die Pfalz besetzen. Zum Dank erhielt Maximilian I. 1623 die Kurwürde und 1628 die von ihm besetzte Oberpfalz als Kriegsentschädigung. Nach dem Krieg widmete sich Kurfürst Ferdinand Maria dem Wiederaufbau des verwüsteten Landes und verfolgte eine vorsichtige Neutralitätspolitik. Während des Spanischen und Österreichischen Erbfolgekrieges und im Zuge der Großmachtpolitik Maximilians II. Emanuels und später seines Sohnes Karl Albrecht wurde das absolutistische Bayern zweimal vorübergehend von Österreich besetzt. 1705 erhob sich das bayerische Volk gegen die kaiserliche Besatzung. Erst die Schlacht von Aidenbach am 8. Januar 1706 endete mit der völligen Niederlage der Volkserhebung. Nach der Kaiserkrönung Karl Albrechts wurden weite Teile des Kurfürstentums bis 1744 erneut besetzt. Karl Albrechts Sohn Maximilian III. Joseph beendete 1745 endgültig die Großmachtpolitik seiner Vorgänger und widmete sich inneren Reformen. Nach dem Aussterben der altbayerischen Linie der Wittelsbacher entstand 1777 das Doppel-Kurfürstentum Kurpfalz-Bayern unter der Regentschaft des Kurfürsten Karl Theodor aus der pfälzischen Linie der Wittelsbacher. Zur Zeit Napoleons stand Bayern anfangs auf der Seite Frankreichs und konnte durch Säkularisation und Mediatisierung große Gebietsgewinne verzeichnen. So fielen Salzburg, Tirol, Vorarlberg sowie das 1779 verlorene Innviertel vorübergehend an Bayern. Im Frieden von Pressburg, der am 26. Dezember 1805 zwischen Frankreich und dem deutschen Kaiser Franz II. abgeschlossen wurde, wurde das mit Napoleon verbündete Bayern zum Königreich proklamiert. König Max I. Josephs Minister Maximilian Graf von Montgelas gilt dabei als Schöpfer des modernen bayerischen Staates. 1806 erfolgte die Erhebung Bayerns zum Königreich durch Napoleon Bonaparte. Bayern konnte auf dem Wiener Kongress 1814 als Siegermacht einen großen Teil der Gebietsgewinne behalten, unter anderem kamen mit der Zeit das heutige Nordbayern, Teile Schwabens und die Pfalz zu Bayern. 1918 brach die Wittelsbacher Monarchie in der Novemberrevolution zusammen. König Ludwig I., der seit 1825 regierte, baute die bayerische Hauptstadt München zur Kunst- und Universitätsstadt aus. Nach der Besetzung durch US-amerikanische Truppen wurde Bayern 1949 Teil der neu gegründeten Bundesrepublik.

Größe (cm)31,5 x 42,5
ZustandPerfekt, dem Alter entsprechend
Koloritaltkoloriert
TechnikKupferstich

Nachdruck:

67.50 €

( Ein Nachdruck kann auf Anfrage individuell bestellt werden. )