Bavariae pars inferior…

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Artikel ID EUD0019

Titel

Bavariae pars inferior…

Beschreibung

Karte zeigt Oberbayern mit München, Augsburg, Regensburg, Landshut, Passau, Tegernsee, Berchdesgaden, Kufstein, Salzburg etc. und zwei Kartuschen.

Zeit

ca. 1720

Stecher

Homann Johann Babtiste (1664-1724)

Johann Babtiste Homann (1664- 1724), Nürnberg. Im Jahr 1702 gründete er einen Handel und einen Verlag für Kartographie in Nürnberg, der zahlreiche Globen und Karten publizierte. Eine erste Zusammenstellung erschien 1707. Homann lieferte etwa 200 Karten, darunter den Großen Atlas über die ganze Welt in 126 Blättern (1716) und den Atlas methodicus (1719) in 18 Blättern. Bekannt wurde seine Phantasiekarte accurata tabulae utopiae vom Schlaraffenland nach der fiktiven Reisebeschreibung Johann Andreas Schnebelin ( 1706). Daneben fertigte er auch Armillarsphären und andere mechanische Kunstwerke. Homann unterbot die Preise der holländischen und französischen Verleger und wurde im Deutschland des 18. Jahrhunderts der bedeutendste Herausgeber von Landkarten und Atlanten. Seine Karten waren mit reichem künstlerischem Beiwerk sowie historischen und ethnographischen Abbildungen ausgestattet.

Historische Beschreibung

Seit 555 ist die Existenz eines bayerischen Stammesherzogtums belegt, das unter den Merowingern Teil des fränkischen Herrschaftsbereichs wurde. Von 1180 bis 1918 wurde Bayern als Territorialherzogtum von den Wittelsbachern regiert. Bayern erlebte von 1255 bis 1503 eine Periode zahlreicher Teilungen in Einzelherzogtümer. Kurz vor der ersten Wiedervereinigung erlangte Ludwig IV. 1328 als erster Wittelsbacher die Kaiserwürde, was für Bayern einen neuen Höhepunkt der Macht bedeutete. Gleichzeitig löste sich jedoch das Fürsterzbistum Salzburg endgültig vom Mutterland Bayern. 1429 wurde nach dem Aussterben der Linie Straubing-Holland das Herzogtum Bayern-Straubing unter den Linien München, Ingolstadt und Landshut aufgeteilt. 1447 fiel Bayern-Ingolstadt an Bayern-Landshut, das seinerseits 1503 im Landshuter Erbfolgekrieg von Bayern-München gewonnen wurde. Durch das Primogeniturgesetz von Herzog Albrecht IV. von 1506 fanden die Landesteilungen ein Ende. In der Gegenreformation nahm Bayern eine führende Stellung ein und ging aus dem Dreißigjährigen Krieg mit Gebietsgewinnen und dem Aufstieg zum Kurfürstentum hervor. 1620 besiegten die Truppen der Katholischen Liga unter Führung des bayerischen Feldherrn Tilly in der Schlacht am Weißen Berge bei Prag die Protestanten. Anschließend ließ Tilly die Pfalz besetzen. Zum Dank erhielt Maximilian I. 1623 die Kurwürde und 1628 die von ihm besetzte Oberpfalz als Kriegsentschädigung. Nach dem Krieg widmete sich Kurfürst Ferdinand Maria dem Wiederaufbau des verwüsteten Landes und verfolgte eine vorsichtige Neutralitätspolitik. Während des Spanischen und Österreichischen Erbfolgekrieges und im Zuge der Großmachtpolitik Maximilians II. Emanuels und später seines Sohnes Karl Albrecht wurde das absolutistische Bayern zweimal vorübergehend von Österreich besetzt. 1705 erhob sich das bayerische Volk gegen die kaiserliche Besatzung. Erst die Schlacht von Aidenbach am 8. Januar 1706 endete mit der völligen Niederlage der Volkserhebung. Nach der Kaiserkrönung Karl Albrechts wurden weite Teile des Kurfürstentums bis 1744 erneut besetzt. Karl Albrechts Sohn Maximilian III. Joseph beendete 1745 endgültig die Großmachtpolitik seiner Vorgänger und widmete sich inneren Reformen. Nach dem Aussterben der altbayerischen Linie der Wittelsbacher entstand 1777 das Doppel-Kurfürstentum Kurpfalz-Bayern unter der Regentschaft des Kurfürsten Karl Theodor aus der pfälzischen Linie der Wittelsbacher. Zur Zeit Napoleons stand Bayern anfangs auf der Seite Frankreichs und konnte durch Säkularisation und Mediatisierung große Gebietsgewinne verzeichnen. So fielen Salzburg, Tirol, Vorarlberg sowie das 1779 verlorene Innviertel vorübergehend an Bayern. Im Frieden von Pressburg, der am 26. Dezember 1805 zwischen Frankreich und dem deutschen Kaiser Franz II. abgeschlossen wurde, wurde das mit Napoleon verbündete Bayern zum Königreich proklamiert. König Max I. Josephs Minister Maximilian Graf von Montgelas gilt dabei als Schöpfer des modernen bayerischen Staates. 1806 erfolgte die Erhebung Bayerns zum Königreich durch Napoleon Bonaparte. Bayern konnte auf dem Wiener Kongress 1814 als Siegermacht einen großen Teil der Gebietsgewinne behalten, unter anderem kamen mit der Zeit das heutige Nordbayern, Teile Schwabens und die Pfalz zu Bayern. 1918 brach die Wittelsbacher Monarchie in der Novemberrevolution zusammen. König Ludwig I., der seit 1825 regierte, baute die bayerische Hauptstadt München zur Kunst- und Universitätsstadt aus. Nach der Besetzung durch US-amerikanische Truppen wurde Bayern 1949 Teil der neu gegründeten Bundesrepublik.

Erscheinungsort Nürnberg
Größe (cm)49 x 57 cm
ZustandPerfekt, dem Alter entsprechend
Koloritkoloriert
TechnikKupferstich

Nachdruck:

58.50 €

( Ein Nachdruck kann auf Anfrage individuell bestellt werden. )