Bayern. "S. Rom. Imperii Circuli et Electoratus Bavariae Tabula Chorographica"

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Artikel ID EUD1722

Titel

Bayern. "S. Rom. Imperii Circuli et Electoratus Bavariae Tabula Chorographica"

Beschreibung

Finckh, Georg Philipp / Stridbeck, Johann: S. Rom. Imperii Circuli Et Electoratus Bavariae Tabula Chorographica, Prachtvolle Wand-Karte von Bayern mit 2 großen Kartuschen: bayer. Löwen halten bayer. Wappen über Münchner Stadtansicht - Kurfürst Maximilian Emmanuel unter allegorischen Emblemen und Putti. Zusätzlich 1 Übersichtkarte.

Zeit

ca. 1663

Stecher

Finckh Georg Philipp (ca 1608-1679)

Georg Philipp Finckh (c.1608-1679, war ein deutscher Kartograf. Er stammte aus Dachau und war ein Sohn des Zimmermanns Leonhard Finckh. Mit 18 Jahren schloss er 1624 das Jesuitengymnasium (Wilhelmsgymnasium) in München ab. Er wurde „bischöflich Freysing- und Regensburgischer Rat, Hofsekretär, Pfleger auf der Ottenburg“ und Kartograf. Sein von ihm gesammeltes Material zur Aktualisierung der bayerischen Landtafeln von Philipp Apian diente zur Erstellung einer eigenen Karte Altbayerns. Dieses Werk namens Sacri Romani Imperii Circuli Et Electoratus Bavariae Tabula Chorographica („Übersichtskarte des Kreises und Kurfürstentums Bayern des Heiligen Römischen Reichs“) wurde in Augsburg von Johann Stridbeck dem Jüngeren auf 28 Tafeln gestochen und erst 1684, fünf Jahre nach Finckhs Tod, mit einer Widmung an den bayerischen Kurfürsten, von Finckhs gleichnamigem Sohn Georg Philipp veröffentlicht. Zu Finckhs Lebzeiten sind offenbar nur einzelne Exemplare gedruckt worden. Gegenüber Philipp Apians Kartenwerk haben sich einige Bezeichnungen geändert, manche Orte sind dazugekommen, zahlreiche weggelassen worden.

Historische Beschreibung

Seit 555 ist die Existenz eines bayerischen Stammesherzogtums belegt, das unter den Merowingern Teil des fränkischen Herrschaftsbereichs wurde. Von 1180 bis 1918 wurde Bayern als Territorialherzogtum von den Wittelsbachern regiert. Bayern erlebte von 1255 bis 1503 eine Periode zahlreicher Teilungen in Einzelherzogtümer. Kurz vor der ersten Wiedervereinigung erlangte Ludwig IV. 1328 als erster Wittelsbacher die Kaiserwürde, was für Bayern einen neuen Höhepunkt der Macht bedeutete. Gleichzeitig löste sich jedoch das Fürsterzbistum Salzburg endgültig vom Mutterland Bayern. 1429 wurde nach dem Aussterben der Linie Straubing-Holland das Herzogtum Bayern-Straubing unter den Linien München, Ingolstadt und Landshut aufgeteilt. 1447 fiel Bayern-Ingolstadt an Bayern-Landshut, das seinerseits 1503 im Landshuter Erbfolgekrieg von Bayern-München gewonnen wurde. Durch das Primogeniturgesetz von Herzog Albrecht IV. von 1506 fanden die Landesteilungen ein Ende. In der Gegenreformation nahm Bayern eine führende Stellung ein und ging aus dem Dreißigjährigen Krieg mit Gebietsgewinnen und dem Aufstieg zum Kurfürstentum hervor. 1620 besiegten die Truppen der Katholischen Liga unter Führung des bayerischen Feldherrn Tilly in der Schlacht am Weißen Berge bei Prag die Protestanten. Anschließend ließ Tilly die Pfalz besetzen. Zum Dank erhielt Maximilian I. 1623 die Kurwürde und 1628 die von ihm besetzte Oberpfalz als Kriegsentschädigung. Nach dem Krieg widmete sich Kurfürst Ferdinand Maria dem Wiederaufbau des verwüsteten Landes und verfolgte eine vorsichtige Neutralitätspolitik. Während des Spanischen und Österreichischen Erbfolgekrieges und im Zuge der Großmachtpolitik Maximilians II. Emanuels und später seines Sohnes Karl Albrecht wurde das absolutistische Bayern zweimal vorübergehend von Österreich besetzt. 1705 erhob sich das bayerische Volk gegen die kaiserliche Besatzung. Erst die Schlacht von Aidenbach am 8. Januar 1706 endete mit der völligen Niederlage der Volkserhebung. Nach der Kaiserkrönung Karl Albrechts wurden weite Teile des Kurfürstentums bis 1744 erneut besetzt. Karl Albrechts Sohn Maximilian III. Joseph beendete 1745 endgültig die Großmachtpolitik seiner Vorgänger und widmete sich inneren Reformen. Nach dem Aussterben der altbayerischen Linie der Wittelsbacher entstand 1777 das Doppel-Kurfürstentum Kurpfalz-Bayern unter der Regentschaft des Kurfürsten Karl Theodor aus der pfälzischen Linie der Wittelsbacher. Zur Zeit Napoleons stand Bayern anfangs auf der Seite Frankreichs und konnte durch Säkularisation und Mediatisierung große Gebietsgewinne verzeichnen. So fielen Salzburg, Tirol, Vorarlberg sowie das 1779 verlorene Innviertel vorübergehend an Bayern. Im Frieden von Pressburg, der am 26. Dezember 1805 zwischen Frankreich und dem deutschen Kaiser Franz II. abgeschlossen wurde, wurde das mit Napoleon verbündete Bayern zum Königreich proklamiert. König Max I. Josephs Minister Maximilian Graf von Montgelas gilt dabei als Schöpfer des modernen bayerischen Staates. 1806 erfolgte die Erhebung Bayerns zum Königreich durch Napoleon Bonaparte. Bayern konnte auf dem Wiener Kongress 1814 als Siegermacht einen großen Teil der Gebietsgewinne behalten, unter anderem kamen mit der Zeit das heutige Nordbayern, Teile Schwabens und die Pfalz zu Bayern. 1918 brach die Wittelsbacher Monarchie in der Novemberrevolution zusammen. König Ludwig I., der seit 1825 regierte, baute die bayerische Hauptstadt München zur Kunst- und Universitätsstadt aus. Nach der Besetzung durch US-amerikanische Truppen wurde Bayern 1949 Teil der neu gegründeten Bundesrepublik.

Erscheinungsort Augsburg
Größe (cm)114 x 89 cm
Zustand56 Teil zusammengestzt und auf Leinen aufgezogen, perfekter Zustand
Koloritkoloriert
TechnikKupferstich

Nachdruck:

277.50 €

( Ein Nachdruck kann auf Anfrage individuell bestellt werden. )